Urlaubsgrüße aus der Toskana II
Text zum Thema Urlaub/ Ferien
von tueichler
Drum prüf`, wer sich vertraglich bindet, ob sich nicht noch was Bess`res findet
Als Giovanni uns den Zimmerschlüssel überreichen wollte, die Lesebrille aus der Reverstasche seines Armani-Anzuges herausschauend und das grau melierte Haar mit Pomade nach Art italienischer Herzensbrecher nach hinten gekämmt, fragten wir, um wirklich sicherzugehen, ob wir wohl einen Blick in das Zimmer werfen dürften.
Wir befanden uns im Palazzo Undine, irgendwo in den Hügeln der Toskana. Wieso der Palazzo „Undine“ getauft war, wo das Meer sich doch meilenweit von uns entfernt befand, blieb uns verschlossen. Vielerlei Erklärungen und deren
Unterstreichung mit grammatikalischen italienischen Zweihandgesten versicherten uns, das uns angebotene Zimmer sei eine Junior Suite und eigentlich nicht unter 400€, durch Vermittlung eines anderen Hotels aber für 140€ und weil wir so nette Gäste wären, für nur 130€ zu haben.
Hartnäckiges und mit einer Geste der Geringschätzung durch den Concierge begleitetes Bestehen führte uns also zur Besichtigung in unsere Suite. Ein schönes Zimmer mit Podest und Balkon, wenn, ja wenn nicht direkt unter unserem Zimmer die Exhauster der Klimaanlage des Hotels ihr unsägliches Brummen von sich gegeben hätten. Diese jedoch, so versicherte uns der Concierge, wären, wegen der Nachbarn, nicht wegen der Gäste, von 11 Uhr abends bis 6 Uhr morgens abgeschaltet. Was wir nicht wussten war, dass in dieser Zeit die zimmereigene Klimatruhe unregelbar 22 Grad erzeugte, also etwa alle 47 Minuten in dröhnendes Lärmen ausbrach.
Unwissend darüber, buchten wir uns ein. Die Auswahl des Hotels fiel auf den Palazzo Undine, da dieser mit einem Tennisplatz im Internet und in den Broschüren warb und wir ein paar Tage beim Tennis spielen ausspannen wollten. Ich fragte nach den Formalitäten zur Platzreservierung und sah mit Entsetzen, wie die Augen des Concierge beachtliche Größe annahmen. Er müsse erst mit dem Platzwart sprechen, um freie Zeiten zu finden. Soweit so gut. Dass die Hotelgarage nicht nutzbar war, konnte der Herr mit den noch nicht reparierten Winterschäden belegen „Youe knowe, ite wose a longe winter withe sixe times snowe. Ande it takese so longe tuu fixe all demagee in garagee“.
Nach dem das Zimmer bezogen war, ging ich zurück zur Rezeption und erkundigte mich nach dem Stand der Dinge bei der Platzbuchung. Mit beschwichtigender Geste teilte mir der Concierge mit, wie ich ja wüsste, gab es letzten Winter sechs mal Schnee und wegen Geldmangels hätte der Club, wie ich mir ja vorstellen könnte, beschlossen, die Plätze diese Jahr nicht mehr bespielbar zu machen. Das wäre ja auch seit Mittwoch bekannt. Etwas konsterniert darüber, verlangte ich die Managerin sprechen. Der Concierge versicherte mir, dass er das, wegen der unglaublichen Zustände im Haus, selbst gern täte.
Wir zogen am nächsten Morgen aus. Während ich diese Zeilen schreibe, liege ich in einem tollen Landgut der Sorte „Agritourismo“ auf einem Hügel in einem parkähnlichen Garten mit Pool und lass es mir bei Wein, Brot und Oliven gut gehen. Kein Firlefanz, kein Klima, kein Stress. Ach ja, und auch hier haben wir eine kleine Suite.
Hohe Räume, altes Parkett, Fresken an der Decke und den Wänden, Stilmöbel in allen Zimmern, eine Villa also, um sich darin zu verlieben. Eigentlich wollte ich jetzt zum Bauern Wein kaufen gehen. Aber warum schon wieder so einen Stress. Wein gibt es ja morgen auch noch. Und Öl, und liven, nd rocknete mate nd Kse nd …... schsch.....schsch.....schsch...............
© tueichler
Als Giovanni uns den Zimmerschlüssel überreichen wollte, die Lesebrille aus der Reverstasche seines Armani-Anzuges herausschauend und das grau melierte Haar mit Pomade nach Art italienischer Herzensbrecher nach hinten gekämmt, fragten wir, um wirklich sicherzugehen, ob wir wohl einen Blick in das Zimmer werfen dürften.
Wir befanden uns im Palazzo Undine, irgendwo in den Hügeln der Toskana. Wieso der Palazzo „Undine“ getauft war, wo das Meer sich doch meilenweit von uns entfernt befand, blieb uns verschlossen. Vielerlei Erklärungen und deren
Unterstreichung mit grammatikalischen italienischen Zweihandgesten versicherten uns, das uns angebotene Zimmer sei eine Junior Suite und eigentlich nicht unter 400€, durch Vermittlung eines anderen Hotels aber für 140€ und weil wir so nette Gäste wären, für nur 130€ zu haben.
Hartnäckiges und mit einer Geste der Geringschätzung durch den Concierge begleitetes Bestehen führte uns also zur Besichtigung in unsere Suite. Ein schönes Zimmer mit Podest und Balkon, wenn, ja wenn nicht direkt unter unserem Zimmer die Exhauster der Klimaanlage des Hotels ihr unsägliches Brummen von sich gegeben hätten. Diese jedoch, so versicherte uns der Concierge, wären, wegen der Nachbarn, nicht wegen der Gäste, von 11 Uhr abends bis 6 Uhr morgens abgeschaltet. Was wir nicht wussten war, dass in dieser Zeit die zimmereigene Klimatruhe unregelbar 22 Grad erzeugte, also etwa alle 47 Minuten in dröhnendes Lärmen ausbrach.
Unwissend darüber, buchten wir uns ein. Die Auswahl des Hotels fiel auf den Palazzo Undine, da dieser mit einem Tennisplatz im Internet und in den Broschüren warb und wir ein paar Tage beim Tennis spielen ausspannen wollten. Ich fragte nach den Formalitäten zur Platzreservierung und sah mit Entsetzen, wie die Augen des Concierge beachtliche Größe annahmen. Er müsse erst mit dem Platzwart sprechen, um freie Zeiten zu finden. Soweit so gut. Dass die Hotelgarage nicht nutzbar war, konnte der Herr mit den noch nicht reparierten Winterschäden belegen „Youe knowe, ite wose a longe winter withe sixe times snowe. Ande it takese so longe tuu fixe all demagee in garagee“.
Nach dem das Zimmer bezogen war, ging ich zurück zur Rezeption und erkundigte mich nach dem Stand der Dinge bei der Platzbuchung. Mit beschwichtigender Geste teilte mir der Concierge mit, wie ich ja wüsste, gab es letzten Winter sechs mal Schnee und wegen Geldmangels hätte der Club, wie ich mir ja vorstellen könnte, beschlossen, die Plätze diese Jahr nicht mehr bespielbar zu machen. Das wäre ja auch seit Mittwoch bekannt. Etwas konsterniert darüber, verlangte ich die Managerin sprechen. Der Concierge versicherte mir, dass er das, wegen der unglaublichen Zustände im Haus, selbst gern täte.
Wir zogen am nächsten Morgen aus. Während ich diese Zeilen schreibe, liege ich in einem tollen Landgut der Sorte „Agritourismo“ auf einem Hügel in einem parkähnlichen Garten mit Pool und lass es mir bei Wein, Brot und Oliven gut gehen. Kein Firlefanz, kein Klima, kein Stress. Ach ja, und auch hier haben wir eine kleine Suite.
Hohe Räume, altes Parkett, Fresken an der Decke und den Wänden, Stilmöbel in allen Zimmern, eine Villa also, um sich darin zu verlieben. Eigentlich wollte ich jetzt zum Bauern Wein kaufen gehen. Aber warum schon wieder so einen Stress. Wein gibt es ja morgen auch noch. Und Öl, und liven, nd rocknete mate nd Kse nd …... schsch.....schsch.....schsch...............
© tueichler