Namenlos

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Bevor das Schweigen seinen Namen bekam
und jeder Planet seine eigene Bahn,
war Alles namenlos -
bevor das Licht die Dunkelheit bezwungen
und jeder Schatten sein Abbild besungen,
war Alles namenlos -
bevor das Feuer die Wüste verzehrte
und jedes Sandkorn die Ewigkeit begehrte,
war Alles namenlos -
bevor das Wasser wilde Meere geschaffen
und jeder Tropfen den Tau hinterlassen,
war Alles namenlos -

und aus des Schweigens Weltenruf
sich nach und nach der Name schuf.
Alles ist bei seinem Namen gerufen,
nichts ist mehr namenlos:
das Ich, das Du -
der Stein, die See,
der Sternenglanz der Weite
und auch der Wüstensand,
über den ich schreite.
Bennenen kann ich alles,
doch verstehen -
leider nicht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (52)
(11.12.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 11.12.10:
Danke Sigrun, für deine Zustimmung.
Grüße Georg Maria
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram