Ich esse eine Banane, und hinterfrage meine Art zu essen.
Bin ich mir bewusst, was ich da gerade mache? Nehme ich wahr, was ich gerade esse? Den Geschmack, den Geruch, die Farbe?
Wie bewusst bin ich mir meiner selbst, während ich esse?
Wie oft esse ich und mache nebenher noch anderes.
Was treibt mich an, mich auf vieles gleichzeitig zu konzentrieren und einzulassen?
Welche Intention oder auch Konditionierung steckt dahinter?
Will ich nicht im Moment leben? Ist mir der Moment zu intensiv, oder zu langweilig?
Ist das Essen einer Banane so unwichtig, dass ich glaube diese Unwichtigkeit mit Zusätzlichem füllen zu müssen?
Was schöpfe ich aus der Banalität des Lebens?
Banane und Banalität! Zwei Worte die anscheinend nichts miteinander gemein haben. Jedoch im Moment ist die Banalität des Banane-essens, bereichernd, berührend und klärend.
Was würde mein Meister sagen, wenn ich denn einen hätte?
"Iss deine Banane".
"Nun, ich esse doch meine Banane, Meister!"
"Iss deine Banane".
"Ja aber, was mache ich denn anderes, als meine Banane zu essen, Meister?"
"Iss deine Banane".
Da aß ich meine Banane. Als ich sie gegessen hatte, nahm ich die Schale und warf sie in den Müll.
"Meister, ich habe die Banane gegessen".
"Gut, dann gehe hin und putze deine Toilette".
Ich tat wie er mir geheißen hatte. Ich putzte meine Toilette.
"Meister, ich habe meine Toilette geputzt".
"Gut, dann freue dich. Du hast deine Banane gegessen und deine Toilette geputzt. Bei all dem hast du geatmet, dass heißt du lebst. Was willst du mehr?"
So fing ich an, das banale zu lieben, und entdeckte die Schönheit des Lebens.
Glaubt mir, die Erleuchtung kann euch ergreifen, beim banalen essen einer Banane!
Michaela Möller
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