Ein Dichter, den der Vorsatz treibt,
die Zeit zu nutzen, die ihm bleibt,
der schreibt jetzt täglich ein Gedicht.
Jedoch dabei bedenkt er nicht,
daß solche Inflationstendenzen
die Lesefreude schnell begrenzen.
Die Leser - anfangs noch begeistert -
die fühlen sich bald zugekleistert,
mit dem was täglich neu erscheint.
Der Dichter aber glaubt und meint,
daß doch sein täglicher Erguß
die Leserschaft ergötzen muß.
So liefert Dichtkunst täglich mir,
was ich so persifliere hier.
Doch jetzt bin ich wohl besser still,
weil ich noch schnell was schreiben will.
Und macht euch nur mal keine Sorgen,
was ich jetzt schreib - erscheint erst morgen.