Trunkene Nacht

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Roter Samt, gewellt auf Lebensfluss,
fülle den Gral mit kostbarem Kuss,
Elexier der mitternächtigen Stunde,
Mundschenks Tablett bricht die Runde,
Virgo taucht Licht in blaue Reben,
kostbares Nass, auf Lippen, ein Beben.

Hebe mit Schwermut stumme Becher,
durchwachte Nacht der endlichen Zecher,
trinke! mein Mundschenk, Sonnentraube,
schau! in die Runde, leichter der Glaube,
taste! der Lippen Lied, der weißen, der roten,
tauch! in die Tiefe mit torkelnden Boten,
poch! an verborgene Tür des Seins,
friedvoller Spiegel des menschlichen Scheins.

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