Werdender. Bekenntnis

Kurzgeschichte zum Thema Selbstbild/Selbstbetrachtung

von  KayGanahl

Die Sonne verformt sich über mir zu einem Pfeil in Richtung „Ich weiß nicht wo!“. Das kommt mir heute sehr übernatürlich vor, betrachte den Vorgang der Verformung allerdings mit einiger Hingabe. Das habe ich nämlich vorher nie sehen können! Naturereignisse dieser Art sind doch wohl sehr faszinierend. Und ich bin sehr fasziniert.
Angesichts dessen schießen mir selbstreflexiv einige Gedanken durch den Kopf. Die Sonne wird mir erhalten bleiben, von daher kann ich mich auf meine Wenigkeit konzentrieren, also: Ah, … werde ich denn wirklich? Anwesend bin ich jedenfalls, zumal fröhlicher denn je. Außerdem bin ich innerlich absolut sauber. Ein Sauberfeger suchte mich heim. Fakt ist ja: Ich bin nicht mehr unfrei.

Gegenwärtig sieht mein Zustand so aus:
Nichts Äußeres, das als Störendes kommt, beunruhigt mich noch.
Geschenke, die von irgendwoher stammen, schweben auf mich zu, so dass ich sie leicht greifen kann. 
Das Gefühl, jemand zu sein, stellt sich in der Folge unweigerlich ein!
Komische Bilder eines noch unvollkommenen Glücks zeigen sich - ich möchte sie gern genießen, doch noch sträuben sie sich, denn sie lassen sich nicht einfach verkonsumieren.

Jetzt befinde ich mich tatsächlich in einer persönlichen Aufwärtsentwicklung, welche sich sogar auch noch auf den beruflichen Bereich bezieht. Durchaus manches musste ich einstecken. Nun aber zeichnet sich eine entscheidende Besserung ab. Das kann man als (hoffentlich) langwährendes Aufwärts interpretieren, - man kann sich nicht hundertprozentig sicher sein. Die Zeichen, die zu lesen sind, dürfen als Hinweise auf künftigen Erfolg interpretiert werden, dennoch habe ich gewisse Zweifel, weil ich im Persönlichen so meine Probleme habe. Die zu lösen sollte ich mich sputen, denn ein bisschen Lebensglück möchte ich nicht missen.
Zeiten verschiedener Ausformung kommen und gehen, doch ich bleibe - und ich muss mit diesen Zeiten und ihren Terrorisierungsversuchen leben. Dies ist nicht immer einfach. Und wenn ich im Persönlichen nicht mit mir im reinen bin, wird das Gesamt eher ins Negative abdriften. Vermutlich werde ich mich nicht mehr retten können, muss vielleicht meine Rettung allein vornehmen. Das würde mir nicht leicht fallen! Diese Rettung sollte von anderen freiwillig erledigt werden.

Ich fühle durchaus, dass es weitergeht. Jede Minute bringt ein Stückchen Fortschritt. Sehe mich in naher Zukunft schon auf dem höchstmöglichen Podest stehen, strebe nach immer mehr, noch höher und höher. Es gibt kein Ende. Zu diesem Höher benötige ich keine Lüge, keine Hinterlist, kein wahnwitziges Streben. Es reicht mir, wenn ich bleibe, wie ich als Mensch nun einmal bin. Die Zufriedenheit darüber kann sich langfristig einstellen.
Am sichtbaren Horizont, den es heute nur für mich zu geben scheint, entwickelt sich ein himmelsstürmendes Etwas in schönster Gestalt: Es kommt. Es kommt dieses Etwas! Als etwas Fabelhaftes ist es berauschend, wahrhaftig heiter und gestaltbildend, fortzeugend, NEUES ERZEUGEND, sensibel der Zukunft gegenüber. Ich denke, dass ich damit fertig werde. Doch es dürfte eine Anstrengung bedeuten. Die Konzentration auf das Wesentliche hat zu erfolgen.


Kay Ganahl
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