vom Ufer ausgehend.

Gedankengedicht

von  Vaga

der Arm, der aus dem See ragt,
ist in Wirklichkeit ein Ast,
abgetrennt vom Körper Baum
am Ufer neben mir.

ich seh den Ast, der aus dem See ragt,
mit anderen Augen
als die Wirklichkeit,
seh den Arm, der mir winkt,
durch Wellen bewegt

dreh am Knopf meines Mantels
bewege die Wirklichkeit:
das Rad meiner Zeit,

drehe und trenne den Knopf vom Mantel
bis er fällt und fällt,
durch Wellen bewegt,
auf den Grund des Sees.

der Arm, der aus dem See ragt,
weist mir den Weg,
vom Ufer ausgehend

zum Ort meines Sehens:
die Wirklichkeit im Grunde
nicht zu durchschauen.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(07.03.09)
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 star (07.03.09)
Für mich stand eigentlich nie außer Frage, dass es sich um einen Arm handelt, der dir winkt ...
grusstar
Mitternachtslöwe (27)
(10.03.09)
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 Vaga meinte dazu am 10.03.09:
Zunächst ganz herzlichen Dank für die Ausführlichkeit deiner Interpretation. Es hilft mir sehr, zu erfahren, dass mein LyrI verstanden bzw. gerade so weit durchschaubar wird, dass ein Minimum an Undurchschaubarkeit bleibt. Deine Deutungsstränge verstärken definitiv meine Konzeptbilder für dieses Gedicht. Eine schlummernde[/b] Variante hatte ich noch eingebaut
drehe und trenne den Knopf vom Mantel
bis er fällt und fällt,
durch Wellen bewegt,
auf den Grund des Sees
beinhaltet einerseits das Fallen des Knopfes als auch das Fallen des Mantels, der, sobald der Knopf "ab" ist, ebenfalls der Schwerkraft unterliegend, dem LyrI vom Körper (ab)fallen kann. Inwiefern das den Blick des LyrI "nackter" (unverhüllter) macht, bleibt wieder dem Auge des Betrachters/Lesers überlassen. Lieben Dank noch mal für deine Mühe. Liebe Grüße - Vaga.
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