lass uns (wort im wind)

Gedicht

von  wechselwort

ein wort im wind
letzte herbsttage
aus norden meergeruch
aus süden der geruch von bergen und schnee
du wartest auf mich
wir fahren nach osten
wo sie die einsamkeit hüten
bis zum nächsten frühjahr
komm lass uns singen
und den tod vertreiben
lass uns steine sammeln wie worte *
nahrung für den winter
lass uns den schmerz und die blutenden hände kühlen
über einem feuer aus liebe
lass uns ausruhen
ich habe vergessen wie träume schmecken
[war es bitter]
du wartest auf mich
irgendwo im westen
ganz weit
hinter dem nächsten schatten
oder dem nächsten licht
wort im wind
herbsttage


Anmerkung von wechselwort:

© w.m. (mmazzurro)

aus "die entstehung des glücks", 2010

------------------------------------------------

* Die Zeile von Kathrin hat mir so gefallen.
Im Original heißt es:

Worte sammeln
wie Steine
und doch spüren dabei
wie das Herz
erleichtert ...

------------------------------------------------

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Christianna (49)
(09.11.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Mondgold meinte dazu am 10.11.10:
hier schließe ich mich ohne punkt und komma an. wunderschön...
(worte wie steine, die doch das herz erleichtern... hat für mich etwas ganz besonderes) LG MOndgold

 wechselwort antwortete darauf am 10.11.10:
Ihr seid zu gütig und sehr nachsichtig, und großzügig, mein doppelter Dank! Ja Kathrins Zeilen haben es in sich und mich inspiriert. Da muss ich immer am Ball bleiben und dran und erwidern. Keine Angst, ich habe noch ein paar andere Lieblingszeilen von ihr im Hinterkopf, denen ich noch nachspüren muss. werner

 claire.delalune (30.11.10)
.


re: wort im wind (vergangen)

der herbsttag zerfällt
unter meinen händen
über den worten liegt
schnee und kälte
bestimmt den sinn
dieser tage

worauf wartest du
noch in deinem schweigen
verhaftet
brach liegt jede begegnung
ich weiß nicht um hier
oder dort
weiß nur um gefrostete
liebe und um furchen
die durch den boden
gezogen sind

zu gräben sind sie
geworden
mit jedem schritt
von dir fort
zu dir hin
stand mein sinn
aber du
hast deine augen
beschattet

dein rücken ist schön

doch nützt mir nichts
sein anblick
vergeht mit dem letzten
windstoß
fegt auch die erinnerung
davon

ich kehre um
denn
nichts
wartet
auf mich



.
(Kommentar korrigiert am 30.11.2010)

 wechselwort schrieb daraufhin am 01.12.10:
Wow! Das sind mindestens gleich zwei sterne ... schön, wie sich die reihe fortsetzt ... schnee winter worte ... regelrecht umgehauen haben mich, da unvermittelt, direkt / plötzlich und genial gesetzt, "dein rücken ist schön" und die schlussstrophe ... da ist dir ein ganz großer schneefall gelungen, eine wahre eislawine, die wärmt ...

.

winterhart (was ich noch sagen wollte)

ich mache meine worte jetzt
winterhart
dass sie die liebe überstehen
deinem blick standhalten
bis zum frühjahr
wenn der tauschnee fällt

.

 wechselwort äußerte darauf am 01.12.10:
dann stelle ich es mal ein - und du kannst folgen mit deinem kommentar. :)
danke für deine begeisterung, die freut mich nun sehr. nachdem mich gestern noch die muse heftig knutschte. ;)

lg,
kathrin
Christianna (49) ergänzte dazu am 01.12.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 claire.delalune meinte dazu am 01.12.10:
ja, das meine ich auch. :)

 wechselwort meinte dazu am 01.12.10:
ist drin

 claire.delalune (01.12.10)
mir fällt da noch etwas ein zu

[war es bitter]



bitterwort

aus träumen geboren
dunkelschwer
und kalt
winter zieht in mich
vertreibt mich
aus meiner zuflucht
furcht bleibt
dass auch deine arme
mich lassen


ist aber noch nicht ganz rund
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram