Ich suche meinen Cousin.
Er lebte in einem Heim.
Keiner weiß, wo er ist jetzt.
Er ist ein Einzelgänger, ge-
brochen hat er mit Eltern
und Geschwistern, aber ich,
ich würde ihn gerne sehen.
Selbst die Zeitung schweigt.
Keiner lässt mich ihn finden.
Keiner kennt ihn mehr, nein:
Heimleiter schweigt, Stadtver-
waltung schweigt, Bekannte
schweigen, er schweigt. Men-
schen gehen schweigend fort,
wollen keinen mehr sprechen!?
Die Welt, alle schweigen mit.
Ich glaube, Freude wäre es,
ihn nur sehen zu können,
nur paar Minuten: Musik aus
ewiger Zeit, Zwangsbund
von Cousins, die sich sehr
mochten, riechen konnten.
Ein sehr stummes Gespräch:
einmalig, beredtes Schweigen.
Jedes Wort ist hier zu viel.
Der Schmerz ist unendlich.
Niemand versteht mich dabei.
Es ist mein eig’nes Poem.
Es braucht keine Antwort.
Vielleicht denkt der ein oder
andere auch an einen, den
er vermisst, aber schweigt.