Bitten an Galka - Erinnerung an Alexej Jawlensky

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Ich habe dich in mein Herz gesetzt,
ein Nest aus warmen Blüten,
das samtne Schwarz der Flügel,
wie soll ich es behüten?
Der Flügelschlag greift nach Amerika,
das blaue Band, das uns verband,
es gebe mir des Brotes Licht
auf meine Lippen,
dass nicht ersterbe meiner Farben Pracht,
die schwerlich hier im Deutschen Land
mir Unterkunft gebracht.
So reiche du, aus dieser fernen Welt
mir Überleben, Brot und Geld,
denn meine Kunst – entartet –
die hier im Todeslande wartet,
den Geist, den ich in der Farbe fand
zu schenken, den Liebenden der Kunst,
in diesem ausgebrannten Land.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Galka heiß russ. die Dohle, so wurde eine Förderin, Emmy Scheyer, die nach Amerika ging, genannt nach einem Traum von Jawlensky. Dort, in Amerika, bot sie der hiesigen Kunstszene Bilder von Jawlensky an und verbreitete den Ruf, der in Deutschland gegründeten Künstlergruppe "Blaue Vier". Sie schickte immer wieder Geld nach Deutschland, damit Jewlensky überleben konnte.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (21.10.11)
Ich kenne Jawlensky im Zusammenhang mit Franz Marc. Schön gedichtet. LG

 ViktorVanHynthersin (21.10.11)
Ein gelungenes Gedicht, lieber Georg.

Für die, die Jawlenskys Bilder nicht kennen  guxxt Du z.B. hier
Herzlichst
Viktor
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