Sitten am Wegesrand

Text

von  Akzidenz

Die Allegorie eines Baumes, eines Baumes der Nacht - des Götterbaumes vielleicht - den wir uns mit mythologischer Manier zusammenzufeilen gesuchen, weil der Apoll unter ihm geruhet habe, bringt auch diesseitig vielerlei Mystik mitsich; und es ist eine Frage der Dauer, bis sich die Art matrícula der Betrachtung und Beschauung, als welcher wir uns Rang und Größe und Besucherschaft zu diesem Objekt anlesen, zur unserer eigenen Gegenwart erhebt, und dass es uns erschüttert, und dass, wenn ein solcher Baum uns jäh im Walde und im Grünen, den Arboreten erscheinen möge, derselbe wichtiger als alle seine Nachbarn vorkommen würde, und wir ferner die hermetische Idee eines Stammes kennenzulernen vermögen, die die Genealogie erfässt, von welcher nur das Schwarz & Weiß, und rechtens die Betrachter oder ihre Beifahrer, oder alle die, die ihm den Hinblick nicht recht antrauen können, weniger wissen. Denn sie würden nur jenen Baum betrachten, der sich durch den chromatischen Himmel in theoretische Farben kontrastiert, oder sie würen nur den Himmel betrachten, dem wieder dasselbe durch den Baume folgt, oder sie würden überhaupt nicht betrachten. Die Anatomie der Wurzeln, die Mystik jedenfalls, die Ich mir darauf einbilde, alsweil Ich, dem alleinigen Bewunderer horchend, unter jenem Baum zu rasten, scheint bloß etwas wertvoller als der betrogene Gegenwert, das gangbare Gehabe einer dieser Umwelt, die Ich von hier aus beschaue, doch es entspiegelt nur der Weisen Stellenbewusstsein und die Emergenz, welche Nacht und Stamm zusammenwirkt, und dass man sich - nämlich verschlimmert - trotz dieser artesischen Gestalt, derer Ich nun zu Füßen liege, nun noch dazu hat getrösten sollen, ihre Desinteressenten zu vergleichen; und das ist ganz und gar ihr Schatten, ein Widerspiel, oder die Geheimwissenschaft aller Dendrologen, die mir ehedem im Wege standen.

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