27. NTE und mehr [27]
Schundroman zum Thema Tod
von DIE7
Über Glühweindampf, Festbeleuchtung und schreienden Menschen schwebte unsichtbar ein Wesen, das nicht verstand, was es war, wo es war, warum es noch immer war. Unter dem Wesen lag ein bleicher Sack aus Fleisch, ein Sack, mit dem das Wesen eins zu sein geglaubt hatte, mit dem es alt hatte werden wollen. Der Tod war unangekündigt eingetreten, getarnt als Schluck Glühwein. Ein sonderbares Gefühl, ein heftiger Schmerz, ein panischer Augenblick... Thomas Unglaub war tot. Und doch lebendig, irgendwie.
Er konnte klar denken, konnte sehen, hören, riechen. Und fühlen.
Ein Sog erfasste ihn, zerrte ihn weg vom Sack aus Fleisch, der er gewesen war, weg von der Welt, hinein in einen Tunnel, schwarz, blitzdurchzuckt, schmerzhaft, einem Licht entgegen, heller als tausend Sonnen. Eine neue Geburt? Nein.
Am Ende des Tunnels wartete eine Gestalt aus lebendigem Licht, lebendiger Wärme. Ein Engel? Gott? Das Lichtwesen breitete segnend die Arme aus. "Thomas Ulf Unglaub," sagte es mit bananenweicher Stimme, "bist du bereit, einzugehen in die Ewigkeit, die deiner harrt, seit du geboren wurdest?"
"J... nein...", stammelte Unglaub, der sich überrumpelt fühlte. "Muss ich? Ich meine... unbedingt?"
Das Lichtwesen winkte ab. "Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Thomas Ulf Unglaub. Kehre zurück in die Welt der Lebenden. Und wenn dich jemand nach dem Sinn des Lebens fragen sollte, dann antworte..."
"Ja?"
"Arschloch!"
"Hä?"
"Wach endlich auf, du Arschloch! Kaufmann bringt mich um, wenn du stirbst!"
"Was?" Thomas Unglaub schlug die Augen auf. Über sich sah er das verhärmte Gesicht Bärwolfs. "Was ist los?"
"Was los ist?", zeterte Bärwolf. "Sie wurden vergiftet, das ist los! Und beinahe wären Sie gestorben!"
"Wa... wa... rum?"
"Es gab einen Giftanschlag! Taipangift! Haben Sie denn die Botschaft nicht verstanden? Nun, Kaufmann ahnte das, ich meine, dass Sie ein Unglücksrabe sind, und da schickte er mich los, mit Gegengift, dieser faule Sack. Wo bluteten Sie?"
"Wo... ich... ich hab mir auf die Zunge gebissen", murmelte Unglaub. "Weil dieser aufdringliche Transvestit..." - er stöhnte - "...mich trotz Tarnung erkannt hat. Aber wie konnte Kaufmann das ahnen?"
Bärwolf verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grínsen, wackelte mit den Ohren und spottete: "Gar nicht. Er erwartet nur immer das Schlechteste von seinen Bekannten."
"Eigentlich", fiel Dr. Eugen Kaufmann ein, der scih unbemerkt genähert hatte, "konnte ich nur nicht genug Gegengift auftreiben, um mehr als einen Tod zu verhindern. Sie, Unglaub, sollten sich schämen. Wären Sie klug genug gewesen, die Botschaft zu entschlüsseln, hätten Sie keinen Glühwein getrunken. Dieser Transvestit ist übrigens Pathologe. Sie haben von ihm nichts zu befürchten, schließlich mangelt es ihm nicht an Hirntoten."
Thomas Unglaub verzichtete auf eine Entgegnung. Stattdessen wandte er sich ab und ging. Er musste etwas Ruhe finden, denn am nächsten Tag sollte er verhört werden. "Hera Frodin...", hoffte er gähnend, "...hat bestimmt rote Haare."
Er konnte klar denken, konnte sehen, hören, riechen. Und fühlen.
Ein Sog erfasste ihn, zerrte ihn weg vom Sack aus Fleisch, der er gewesen war, weg von der Welt, hinein in einen Tunnel, schwarz, blitzdurchzuckt, schmerzhaft, einem Licht entgegen, heller als tausend Sonnen. Eine neue Geburt? Nein.
Am Ende des Tunnels wartete eine Gestalt aus lebendigem Licht, lebendiger Wärme. Ein Engel? Gott? Das Lichtwesen breitete segnend die Arme aus. "Thomas Ulf Unglaub," sagte es mit bananenweicher Stimme, "bist du bereit, einzugehen in die Ewigkeit, die deiner harrt, seit du geboren wurdest?"
"J... nein...", stammelte Unglaub, der sich überrumpelt fühlte. "Muss ich? Ich meine... unbedingt?"
Das Lichtwesen winkte ab. "Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Thomas Ulf Unglaub. Kehre zurück in die Welt der Lebenden. Und wenn dich jemand nach dem Sinn des Lebens fragen sollte, dann antworte..."
"Ja?"
"Arschloch!"
"Hä?"
"Wach endlich auf, du Arschloch! Kaufmann bringt mich um, wenn du stirbst!"
"Was?" Thomas Unglaub schlug die Augen auf. Über sich sah er das verhärmte Gesicht Bärwolfs. "Was ist los?"
"Was los ist?", zeterte Bärwolf. "Sie wurden vergiftet, das ist los! Und beinahe wären Sie gestorben!"
"Wa... wa... rum?"
"Es gab einen Giftanschlag! Taipangift! Haben Sie denn die Botschaft nicht verstanden? Nun, Kaufmann ahnte das, ich meine, dass Sie ein Unglücksrabe sind, und da schickte er mich los, mit Gegengift, dieser faule Sack. Wo bluteten Sie?"
"Wo... ich... ich hab mir auf die Zunge gebissen", murmelte Unglaub. "Weil dieser aufdringliche Transvestit..." - er stöhnte - "...mich trotz Tarnung erkannt hat. Aber wie konnte Kaufmann das ahnen?"
Bärwolf verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grínsen, wackelte mit den Ohren und spottete: "Gar nicht. Er erwartet nur immer das Schlechteste von seinen Bekannten."
"Eigentlich", fiel Dr. Eugen Kaufmann ein, der scih unbemerkt genähert hatte, "konnte ich nur nicht genug Gegengift auftreiben, um mehr als einen Tod zu verhindern. Sie, Unglaub, sollten sich schämen. Wären Sie klug genug gewesen, die Botschaft zu entschlüsseln, hätten Sie keinen Glühwein getrunken. Dieser Transvestit ist übrigens Pathologe. Sie haben von ihm nichts zu befürchten, schließlich mangelt es ihm nicht an Hirntoten."
Thomas Unglaub verzichtete auf eine Entgegnung. Stattdessen wandte er sich ab und ging. Er musste etwas Ruhe finden, denn am nächsten Tag sollte er verhört werden. "Hera Frodin...", hoffte er gähnend, "...hat bestimmt rote Haare."