29.1 Luftschlange im Schnee. Zumindest so ähnlich. [29.1]

Schundroman

von  DIE7

Und er hatte noch zugehört, als sie Unglaub wegschickte... dieser Arsch!
Hera stieß keuchend einen Kollegen beiseite und die schwere Eingangstür auf, übersprang die kurze Treppe und sah Unglaub hinter der nächsten Ecke verschwinden.
„Herr Unglaub!“
Nichts.
Sie rannte und rempelte ein paar Passanten zur Seite.
„Thomas Unglaub!“, schlitterte sie ums Eck. Da stand er und strahlte sie etwas seltsam erwartend an.
„Es haben sich“, sie stützte sich an die Wand und atmete tief, „neue Informationen ergeben. Gestern, der Weihnachtsmarkt...“
Sie zog ihr Diktiergerät aus der Tasche und schaltete es wieder ein, froh über die kurze Atempause.
„So? Schade.“
„Hm, wie?“
„Nichts. Was war auf dem Weihnachtsmarkt?“
„Warum schade?“
Komischer Typ.
„Nun gut, egal. Also, gestern auf dem Weihnachtsmarkt gab es einen Giftanschlag, und Sie - “
„Was Sie nicht sagen.“
Sie sah ihn irritiert an.
„Und ich?“, fragte er verstimmt.
„Wie meinen Sie das? ‚Was sie nicht sagen’?“
„Ich war auch dort.“
„Sie? Sie waren Zeuge?
„Wie ca. 500 andere Besucher.“
„Warum, verdammte Scheiße, haben Sie das denn eben nicht gesagt?“
„Ich war am Ende etwas unpässlich.“
„Also waren sie wie die anderen 500 Besucher die drei Affen, oder was? Was soll das heißen, unpässlich?“
„Es sind Menschen umgekippt, das war alles. Mir ging es auch nicht so gut.“
Um den Kerl brachen Leute tot zusammen und er... ihm ging es nicht so gut!
„Muss am Glühwein gelegen haben. Und bzw. oder meinen Nerven.“
„Warn sie besoffen oder was?“
„So kann man das auch wieder nicht sagen. Der Stress, die Leichen, die Recherche...“
Oh ja, die harte Recherche. Sie hätte ihn am liebsten geschüttelt. Er war Journalist, warum musste man ihm alles aus der Nase popeln?
„Ja? Und?“
„Was, und?“
Er zwinkerte ihr zu. Sie stopfte sich die freie Hand in die Tasche, bevor sie zwischen seinen Augen landete.
„Was bitte war mit dem Stress, den Leichen und der Recherche?“
„Das war einfach zuviel für mich.“
„Waren Sie kotzen? Muss Ihnen ja nicht peinlich sein.“
„Ich war nicht brechen! Ich bin umgekippt wie die an... ich wurde ohnmächtig.“
„Wie, wie die anderen? Und dann?“
„Mir ist aufgefallen, dass Sie einen hervorragenden Friseur haben...“
Hera war fassungslos über so dreist zur Schau gestellte Dummheit.
„Ich geb Ihnen gerne die Adresse, Ihrer scheint nicht so den Plan zu haben. Was ist dann passiert?“
Unglaub verlagerte verlegen sein Gewicht von einem Bein aufs andere.
„Dann? Dann half mir Bärwolf auf die Beine.“
„Der Alkoholiker von Kaufmann. Sie waren also mit ihrem Informanten da.“
„Nein, Bärwolf kam, um mich zu retten. Er war fix und fertig. So eilig hatte er es gehabt.“
„Zu retten. Ich dachte, sie wären nur zusammengeklappt.“
„Ja, nun, es war eben Glück. Mir ist jetzt noch ganz übel.“
„Was war Glück?“
„Dass er das Gegenmittel hatte – “
Plötzlich schaute er sich nervös um.
„Kann ich die Aussage zurücknehmen?“

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

LudwigJanssen (54)
(21.12.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
kontext (32) meinte dazu am 21.12.08:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram