Von der inneren Hässlichkeit

Kurzprosa zum Thema Liebe & Schmerz

von  Mondsichel

Wenn aus den Tiefen eines Wunsches die Hässlichkeit der Gier hervortritt, wird aus dem güldenen Schein der Liebe, ein Morast aus Falschheit und Hinterlist. Kein Ufer ist zu erreichen, außer die Finsternis, gesäumt mit den faulenden Leibern all jener, die sich locken ließen vom Irrlicht einer Sehnsucht. Jeder der es wagt diesen Ort zu betreten, hat schon verloren. Das Fleisch der Willenlosigkeit versinkt im Antlitz der Selbsttäuschung. Wohlig betrachtet von der Königin des Moores, die sich wie eine Schlingpflanze um das Objekt ihrer Begierde legt. Eine Venus die jeglich’ Gefühl aus dem wehrlosen Leibe saugt.
Die schöne Hässliche ist versunken bis zu den Ohren im Schlick, planschend mit der Gefahr und doch niemals wirklich ohne Rettung. So viele Geister irren durch das schwarze Meer der Verzweiflung, welches ihrem Willen entspringt. Ein jeder der sich hier her verirrte, hat der blutrünstigen Sirene alsbald zu Füßen gelegen. Hat er auch noch so geglaubt das Ruder in der Hand zu halten, so war es doch alsbald die Kugel von der Sklavenkette an seinem Hals.

Längst bis zu den Knien eingesunken, verweilt der Auserkorene. Versuchend jener Scheinheiligkeit die sich ihm unterwarf wieder auf die Füße zu helfen. Doch die Hand der Chimäre trieft vom Dreck des Verlangens, die den Ahnungslosen auf die Knie zwingt. Ja, am Anfang ist der Himmel voller Geigen und jegliches Wort eine Offenbarung and die dürstende Seele, die Vollendung suchte und Verderben fand. Jeglicher Versuch von Erkenntnis wird wie Harz von neuem Mitleid übergossen und verdichtet. Die Fahnen der Lüge bohren sich tief in das Lächeln des Verlangens, in Worte der Unschuld verpackt.
Woran ist noch zu glauben, außer ihrer Stimme, ihrer Weisheit, ihrem Verständnis. Ihre Naivität macht sie so menschlich und so biegsam. Ein Glück ihr Wegbereiter zu sein! Ja, sie ist wonach sich alles im Innersten sehnte. Sind die Berührungen auch wie Schüttelfrost und Übelkeit für den Leib, sie ist alles was noch wichtig ist. Der Körper spricht nicht mehr, die Seele schreit wohl vor Verzückung. Dies kann nur der Ruf des Triumphes sein!
Die ganze Welt ist ein Fantasiegebilde, die Realität ist hier! Dort wo sie ist, die Königin des verfaulten Herzens. So köstlich ist ihre Ergebenheit, schmeckt sie auch nach der eigenen Unterwerfung. Und so sinkt und sinkt und sinkt der neuerkorene König tiefer in Verblendung. Oh Verlorener! Sie wird ablassen, wenn ihr Herz nach neuen Energien gelüstet. Schon bald. Erlösung ist nahe, Erlösung im Schweigen eines gebrochenen Herzen. Und die Hülle Mensch gesellt sich zu den anderen, die schon unter dem schwarzen Spiegel ruhen...

(c)Arcana Moon

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (42)
(24.07.11)
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 Mondsichel meinte dazu am 24.07.11:
Japp, das ist genau das was es bewirken sollte. denn im Grunde sind wir alle schon einmal einer solchen Sirene begegnet, bewusst oder unbewusst. Ich freue mich das meine Worte Wirkung zeigen :)

Ja, die Wortwahl... Ich denke eigentlich selten drüber nach welche Art ich benutze. Das kommt automatisch. Und meist ist immer der ältere Stil tonangebend. Ich glaube ich bin so eine verkappte alte Seele *g*

Liebe Grüßle
Arcy
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