47. Beinahe eine Finnlandsaga [47] Zwischenstand und Ausblick

Bericht

von  DIE7

Illustration zum Text
there's more to the picture than meets the eye
(von Janssen)
Was verbindet Jesterfield, eine Hafenstadt des Nordens, mit dem Korvatunturi, einem Inselberg nahe der finnländisch-russischen Grenze? Ein scheuer Riese, rotgestromtes Fell, weiße Lockenmähne, die an die eines Löwen erinnert. Je mehr man von ihm in Erfahrung bringt, umso mysteriöser wirkt sein Auftreten. Äußerst brutal metzelt er Schauerleute nieder, sucht kurz darauf in einer Ruine am Rande des Hafengeländes Zuflucht und nascht Spekulatius und Milch, die ihm ein Seemann, der ebenfalls in der Ruine haust, hinstellte.

Eine grausame Sekte ist hinter ihm her, die Jättiten. Sie verehren die wahre Weihnacht und den wahren Weihnachtsmann, eine Sagengestalt, von der die meisten unter ihnen nur eine romantisch verklärte Vorstellung haben. Sie ahnen nicht, dass einer der Ihren Böses plant. Einem Giftanschlag auf den Weihnachtsmarkt, den dieser Finsterling mit Schlangengift an Glühweingläsern verübt, fallen viele Unschuldige zum Opfer. Aber auch die Jättiten selbst sind nicht sicher vor ihm. Er stürmt eine wegen des Giftanschlages einberufene Krisensitzung der Sekte und richtet ein Blutbad an.

Doch auch ein seltsamer Pflaumenkopf, eine zierliche Lichtgestalt mit hellem Ring am Stielchen, zeigt Interesse am Jätti. Er beauftragt Fynn Lander, einen Fallensteller und Seemann, den er mitsamt dessen Brigg aus einem lange zurückliegenden Jahrhundert in die Jetztzeit und nach Jesterfield versetzt, den Jätti zu hüten und ihn in nach Finnland an den Korvatunturi zu bringen. Hierzu soll Lander ein Vehikel organisieren, in dem ein Transport durch Raum und Zeit möglich ist, den Jätti hineinbringen und begleiten. Was genau der Pflaumenkopf, der einer Gruppe von Lichtgestalten vorsteht, mit dem Jätti vorhat, ist noch nicht offenbar. Doch scheint es mit dem Weihnachtsfest zusammenzuhängen und dem Weihnachtsmann, dem Joulupukki. Dessen Lebenszeit scheint begrenzt zu sein und der Pflaumenkopf auf der Suche nach einem geeigneten Jätti, einen neuen Joulupukki zu erschaffen.

Doch das Wirken des Jätti, vor allem jedoch die Jättiten und das Massaker auf dem Weihnachtsmarkt bleibt nicht unbemerkt. Die Polizei Jesterfields, allen voran Chefermittler Tarek Lavken, ist sowohl der Sagengestalt als auch dem Treiben der Sekte auf der Spur. Ohne Lasche Hirnstrøm, einen kauzigen Kriminalpathologen, von dem man nicht genau weiß, ob er auch transsexuell oder schlicht nur durchgeknallt ist, wäre ihm das nicht möglich gewesen. Lasche ist der einzig Verbliebene aus einer Gruppe von Figuren, die alle mit dem Geschehen in Jesterfield zu tun hatten und, kaum, dass sie ihr Wirken entfalteten, schwanden wie Sterne im Morgengrauen.

Lasche Hirnstrøm reist jetzt nach Finnland, um Details über Sekte und Jätti in Erfahrung zu bringen. Bei, eigentlich an sich trägt er Berta, ein Ei, das ihn sein Therapeut hüten hieß. Des rauen Klimas am Polarkreis wegen trägt Lasche einen beheizbaren BH, Körbchengröße D, in dem er Berta mit sich führt. Er ahnt nicht, was diese körperliche Nähe und die stete milde Wärme für Konsequenzen haben wird.
Fufu musste Lasche in Jesterfield zurücklassen. Seine weiße Malteserhündin verschwand, als Lasches Wohnung durchwühlt und Privates entwendet wurde, stürzte sich auf versammelte Jättiten und ins Ungewisse, fand Anschluss an Jätti und Lander - und schließlich einen kleinen Jungen, der sie für ein Geschenk und den Jätti für "den Weihnachts" hielt. Ein glückliches Kind. Es überlebte die Begegnung mit dem roten Ungetüm nicht nur unbeschadet, sondern sogar heiteren Wesens.

Fynn Lander weiß inzwischen, dass er außer Spekulatius und Milch ein Cello braucht, um den Jätti anzulocken und friedlich zu stimmen. Ein geeignetes Vehikel hat er noch nicht.

Tarek Lavken erfuhr durch Lasche Hirnstrøm und einen Penner, der am Hafen Jättiten beobachtet hatte, von der Existenz der Sekte und wird sich auf den Weg machen, diesen Penner in der Seemannsmission aufzusuchen und mehr in Erfahrung zu bringen.

Er ahnt nicht, dass sich dort die Wege Fynn Landers und Tarek Lavkens kreuzen werden.

...


Anmerkung von DIE7:

 Cello

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