Warum ich ein Buch abstoße! Teil VI
Gleichnis zum Thema Freundschaft
von pentz
Begegnung, ein glücklicher Zufall
Heute traf ich zufällig einen Bekannten von vor Jahrzehnten. Er erzählte als erstes, dass er weit herumgekommen sei, aber stets ein Buch von mir mit auf Reise gegangen sei. Es klang: dein Buch ist ganz schön herumgekommen, sprich es durch viele Hände gegangen wäre – eine Schmeichelei.
Immerhin war dies Grundlage dafür, dass ich mir erlaubte, ihn nach dem Kaffee an mein Auto zu führen, in dem auf dem Rücksitz zur freien Verteilung ein paar Exemplare meines Buches lagen.
Ich gab es ihm. „Ich schenke es Dir!“
„Was, nein. Jeder soll für das, was er schafft, etwas bekommen. Du hattest schließlich auch Deine Ausgaben! – Also, wie viel kostet es?“ Ich und mich festlegen darauf, wie viel ein Buch für einen Freund kostet: niemals.
Inzwischen drehte er es in seinen Händen, von vorne nach hinten, worauf der Buchpreis stand, wenn auch noch in der alten Währung, in DM.
„Also, tauschen wir 1 zu 1!“
Ich wehrte ab; das entsprach ja schließlich nicht dem Umtauschwert. „Geb mir einfach, was Du meinst!“, bot ich an. Machte er auch, nämlich wie er es anfänglich vorgeschlagen hatte.
Wie glücklich ich darüber war, kann ich niemanden beschreiben, schließlich waren diese Bücher ja zum entgeltlosen Verschenken und Verteilen in mein Gefährt deponiert worden und der Zufall hatte es gewollt, dass ich nun für eines einen guten Betrag erhielt, fantastisch.
Hätte mein Buch weiterhin in meinem Keller vor sich hingemodert, hätte ich kaum die Möglichkeit ergreifen können, es jemanden zum Ankauf, wenn auch nicht explizit in der Weise angeboten, vorlegen können. So habe ich endlich einmal ein paar Groschen für mein vor Jahrzehnten mit rarem Geld finanzierten Buch bekommen. Ist doch gut, oder?
Ich denke daran, wie mir einst ein anderer Bekannter bei Herausgabe des Buches empfohlen hatte, erst einmal ein paar Hunderte von Exemplaren unentgeltlich unter die Leute zu verteilen, also als Werbung. Gut, das hatte ich brüsk abgelehnt. Das hätte ich mir auch niemals leisten können. Aber vielleicht ist doch etwas Wahres, Richtiges dran, denke ich mir heute.
Natürlich, ich stehe ja heute nicht mehr hinter diesem Roman, dies auch Grund, weshalb ich ihn abstoße.
Aber als ich das Buch meinem Bekannten übergab, sah ich es in einem neuen, alten, verschütt gegangenen Licht. Mir wurden die Stellen bewusst, weswegen es mir so auf der Seele gebrannt hatte. Ich glaube, dass das Buch eben Fragen streift, aufgreift, behandelt, nenne es wie du willst, die virulent, fundamental, unausgesprochen und von unserer Kultur mit einem Tabu gebannt und in die Schranken gewiesen sind.
Ich fragte meinen Freund nach Jahren des Wiedersehen: „Und, hast Du eine Freundin!“
Brüsk wies er die Frage zurück: „Darauf gebe ich keine Antwort. So etwas fragt man nicht!“
Ich lachte: „Aber warum? Warum soll man nicht von Freundschaften über das andere Geschlecht sprechen? – Es heißt ja auch nur: über Geld spricht man nicht!“
Er gab dann doch Auskunft.
Aber merkwürdig schon, warum es ihm peinlich zu sein schien, dass ihn ein gleichgeschlechtlicher Freund über seinen gegengeschlechtlichen Freund bzw. Freundin nicht ausfragen dürfte, oder?
Was steckt wohl dahinter? - Mir ist es nicht klar. - Ich hätte bereitwillig, froh und glücklich geantwortet: endlich hat bei mir mal das Glück an die Pforte gepocht (an die Tür geklopft und an der Jalousie gerüttelt oder was? ) Aber er? Warum hat er so verdruckst reagiert?
Gut für ihn, dessen bin ich mir sicher, ist, dass er jetzt dieses Buch zum Lesen in die Hände gekriegt hat, ja!
Heute traf ich zufällig einen Bekannten von vor Jahrzehnten. Er erzählte als erstes, dass er weit herumgekommen sei, aber stets ein Buch von mir mit auf Reise gegangen sei. Es klang: dein Buch ist ganz schön herumgekommen, sprich es durch viele Hände gegangen wäre – eine Schmeichelei.
Immerhin war dies Grundlage dafür, dass ich mir erlaubte, ihn nach dem Kaffee an mein Auto zu führen, in dem auf dem Rücksitz zur freien Verteilung ein paar Exemplare meines Buches lagen.
Ich gab es ihm. „Ich schenke es Dir!“
„Was, nein. Jeder soll für das, was er schafft, etwas bekommen. Du hattest schließlich auch Deine Ausgaben! – Also, wie viel kostet es?“ Ich und mich festlegen darauf, wie viel ein Buch für einen Freund kostet: niemals.
Inzwischen drehte er es in seinen Händen, von vorne nach hinten, worauf der Buchpreis stand, wenn auch noch in der alten Währung, in DM.
„Also, tauschen wir 1 zu 1!“
Ich wehrte ab; das entsprach ja schließlich nicht dem Umtauschwert. „Geb mir einfach, was Du meinst!“, bot ich an. Machte er auch, nämlich wie er es anfänglich vorgeschlagen hatte.
Wie glücklich ich darüber war, kann ich niemanden beschreiben, schließlich waren diese Bücher ja zum entgeltlosen Verschenken und Verteilen in mein Gefährt deponiert worden und der Zufall hatte es gewollt, dass ich nun für eines einen guten Betrag erhielt, fantastisch.
Hätte mein Buch weiterhin in meinem Keller vor sich hingemodert, hätte ich kaum die Möglichkeit ergreifen können, es jemanden zum Ankauf, wenn auch nicht explizit in der Weise angeboten, vorlegen können. So habe ich endlich einmal ein paar Groschen für mein vor Jahrzehnten mit rarem Geld finanzierten Buch bekommen. Ist doch gut, oder?
Ich denke daran, wie mir einst ein anderer Bekannter bei Herausgabe des Buches empfohlen hatte, erst einmal ein paar Hunderte von Exemplaren unentgeltlich unter die Leute zu verteilen, also als Werbung. Gut, das hatte ich brüsk abgelehnt. Das hätte ich mir auch niemals leisten können. Aber vielleicht ist doch etwas Wahres, Richtiges dran, denke ich mir heute.
Natürlich, ich stehe ja heute nicht mehr hinter diesem Roman, dies auch Grund, weshalb ich ihn abstoße.
Aber als ich das Buch meinem Bekannten übergab, sah ich es in einem neuen, alten, verschütt gegangenen Licht. Mir wurden die Stellen bewusst, weswegen es mir so auf der Seele gebrannt hatte. Ich glaube, dass das Buch eben Fragen streift, aufgreift, behandelt, nenne es wie du willst, die virulent, fundamental, unausgesprochen und von unserer Kultur mit einem Tabu gebannt und in die Schranken gewiesen sind.
Ich fragte meinen Freund nach Jahren des Wiedersehen: „Und, hast Du eine Freundin!“
Brüsk wies er die Frage zurück: „Darauf gebe ich keine Antwort. So etwas fragt man nicht!“
Ich lachte: „Aber warum? Warum soll man nicht von Freundschaften über das andere Geschlecht sprechen? – Es heißt ja auch nur: über Geld spricht man nicht!“
Er gab dann doch Auskunft.
Aber merkwürdig schon, warum es ihm peinlich zu sein schien, dass ihn ein gleichgeschlechtlicher Freund über seinen gegengeschlechtlichen Freund bzw. Freundin nicht ausfragen dürfte, oder?
Was steckt wohl dahinter? - Mir ist es nicht klar. - Ich hätte bereitwillig, froh und glücklich geantwortet: endlich hat bei mir mal das Glück an die Pforte gepocht (an die Tür geklopft und an der Jalousie gerüttelt oder was? ) Aber er? Warum hat er so verdruckst reagiert?
Gut für ihn, dessen bin ich mir sicher, ist, dass er jetzt dieses Buch zum Lesen in die Hände gekriegt hat, ja!