Er hatte sich schon gewundert, nein es war mehr wie ein drohenden Ahnen,
dass dieser stets präsente Schirm diverser Hintergrundgeräusche fehlte, es war still,
nur wie durch Watte drang, hier und da, noch eine Autohupe oder ein, fast verschämtes,
Läuten der Trambahn.
Langsam verließ er seine , doch so gemütlich, weil stets warm und ihn einhüllende, Lager statt,
schlüpfte in die übergroßen Hauspatinnen, und schlurfte durch den Flur ins Bad.
Das Licht, dass von außen durch das Fenster fiel, blendete ihn.Unwillkürlich griff er nach dem Lichtschalter, doch zog ebenso schnell die Hand wieder zurück. Die Dächer, die gegenüber stets so vertraut schmutzig rot leuchteten, hatten ihre Farbe verloren, sie waren weiß. Ein Frösteln durchlief ihn. Schnee, er hasste den Winter, brachte er doch ihm immer wieder die Vergänglichkeit des eigenen Seins in Erinnerung.Missmutig, mit gesenktem Kopf, wie ein Kind, dass sich die Standpauke der Eltern anhören muss, trat er vor den großen Spiegel und erschrak.
„Was ist das für ein Tag! Wohin der Blick auch fällt,drohendes Unheil und Baufälligkeit!“
Langsam hatte sich der Mörtel gelöst, aber unaufhaltsam und in unterschiedlichem Tempo
war dieser Prozess fortgeschritten. Dieses Gesicht, ein Unbekannter der ihn stets allmorgendlich
aus dem Spiegel unverschämt angrinste, hasste er, und dennoch erbrachte er ihm immer wieder die Dienstleitung, Waschen, Rasieren, Kämmen.“Oh welch ein Leben“.Wo war der junge, stets zu
Taten drängende, doch so Vertraute?Er hatte sich in der Zeit, langsam und fast unmerklich, aufgelöst, und zurück blieb nur das was er sah. „Scheißerdanziehung, verfluchte Evolution.“
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(21.10.16)
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