OedlandRassisten
Kurzgeschichte zum Thema Fremdenfeindlichkeit
von max.sternbauer
OedlandRassisten.
Der ersten Bierdose folgte gleich die nächste.
Es war kein Bombenhagel, sondern eher ein spärlicher Beschuss aus einem Mörser.
Anerkennender Applaus erklang, wie aus einem Publikum honoriger Professoren, die
einen Kollegen würdigte.
Der Park bestand aus einem ringförmigen Kiesweg. Einige Büsche und Bäume hatten hier ihr Zuhause. Eine kleine Abzweigung verband den Kiesweg mit der Straße.
Und dort wo die Schnittstelle war, befand sich das kleine Denkmal, die Büste.
Die Schlichten Züge aus Bronze gewünscht, sollten Martin Luther King darstellen.
Aber man konnte gerade so eine kantige Fratze erkennen.
Auch war der Kopf nicht aus Bronze, sondern aus Schrott vom kommunalen Schrottplatz . Der Gemeindeverwaltung hatte die Aufstellung fast gar nichts gekostet.
Bevor seine starren Metallaugen auf die Straße gerichtet worden waren, hatte sich auf seinem Platz eine Abbildung des Reichsadlers befunden.
Dieser Raubvogel war aus Kanonenstahl geformt worden. Und das zu ehren eines Wehrmachtoffiziers, der irgendwelche Heldentaten im Osten vollbracht haben soll.
Der Adler hatte aber stets nach Westen ausgespäht
Aber das hatte nichts zu bedeuten gehabt.
Ein Protestbrief war dann im Rathaus abgegeben worden.
Kriegsverbrecher, Mörder, Nazi.........
Der Offizier sei kein Held gewesen, sondern ein Mörder.
Das Rathaus hatte daraufhin zügig beschlossen, das aus Schatten Licht werden sollte und putzte den Adler von der Bildfläche.
Aber da eine noch schnelle und radikale Beseitigung der Beweise nicht ausreichte,
schob man noch etwas nach.
Anstelle tatsächlich Gras über die nun kahle und freie Stelle wachsen zu lassen,
wurde etwas hingestellt.
Statt eines Monumentes des untergegangen Militarismus, sollte dort etwas stehen was zwei Dinge sein sollte.
Ein Beweis und ein Zeichen.
Für Frieden, Demokratie und Toleranz.
Das alles gab es nämlich in dieser kleinen Stadt.
In Greifsfurt.
Vor allem nach dem Sturm den der verfluchte Vogel in den Regionalzeitungen erzeugt hatte,
schien das der Verwaltung mehr als dringend notwendig.
Ein Beweis für die Gründlichkeit, mit der über das heikle Thema nachgedacht worden sei, war die Auswahl der Person an die Gedacht werden sollte nun nicht gerade.
Das alles lief in der Sondersitzung wo alles entschieden wurde, so ab:
„Hatten wir nicht etwas zu Essen bestellt?“
„Wann kommt denn das Zeug, mein Magen hängt auch schon runter wie ein nasser Zementsack.“
„Das nächste mal nehmt euch doch ein Pausenbrot mit.“
„Weißt du was, ich werde einfach das nächste mal deines klauen.
(Ein lautes Räuspern unterbricht diesen Disput)
„Ein Wehrmachtoffizier, was machen wir damit?“
„Vielleicht was gebildetes?“
„Was gebildetes, ein schöner geistreicher Satz.“
„Unterbricht nicht. Was meinst du?“
„Komm ja nicht mit Goethe oder Schiller.“
„Ich dachte an Hölderlin.“
„An wen?“
„Wie wäre es mit einem Juden?“
„Nein, jüdische Denkmäler haben schon die ganze Bundesrepublik überschwemmt.
Aber der Gedanke ist nicht schlecht.“
Was ist das Gegenteil von einem Nazi?“
„Jetzt klingst du im Wortlaut wie das was diese Protestler in ihrem Brief zusammen
geschmiert haben. Der Herr Oberst war kein...........“
„Ich meine ja nur, dass sich dieses Kriegsdenkmal mit dem Dritte Reich assoziieren
lässt. Also brauchen wir etwas, das für das Gegenteil steht.“
(Murmeln wie aus der Ferne)
„Hier sprudeln ja die Ideen heiß und energiegeladen aus einem Geysir.“
„Gibt es denn da, ich meine, lebte denn so was, ich meine....“
„Worauf willst du hinaus?“
„Eine historische Persönlichkeit. Hatten wir keinen Intellektuellen oder Widerstandskämpfer aus Greifsfurt?“
(Alle denken nach, bis es raucht und qualmt)
„Was ist mit Professor Brinckmann? Der war doch ein angesehener Heimatforscher.“
„Ja, aber er steht für nichts politisches.“
„Doch, er war ein radikaler Antisemit“
„Elender........ Wir kommen hier nie weg!“
„Gut, um das ganze hier deutlich zu verkürzen: ich finde, ich liege richtig damit,
dass wir heute keinen finden werden. Und auch Morgen nicht.
Deswegen schlage ich vor, wir nehmen eine internationale Symbolfigur.
Jemanden der einfach bekannt ist.“
„Ich habe da, ich meine bei mir zuhause mit meiner Frau, ich meine ich habe jemanden gesehen, ich meine mit meiner Frau im Fernsehen bei mir zuhause...........“
„Aufhören, Aufhören! Sag einfach, sag einfach, sag mal meinst du das ernst ?“
„Ich habe letztens so eine Doku mit Martin Luther King..........“
„Gekauft.“
Der Adler hatte darauf hin nicht seine Schwingen erhoben, aber er verschwand dennoch.
Ein Bundeswehroffizier, pensioniert, stellte ihn sich in sein Wohnzimmer.
Auf der Wiese im Park flogen immer noch die Dosen.
Aber die Stimmung der Truppe näherte sich einem kalten Punkt im Keller.
Es war noch immer nichts los in Greifsfurt.
Die kleine Truppe hatte das Grölen soweit eingestellt.
Und wenn dann doch einem was kam, klang es einstudiert und pflichtbewusst.
Nicht spontan.
Unsicher umkreiste jeder jeden. Schuhe scharrten über die Erde.
Der Rest vom Bier in der Dose wurde rationiert. Keiner wollte austrinken, sonst hätten sie wieder nichts zu tun gehabt.
Die Geschichten wiederholten sich und drehte sich im Kreis.
Wie auf diesem Kiesweg.
Geld wurde eingesammelt und neuer Sprit gekauft.
Die Dosen waren wieder eingesammelt und neue Regeln proklamiert worden.
Napoleon sah auf die Uhr. Die Zeiger waren eingefroren.
Es war schwer mit Langeweile gegen Langeweile zu kämpfen.
Mit etwas Glück kam vielleicht ein Streifenwagen aus seiner Deckung hinter dem Kiosk gebogen. Eine Ausrede wenigstens nach Hause zu gehen und mit seinem Vater einen Krimi zu gucken. Tatort lief.
Napoleon achtete nur so am Rand auf die Schüsse gegen den Schädel.
Napoleon wollte gar nicht so genannt werden. Sondern viel lieber Mücke.
So hatte er sich selber getauft, als sein Bauch noch wie ein Wäschesack nach unten gehangen hatte. Bud Spencer hatte auch mal so einen Namen getragen. In einem seiner Filme.
Und für Napoleon war Bud Spencer der Schutzpatron aller Dicken gewesen, weil er Minimum eine Armee aus Raufbolden pro Szene zur Schnecke gemacht hatte.
Jetzt hieß er halt Napoleon, weil sein linker gelähmter Arm immer in einem Jackett steckte.
Ein neurologisches Problem mit seinem Gehirn.
Er verstand nichts davon und wollte nichts verstehen.
Schon bald ging es ihm auf die Nerven, wie ihn die anderen überreden wollten, auf Martin Luther King zu schießen.
Einmal machte er es dann, traf aber nur den aus hellen Stein gebauten Sockel.
Das war ein Mösenschuss. Nur Frauen konnten einen Wurf so vergeigen.
„Hey seht euch das an, Napoleon ist voll die Tussi.“
Napoleon hörte das Gackern seiner „Freunde“ mit einem Körperteil an, das anatomisch nicht dafür konzipiert worden war, und konnte so den roten Fiat sehen.
Genervt rollte er mit den Augen.
Doch begann er auch einen Haufen Ameisen in seinem Magen zu spüren.
Der rote Fiat hielt.
Ein kantiges Gesicht schob sich aus dem Schatten des Wageninneren.
„Steig ein!“, waren die nicht sehr zärtlichen Worte.
Die Wagentür wurde heftiger zugeschlagen, als es nötig gewesen wäre.
Genauso heftig wurden die Kurve in den engen Gassen bewältigt.
Napoleon konnte die Wut im ganzen Auto riechen.
„Kommt jetzt eine Predigt oder können wir es nicht gut sein lassen?
Da brauchst du nicht deinen Atem groß verschwenden.“
So cool, wie er das gesagt hatte, fühlte er sich beileibe nicht.
Er mied den Blick des anderen. Konnte aber spüren, wie er angesehen wurde.
Obwohl sie mit Vollgas unterwegs waren.
Niko, sein Freund, sah in den Seitenspiegel, aber drehte sich sofort zu ihm
hin. Seine ersten Worte an seinen Freund waren scharf. „Kannst du mir mal erklären, wenn du schon so geübt darin bist dieses Lied zu trällern, warum du ständig die gleiche Scheiße wiederholst?
Ich bete, dass ich dich nicht in diesem Park sehen muss. Ich bete, dass du deine Zeit nicht mit denen da drinnen verschwendest. Aber du kickst mir jedes mal in die Eier. Danke, danke vielmals.“
„Ja ja, plapper nur schön!“ dachte Napoleon und glaubte sich sicher hinter seiner Schädeldecke.
Aber Niko musste nicht groß in der Kunst des Gedankenlesens geübt sein, um seinen
jüngeren Freund verstehe zu können.
„Lass dir mal bessere Argumente einfallen um, mir dein blödes Verhalten zu erklären.
Du bist nicht besser als ein Hamster in seinem Rad.
Wenn du willst, stell ich dir so ein Ding in meinem Garten auf.
Dann kann ich wenigstens besser auf dich aufpassen.“
Es folgte ein stiller Intervall, wo sie über die Straße brausten.
Es war schon spät.
„Hast du schon einen Lehrvertrag?“
Mann, du weißt doch wie es auf dem Amt aussieht.
Napoleon wurde in seinen Gedanken unterbrochen.
„Wie geht es deinem Vater. Immer noch dicke Luft zuhause?“
Napoleon verneinte es nicht oder segnete es ab. Er macht sein Maul gar nicht mehr auf.
Lautes Gebrüll und ein Mittelfinger waren die Grüße, als der Rote Fiat überholte.
Niko zeigte, während er das Lenkrad mit der anderen Hand führte, auf ihn.
„Du hast Zeit mit diesen Voll -Spacken im Park herum zu stehen, wie ein Rudel
Schaufensterpuppen für Assi-Klamotten. Aber ein Job, um mal hier weg zu kommen.... Nein, das interessiert dich nicht.“
Er seufzte noch ein Schlussfazit, was resigniert oder einfach nur genervt klang.
Napoleon konnte es nicht raus filtern.
„Mann, was soll ich nur mit dir machen?“
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude.....
Napoleon dachte so einiges. Er summte das Lied, bis es die Lautstärke von einem Bienenschwarm angenommen hatte.
Niko betete wiederum sein Lied, in dem Napoleon sein Leben in die Hand nehmen sollte, vergleichbar mit der Kunst eines senilen Leierkastenspielers.
Zumindest sah ihn Napoleon so in seiner Vorstellung.
Ihre Freundschaft war vor einigen Jahren entstanden.
Und genauso alt wie ihre Freundschaft war Nikos Adlerblick auf seinen jüngeren Schützling, der gar nicht sein Schützling sein wollte.
Das einseitige Gespräch wurde weiter durchgespielt.
Bis Napoleon seinen Kopf hochhob und aus dem Fenster blickte.
„He, wir fahren ja zu dir.“
Niko warf beide Arme in die Luft und rief, „Oh Himmel, Es kann ja doch sprechen.“
Napoleon überlegte eine passende Antwort und machte stattdessen einfach seinen Gurt auf.
Um ihn sofort wieder zu schließen. Das war ja kindisch.
„Können wir vorher noch ein paar Bier holen.“
Seine Hoffnung leuchtete nicht gerade wie eine Super Nova vor Glauben.
Mit erhobenen Kinn lavierte Niko seinen Wagen in eine kleine Auffahrt aus Schotter.
„Bei mir gibts nur Tee und Kräuterlimo.“
„Ich weiß, ich weiß,“ murmelte Napoleon in seinem Kopf düster.
Auf der steilen Stiege zu dem kleinen Haus sah Napoleon, dass der Container mit den
Kleiderspenden noch im Garten stand.
Sein nicht biologischer großer Bruder sammelte für Obdachlose.
„Wie läuft es denn damit?“
„Ganz gut,“ war die knappe Antwort.
Innen drinnen machte er sich auf eine weitere Standpauke bereit.
„Geh schon mal nach oben.“
Nikos Zimmer, Napoleon kannte es gut.
Er schlenderte gemächlich in das Zimmer und kickte die Tür zu.
Auf dem Sofa sah er ein altes Plakat von der Band Rammstein.
FÜR NIKO VON TIL, die Unterschrift war schräg über eine Ecke geschrieben worden.
Napoleon las noch einmal das Datum wann das Konzert gewesen war.
Eine Ewigkeit her.
Eine Flagge war auf dem Boden ausgebreitet.
Die Zeichnung eines kantigen Gesichtes, blickte in die obere Ecke, wo eine Sonne leuchtete.
Die Linien der Lippen und der Augen spielten mit der Wahrnehmung.
Denn man konnte auch die Umrisse der Grenzen Deutschlands erkennen, in diesem Gesicht. In der Sonne war etwas ähnliches. Ein Schild. Und es trug einen Schriftzug
NATIONALE PHALANX.
Napoleon richtete sich auf dem Sofa auf.
Was war denn das? Sollte ich das finden? Napoleon schüttelte den Kopf. Er hatte es einfach liegen gelassen. Als er nochmal mit den Augen der schwarzen Linie Deutschlands folgte, bekam er das Gefühl, dass es hier bei nicht um Modellflugzeuge ging.
Es beunruhigte ihn, auch wenn es nur ein Stück Stoff war.
Niko ließ nie etwas liegen und war ein Ordnungsfanatiker, dem jedes mal ein heiliger Eid durchfuhr, wenn es um sein Zimmer ging.
Das Tuch soll da liegen. Und so ausgebreitet wie es war, konnte es nur gesehen werden.
Niko kam mit zwei Flaschen in einem Arm eingeklemmt in das Zimmer.
Napoleon machte diesmal über die Trinkgewohnheiten des Anderen keine Witze.
Er bedankte sich stumm, als ihm eine Flasche gereicht wurde und begann am Etikett der Flasche zu schaben. Nur ganz leicht. Ein Dritter im Zimmer hätte spüren können, dass
beide los platzen wollten.
Der Gewinner war Napoleon.
„Was soll das bedeuten?“
„Was denkst du darüber. Wie findest du es?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“
Niko deutete gewichtig darauf und sagte, „Das ist etwas, für das ich dich gewinnen will
und ich glaube, nein bin fanatisch in meinem Glauben, dass ich nicht viel dafür machen muss,
weil du es schon selber weißt.“
Napoleon zuckte nochmals mit den Schultern.
„Was weiß ich, ich weiß es nicht.“
Niko sah man an, dass er eigentlich was Anderes sagen wollte und schüttelte genervt ab.
„ Ja Ja Ja, das kam jetzt nicht so rüber wie ich wollte.
Aber du wirst mir recht geben. Auf jeden Fall. Aber hör mir zu. Oder besser, sieh erst mal zu.“
Wie ein Blitz war Niko am anderen Ende des Zimmers und jagte etwas.
Zumindest hatte Napoleon das Gefühl.
Aus einem Kleiderschrank wurde ihm etwas zugeworfen.
„Willst du dir die Haare stärken, oder Feuer spucken, dachte er, während sein Blick die Sprühdose abtastete. Sie enthielt Farbe.
Niko war unter de Sprayer gegangen?
Niko trug noch eine zweite zu ihm. Napoleon drehte beide, sah sie sich an und wog sogar ihr Gewicht. Die Frage verschluckte er sofort wieder, als er er bemerkte, mit welchen Ernst
Niko ihn nun anstarrte. „Was ich dir jetzt sage ist kein Kinderkram, okay.
Vorerst bleibt alles was, was du hier hörst, hier!“
Niko hatte einen Daumen nach unten gestreckt.
Die Spraydosen fühlten sich wie Bleigewichte in seinen beiden Händen an.
Niko legte seine Hände darauf.
„Kannst du dich noch an die Farbgeschichte auf dem Stadtplatz erinnern.“
Klar konnte er das. Jeder konnte das. Die Geschichte war noch nicht gegessen, war sie doch erst letzten Herbst passiert.
Auf einem sehr hohen Dach war von der Stadtverwaltung eine Kamera angebracht worden, die den Stadtplatz komplett filmen konnte.
Ein Regionalsender strahlte dann die Bilder live Tag und Nacht aus.
Die Kamera war wichtig, wie auch ihre Lage, denn von ihrem Platz aus war das Graffiti
am besten zu lesen gewesen.
UNSERE NATION
Mit fluoreszierender Farbe hatte eine Gruppe das quer über den Asphalt geschrieben.
Wer darüber schlenderte, sah die grünen Linien unter sich.
Im Fernsehen war dann die ganze Nachricht zu lesen gewesen.
Diese Spraydosen fühlten sich nun wie Granaten an.
„Das wart ihr, das warst du.“
Niko nickte. „Ja aber, aber.......“
Niko wartete. „Das geht doch nicht.“
„Natürlich kann ich das,“ sagte er und kurz war so , als wolle er sich rechtfertigen. Wäre mit sich selbst noch nicht im Reinen.
Napoleon wusste nicht, wo er anfangen sollte. Das nahm ihm Niko ab.
„Ich will, dass du bei uns mitmachst.“
Wir haben schon mehr solcher Aktionen gemacht und wir haben die Plattärsche auf den Sofas der BRD immer ein klein wenig mehr geschockt.“
Begeistert schlug er in die Hände.
„Mit ihr meinst du diese Nationale Phalanx?“
Niko bestätigte. Den Ratlosen Blick seines Freundes ließ er nicht zu
„Du musst es verstehen. Und ich glaube, das kannst du auch. Sieh dich doch um, wie es in Deutschland und anderen Ländern abgeht.
Offene Grenzen. Massen von Mäulern strömen zu uns hinein.
Und unser Sozialstaat muss sie auffangen. Meine Schwester wohnt Lichtenberg. Du kennst sie ja. Die hört kein einziges Deutsches Wort mehr. Im ganzen Haus nicht. In der ganzen Siedlung nicht. Die will umziehen, weil sie nicht die einzige Deutsche sein will.
Nur, da hat sie es nicht.“ Niko hob seine Brieftasche. Aber er machte sie nicht leer.
Die Geste war verständlich.
Napoleon schaute von der Seite in seine Flasche hinein.
Solche Gedanken hatte er auch mal gehabt.
Bei Aldi um die Ecke sah er nur noch Braune und Schwarze Gesichter.
Und dann wollte seine Geschichtslehrerin, dass sie immer für ein Land in Afrika sammelten, wo sie mal als Entwicklungshelferin gearbeitet hatte.
Ich denke mir immer, wenn ich sie mit ihren verträumten Augen sehe, aber hier geht es auch vielen nicht gut. Sollten wir nicht mal erst denen helfen, die in unserer Nachbarschaft nichts zum heizen haben, bevor wir denen da unten was schicken.
Aber so etwas zu sagen, war verboten.
Niko war bei ihm auf eine Ader gestoßen. Das wussten sie beide.
Doch der Ältere wollte keinen Nutzen daraus ziehen. Ihn nicht verführen oder indoktrinieren. Ja, er wusste mehr über diese Welt. Doch behandelte er ihn gleich.
Er wollte ihn bei sich haben, weil er sicher war, wie gut er sich machen würde.
„Wir haben öfter über solche Sachen geredet, Politisches du weißt ja.
Aber jetzt wird es ernst.“
„Und wozu brauchst du mich?“
Niko reagierte auf die Frage, in dem er auf die Uhr sah.
Nächstes Wochenende haben wir ein Treffen. Ich will, dass du kommst.“
Er hatte zwar sein eigenes Zimmer. Aber das war nicht groß.
Jemand, so von der Gattung eines Freundes, hatte es mal als Loch in der Wand bezeichnet.
Die war zu und er ging seinen eigenen Gedanken nach, die das Zimmer nicht verlassen konnten. Die Tür war ja zu.
Er dachte nicht darüber nach was er einkaufen musste (Haribo Haribo).
Was hatte Niko mir gesagt?
Wenn das aber Nachdenken ist, was ich hier mache, bin ich Gehirntod.
Was er machte war warten.
Immer wieder, wie Wellen warmen Wassers, kam die Angst über ihn geschwappt.
Ganz willkürlich.
Er konnte es sich nicht vorstellen, was bald geschehen sollte.
Nur so seltsame Schemen konnte er sehen, jeder bedeutete irgendwas.
Das Telefon hatte eine Präsenz entwickelt, das es größer machte.
Das ganze Zimmer war von ihm ausgefüllt.
Wie kriege ich bloß die Tür auf, dachte er und musste grinsen.
Er konnte lachen. Nichts verlernt.
Ein riesen rotes Telefon, dessen Hörer die Tür blockiert.
Er konnte die Lachkonserve hören. Fernsehen.
Dann hörte er es, das Telefon.
Eine krächzende, jaulende Stimme wühlte sich in sein Ohr.
„Hhhhalllloooo, hier spricht deeeiiiinnneee OOOOmmmaaaaa.“
War das Niko? War der Besoffen?
Nachdem sein Herz den dramatischen Fall auf den Bühnenboden absolviert hatte, brüllte er was zurück. „Mann, spinnst du, hier geht’s um eine ernste Sache. Meine Nerven sind gespannt wie Drahtseile und ich glaube jede Sekunde, dass die Tür von meinem Schrank aufgeht und die Kripo hereingestürmt kommt. Und du machst so was. Wo ist Niko?“
Kichern, leises Kichern.
Sind da kleine Schulmädchen? Dann eine herablassende junge Männerstimme, die glaubt schon alles gesehen zu haben.
„Jetzt beruhige dich mal. Ich bin Jens, hallo.
Niko hat mir von dir erzählt. Ich soll dir alles erklären, weil er es selber gerade nicht kann.
Er ist mords eingespannt.“
Napoleon wusste nicht, ob er wütend oder bodenlos verwirrt sein sollte.
Niko war „eingespannt“, was auch immer das heißen sollte.
Aber hatte er wirklich nicht Zeit für einen beknackten Anruf?
Das befremdete ihn. Höflich ausgedrückt.
„Ja okay, schieß los. Das Gespräch dauerte nicht lange und Napoleon hörte nicht zu.
Ist mir egal, leg auf.
Muss auch mal telefonieren.
Kaum aufgelegt, knallten seine Finger auf die Tasten. Das Klingeln klang unnatürlich
lang gezogen. Signale eines Nebelhorns.
Keine Reaktion.
Und er versuchte es nicht noch einmal.
Napoleon ging zu dem Schrank mit dem Kripobeamten darin, der schon sehr lange Überstunden schob. Und wühlte sich in sein Inneres.
Er fand den alten braunen Lederkoffer in dem alles steckte was Napoleon gehörte.
Also was er nicht zurück lassen würde, wenn die Bude mal abbrennen sollte.
Die Hälfte von dem Zeug hatte mit Niko zu tun.
Die Erinnerungsfossilien kramte er regelmäßig aus dem Koffer und ging alles durch.
Es war so etwas wie eine meditative Übung. Er machte es aber auch manchmal nur, um sich zu erinnern.
Die erste Frage, die er sich stellte, war die:
Warum er nicht begeistert war.
Er hatte das Photo nicht in der Hand. Aber er sah es dennoch.
Das Photo war so dämlich geworden, eine Reklame für Kodak.
Ferienmotiv, der große Kerl (Niko) hat den Arm um den kleinen Kerl gelegt.
Die warme Sonne umschmeichelt ihr cremiges Grinsen.
Aber das Abgebildete war leider Gottes Realität.
Eine Leidenschaft für Karatevideos hatte sie zusammengeführt.
Ein Fünf Jahre älterer, der einen zwölfjährigen als Kumpel akzeptiert.
Schlicht gesagt hatte ihn Niko vieles gezeigt und wie es funktioniert.
Wie ein Auto repariert gehört, wen es auf der Landstraße verreckt.
Wie man sich in ein Kino hinein schmuggelt.
Wie man eine drohende Schlägerei umschiffen, mit jemanden dessen Ohren mit Alkohol gekleistert waren. Napoleon hatte Niko mal mit dem Vergleich verarscht, dass ihre Freundschaft die Geschichte eines Martial-Arts-Film war.
Ein Schüler lernt von seinem Meister.
Niko hatte das gar nicht mal vehement bestritten.
Jetzt grübelte der Schüler. Früher war er für alles Feuer und Flamme gewesen.
Scheiß Erwachsenwerden. Lag es daran?
Älter werden, alles hinterfragen. Damals war Nikos Weisheit letzter Schluss gewesen.
Heute nicht mehr?
Will ich denn was tun? Wieso will ich denn nicht kämpfen?
Ganz klar, er hatte Angst verhaftet zu werden. Aber er wollte seinen besten Freund nicht hängen lassen, wie ein Feigling.
Scheiße, ich hätte gern mal Antworten und keine Fragen.
(Einige Tage vorher, nirgendwo im Irgendwo)
Typen mit schwarzen Stoff vor ihren Fressen sitzen in einem Kreis.
Schals, Tücher und Strümpfe dienen als Masken.
Obwohl sie sich alle kennen.
Jemand von ihnen hatte das Treffen auch im Netz angekündigt.
Niko ist einer von ihnen.
Er beginnt.
„Die Kamera ist da. Unsere Botschaft wird auf der Seite gleich in der selben Nacht daraufgestellt. Aber wir brauchen ein gutes Ziel.
Deswegen meine Frage:
Habt ihr euch etwas überlegt?“
(Murmeln)
„Was soll denn das für ein Ziel sein?“
(Hinten seufzen alle auf)
Ich mein...Alter, hast du wieder gepennt?
Wir sind das alles doch schon mal durchgegangen.“
„Ach so.“
Ah, Ach so, stecks dir sonst wo hin.“
„Wir müssen den Leuten klar machen, wie weit dieser Migrationswahnsinn ausgeartet ist.
Wir müssen etwas attackieren, was das aussagt.“
„Gut gesprochen . Hast du eine Ahnung was das sein könnte?“
„Äh...........“
„Wir brauchen Ausländer.“
„Was?“
„Wir müssen diesen Sozialschmarotzern, diesen Kanaken und Bimbos zeigen, dass
Greifsfurt keine Hängematte ist.
Wir könnten doch einen Mob für das Asylheim auf die Beine stellen. Ein paar Skins und Leute von der NPD werden sicher auf diesen Zug aufspringen.“
„Aber Greifsfurt hat kein Asylheim.“
„Scheiße!“
„Was für Migranten gibt es denn in Greifsfurt?“
„Wir könnten doch Wens Akupunkturklinik überfallen.“
„Was, Moment einmal, was?“
„Der Braune von der Tanke wäre doch ideal,“
„Der Typ der Fan vom BvB ist? Ist der eigentlich Inder oder aus Pakistan?“
„Ich glaub was anderes.“
„Aus Bangladesh?“
„Nein, ich glaube er steht doch eher auf Schalke.“
„Wieso, mag er keinen Klub von der Gegend hier?“
„Das habe ich mich auch schon gefragt.“
„Kurz um!
Das Beste Ziel ist das Naheliegende. Wir wählen also diese Tankstelle aus.
Am besten so um Mitternacht herum, dann ist da keiner.
Einverstanden?“
Alle waren einverstanden .
Der ersten Bierdose folgte gleich die nächste.
Es war kein Bombenhagel, sondern eher ein spärlicher Beschuss aus einem Mörser.
Anerkennender Applaus erklang, wie aus einem Publikum honoriger Professoren, die
einen Kollegen würdigte.
Der Park bestand aus einem ringförmigen Kiesweg. Einige Büsche und Bäume hatten hier ihr Zuhause. Eine kleine Abzweigung verband den Kiesweg mit der Straße.
Und dort wo die Schnittstelle war, befand sich das kleine Denkmal, die Büste.
Die Schlichten Züge aus Bronze gewünscht, sollten Martin Luther King darstellen.
Aber man konnte gerade so eine kantige Fratze erkennen.
Auch war der Kopf nicht aus Bronze, sondern aus Schrott vom kommunalen Schrottplatz . Der Gemeindeverwaltung hatte die Aufstellung fast gar nichts gekostet.
Bevor seine starren Metallaugen auf die Straße gerichtet worden waren, hatte sich auf seinem Platz eine Abbildung des Reichsadlers befunden.
Dieser Raubvogel war aus Kanonenstahl geformt worden. Und das zu ehren eines Wehrmachtoffiziers, der irgendwelche Heldentaten im Osten vollbracht haben soll.
Der Adler hatte aber stets nach Westen ausgespäht
Aber das hatte nichts zu bedeuten gehabt.
Ein Protestbrief war dann im Rathaus abgegeben worden.
Kriegsverbrecher, Mörder, Nazi.........
Der Offizier sei kein Held gewesen, sondern ein Mörder.
Das Rathaus hatte daraufhin zügig beschlossen, das aus Schatten Licht werden sollte und putzte den Adler von der Bildfläche.
Aber da eine noch schnelle und radikale Beseitigung der Beweise nicht ausreichte,
schob man noch etwas nach.
Anstelle tatsächlich Gras über die nun kahle und freie Stelle wachsen zu lassen,
wurde etwas hingestellt.
Statt eines Monumentes des untergegangen Militarismus, sollte dort etwas stehen was zwei Dinge sein sollte.
Ein Beweis und ein Zeichen.
Für Frieden, Demokratie und Toleranz.
Das alles gab es nämlich in dieser kleinen Stadt.
In Greifsfurt.
Vor allem nach dem Sturm den der verfluchte Vogel in den Regionalzeitungen erzeugt hatte,
schien das der Verwaltung mehr als dringend notwendig.
Ein Beweis für die Gründlichkeit, mit der über das heikle Thema nachgedacht worden sei, war die Auswahl der Person an die Gedacht werden sollte nun nicht gerade.
Das alles lief in der Sondersitzung wo alles entschieden wurde, so ab:
„Hatten wir nicht etwas zu Essen bestellt?“
„Wann kommt denn das Zeug, mein Magen hängt auch schon runter wie ein nasser Zementsack.“
„Das nächste mal nehmt euch doch ein Pausenbrot mit.“
„Weißt du was, ich werde einfach das nächste mal deines klauen.
(Ein lautes Räuspern unterbricht diesen Disput)
„Ein Wehrmachtoffizier, was machen wir damit?“
„Vielleicht was gebildetes?“
„Was gebildetes, ein schöner geistreicher Satz.“
„Unterbricht nicht. Was meinst du?“
„Komm ja nicht mit Goethe oder Schiller.“
„Ich dachte an Hölderlin.“
„An wen?“
„Wie wäre es mit einem Juden?“
„Nein, jüdische Denkmäler haben schon die ganze Bundesrepublik überschwemmt.
Aber der Gedanke ist nicht schlecht.“
Was ist das Gegenteil von einem Nazi?“
„Jetzt klingst du im Wortlaut wie das was diese Protestler in ihrem Brief zusammen
geschmiert haben. Der Herr Oberst war kein...........“
„Ich meine ja nur, dass sich dieses Kriegsdenkmal mit dem Dritte Reich assoziieren
lässt. Also brauchen wir etwas, das für das Gegenteil steht.“
(Murmeln wie aus der Ferne)
„Hier sprudeln ja die Ideen heiß und energiegeladen aus einem Geysir.“
„Gibt es denn da, ich meine, lebte denn so was, ich meine....“
„Worauf willst du hinaus?“
„Eine historische Persönlichkeit. Hatten wir keinen Intellektuellen oder Widerstandskämpfer aus Greifsfurt?“
(Alle denken nach, bis es raucht und qualmt)
„Was ist mit Professor Brinckmann? Der war doch ein angesehener Heimatforscher.“
„Ja, aber er steht für nichts politisches.“
„Doch, er war ein radikaler Antisemit“
„Elender........ Wir kommen hier nie weg!“
„Gut, um das ganze hier deutlich zu verkürzen: ich finde, ich liege richtig damit,
dass wir heute keinen finden werden. Und auch Morgen nicht.
Deswegen schlage ich vor, wir nehmen eine internationale Symbolfigur.
Jemanden der einfach bekannt ist.“
„Ich habe da, ich meine bei mir zuhause mit meiner Frau, ich meine ich habe jemanden gesehen, ich meine mit meiner Frau im Fernsehen bei mir zuhause...........“
„Aufhören, Aufhören! Sag einfach, sag einfach, sag mal meinst du das ernst ?“
„Ich habe letztens so eine Doku mit Martin Luther King..........“
„Gekauft.“
Der Adler hatte darauf hin nicht seine Schwingen erhoben, aber er verschwand dennoch.
Ein Bundeswehroffizier, pensioniert, stellte ihn sich in sein Wohnzimmer.
Auf der Wiese im Park flogen immer noch die Dosen.
Aber die Stimmung der Truppe näherte sich einem kalten Punkt im Keller.
Es war noch immer nichts los in Greifsfurt.
Die kleine Truppe hatte das Grölen soweit eingestellt.
Und wenn dann doch einem was kam, klang es einstudiert und pflichtbewusst.
Nicht spontan.
Unsicher umkreiste jeder jeden. Schuhe scharrten über die Erde.
Der Rest vom Bier in der Dose wurde rationiert. Keiner wollte austrinken, sonst hätten sie wieder nichts zu tun gehabt.
Die Geschichten wiederholten sich und drehte sich im Kreis.
Wie auf diesem Kiesweg.
Geld wurde eingesammelt und neuer Sprit gekauft.
Die Dosen waren wieder eingesammelt und neue Regeln proklamiert worden.
Napoleon sah auf die Uhr. Die Zeiger waren eingefroren.
Es war schwer mit Langeweile gegen Langeweile zu kämpfen.
Mit etwas Glück kam vielleicht ein Streifenwagen aus seiner Deckung hinter dem Kiosk gebogen. Eine Ausrede wenigstens nach Hause zu gehen und mit seinem Vater einen Krimi zu gucken. Tatort lief.
Napoleon achtete nur so am Rand auf die Schüsse gegen den Schädel.
Napoleon wollte gar nicht so genannt werden. Sondern viel lieber Mücke.
So hatte er sich selber getauft, als sein Bauch noch wie ein Wäschesack nach unten gehangen hatte. Bud Spencer hatte auch mal so einen Namen getragen. In einem seiner Filme.
Und für Napoleon war Bud Spencer der Schutzpatron aller Dicken gewesen, weil er Minimum eine Armee aus Raufbolden pro Szene zur Schnecke gemacht hatte.
Jetzt hieß er halt Napoleon, weil sein linker gelähmter Arm immer in einem Jackett steckte.
Ein neurologisches Problem mit seinem Gehirn.
Er verstand nichts davon und wollte nichts verstehen.
Schon bald ging es ihm auf die Nerven, wie ihn die anderen überreden wollten, auf Martin Luther King zu schießen.
Einmal machte er es dann, traf aber nur den aus hellen Stein gebauten Sockel.
Das war ein Mösenschuss. Nur Frauen konnten einen Wurf so vergeigen.
„Hey seht euch das an, Napoleon ist voll die Tussi.“
Napoleon hörte das Gackern seiner „Freunde“ mit einem Körperteil an, das anatomisch nicht dafür konzipiert worden war, und konnte so den roten Fiat sehen.
Genervt rollte er mit den Augen.
Doch begann er auch einen Haufen Ameisen in seinem Magen zu spüren.
Der rote Fiat hielt.
Ein kantiges Gesicht schob sich aus dem Schatten des Wageninneren.
„Steig ein!“, waren die nicht sehr zärtlichen Worte.
Die Wagentür wurde heftiger zugeschlagen, als es nötig gewesen wäre.
Genauso heftig wurden die Kurve in den engen Gassen bewältigt.
Napoleon konnte die Wut im ganzen Auto riechen.
„Kommt jetzt eine Predigt oder können wir es nicht gut sein lassen?
Da brauchst du nicht deinen Atem groß verschwenden.“
So cool, wie er das gesagt hatte, fühlte er sich beileibe nicht.
Er mied den Blick des anderen. Konnte aber spüren, wie er angesehen wurde.
Obwohl sie mit Vollgas unterwegs waren.
Niko, sein Freund, sah in den Seitenspiegel, aber drehte sich sofort zu ihm
hin. Seine ersten Worte an seinen Freund waren scharf. „Kannst du mir mal erklären, wenn du schon so geübt darin bist dieses Lied zu trällern, warum du ständig die gleiche Scheiße wiederholst?
Ich bete, dass ich dich nicht in diesem Park sehen muss. Ich bete, dass du deine Zeit nicht mit denen da drinnen verschwendest. Aber du kickst mir jedes mal in die Eier. Danke, danke vielmals.“
„Ja ja, plapper nur schön!“ dachte Napoleon und glaubte sich sicher hinter seiner Schädeldecke.
Aber Niko musste nicht groß in der Kunst des Gedankenlesens geübt sein, um seinen
jüngeren Freund verstehe zu können.
„Lass dir mal bessere Argumente einfallen um, mir dein blödes Verhalten zu erklären.
Du bist nicht besser als ein Hamster in seinem Rad.
Wenn du willst, stell ich dir so ein Ding in meinem Garten auf.
Dann kann ich wenigstens besser auf dich aufpassen.“
Es folgte ein stiller Intervall, wo sie über die Straße brausten.
Es war schon spät.
„Hast du schon einen Lehrvertrag?“
Mann, du weißt doch wie es auf dem Amt aussieht.
Napoleon wurde in seinen Gedanken unterbrochen.
„Wie geht es deinem Vater. Immer noch dicke Luft zuhause?“
Napoleon verneinte es nicht oder segnete es ab. Er macht sein Maul gar nicht mehr auf.
Lautes Gebrüll und ein Mittelfinger waren die Grüße, als der Rote Fiat überholte.
Niko zeigte, während er das Lenkrad mit der anderen Hand führte, auf ihn.
„Du hast Zeit mit diesen Voll -Spacken im Park herum zu stehen, wie ein Rudel
Schaufensterpuppen für Assi-Klamotten. Aber ein Job, um mal hier weg zu kommen.... Nein, das interessiert dich nicht.“
Er seufzte noch ein Schlussfazit, was resigniert oder einfach nur genervt klang.
Napoleon konnte es nicht raus filtern.
„Mann, was soll ich nur mit dir machen?“
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude.....
Napoleon dachte so einiges. Er summte das Lied, bis es die Lautstärke von einem Bienenschwarm angenommen hatte.
Niko betete wiederum sein Lied, in dem Napoleon sein Leben in die Hand nehmen sollte, vergleichbar mit der Kunst eines senilen Leierkastenspielers.
Zumindest sah ihn Napoleon so in seiner Vorstellung.
Ihre Freundschaft war vor einigen Jahren entstanden.
Und genauso alt wie ihre Freundschaft war Nikos Adlerblick auf seinen jüngeren Schützling, der gar nicht sein Schützling sein wollte.
Das einseitige Gespräch wurde weiter durchgespielt.
Bis Napoleon seinen Kopf hochhob und aus dem Fenster blickte.
„He, wir fahren ja zu dir.“
Niko warf beide Arme in die Luft und rief, „Oh Himmel, Es kann ja doch sprechen.“
Napoleon überlegte eine passende Antwort und machte stattdessen einfach seinen Gurt auf.
Um ihn sofort wieder zu schließen. Das war ja kindisch.
„Können wir vorher noch ein paar Bier holen.“
Seine Hoffnung leuchtete nicht gerade wie eine Super Nova vor Glauben.
Mit erhobenen Kinn lavierte Niko seinen Wagen in eine kleine Auffahrt aus Schotter.
„Bei mir gibts nur Tee und Kräuterlimo.“
„Ich weiß, ich weiß,“ murmelte Napoleon in seinem Kopf düster.
Auf der steilen Stiege zu dem kleinen Haus sah Napoleon, dass der Container mit den
Kleiderspenden noch im Garten stand.
Sein nicht biologischer großer Bruder sammelte für Obdachlose.
„Wie läuft es denn damit?“
„Ganz gut,“ war die knappe Antwort.
Innen drinnen machte er sich auf eine weitere Standpauke bereit.
„Geh schon mal nach oben.“
Nikos Zimmer, Napoleon kannte es gut.
Er schlenderte gemächlich in das Zimmer und kickte die Tür zu.
Auf dem Sofa sah er ein altes Plakat von der Band Rammstein.
FÜR NIKO VON TIL, die Unterschrift war schräg über eine Ecke geschrieben worden.
Napoleon las noch einmal das Datum wann das Konzert gewesen war.
Eine Ewigkeit her.
Eine Flagge war auf dem Boden ausgebreitet.
Die Zeichnung eines kantigen Gesichtes, blickte in die obere Ecke, wo eine Sonne leuchtete.
Die Linien der Lippen und der Augen spielten mit der Wahrnehmung.
Denn man konnte auch die Umrisse der Grenzen Deutschlands erkennen, in diesem Gesicht. In der Sonne war etwas ähnliches. Ein Schild. Und es trug einen Schriftzug
NATIONALE PHALANX.
Napoleon richtete sich auf dem Sofa auf.
Was war denn das? Sollte ich das finden? Napoleon schüttelte den Kopf. Er hatte es einfach liegen gelassen. Als er nochmal mit den Augen der schwarzen Linie Deutschlands folgte, bekam er das Gefühl, dass es hier bei nicht um Modellflugzeuge ging.
Es beunruhigte ihn, auch wenn es nur ein Stück Stoff war.
Niko ließ nie etwas liegen und war ein Ordnungsfanatiker, dem jedes mal ein heiliger Eid durchfuhr, wenn es um sein Zimmer ging.
Das Tuch soll da liegen. Und so ausgebreitet wie es war, konnte es nur gesehen werden.
Niko kam mit zwei Flaschen in einem Arm eingeklemmt in das Zimmer.
Napoleon machte diesmal über die Trinkgewohnheiten des Anderen keine Witze.
Er bedankte sich stumm, als ihm eine Flasche gereicht wurde und begann am Etikett der Flasche zu schaben. Nur ganz leicht. Ein Dritter im Zimmer hätte spüren können, dass
beide los platzen wollten.
Der Gewinner war Napoleon.
„Was soll das bedeuten?“
„Was denkst du darüber. Wie findest du es?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“
Niko deutete gewichtig darauf und sagte, „Das ist etwas, für das ich dich gewinnen will
und ich glaube, nein bin fanatisch in meinem Glauben, dass ich nicht viel dafür machen muss,
weil du es schon selber weißt.“
Napoleon zuckte nochmals mit den Schultern.
„Was weiß ich, ich weiß es nicht.“
Niko sah man an, dass er eigentlich was Anderes sagen wollte und schüttelte genervt ab.
„ Ja Ja Ja, das kam jetzt nicht so rüber wie ich wollte.
Aber du wirst mir recht geben. Auf jeden Fall. Aber hör mir zu. Oder besser, sieh erst mal zu.“
Wie ein Blitz war Niko am anderen Ende des Zimmers und jagte etwas.
Zumindest hatte Napoleon das Gefühl.
Aus einem Kleiderschrank wurde ihm etwas zugeworfen.
„Willst du dir die Haare stärken, oder Feuer spucken, dachte er, während sein Blick die Sprühdose abtastete. Sie enthielt Farbe.
Niko war unter de Sprayer gegangen?
Niko trug noch eine zweite zu ihm. Napoleon drehte beide, sah sie sich an und wog sogar ihr Gewicht. Die Frage verschluckte er sofort wieder, als er er bemerkte, mit welchen Ernst
Niko ihn nun anstarrte. „Was ich dir jetzt sage ist kein Kinderkram, okay.
Vorerst bleibt alles was, was du hier hörst, hier!“
Niko hatte einen Daumen nach unten gestreckt.
Die Spraydosen fühlten sich wie Bleigewichte in seinen beiden Händen an.
Niko legte seine Hände darauf.
„Kannst du dich noch an die Farbgeschichte auf dem Stadtplatz erinnern.“
Klar konnte er das. Jeder konnte das. Die Geschichte war noch nicht gegessen, war sie doch erst letzten Herbst passiert.
Auf einem sehr hohen Dach war von der Stadtverwaltung eine Kamera angebracht worden, die den Stadtplatz komplett filmen konnte.
Ein Regionalsender strahlte dann die Bilder live Tag und Nacht aus.
Die Kamera war wichtig, wie auch ihre Lage, denn von ihrem Platz aus war das Graffiti
am besten zu lesen gewesen.
UNSERE NATION
Mit fluoreszierender Farbe hatte eine Gruppe das quer über den Asphalt geschrieben.
Wer darüber schlenderte, sah die grünen Linien unter sich.
Im Fernsehen war dann die ganze Nachricht zu lesen gewesen.
Diese Spraydosen fühlten sich nun wie Granaten an.
„Das wart ihr, das warst du.“
Niko nickte. „Ja aber, aber.......“
Niko wartete. „Das geht doch nicht.“
„Natürlich kann ich das,“ sagte er und kurz war so , als wolle er sich rechtfertigen. Wäre mit sich selbst noch nicht im Reinen.
Napoleon wusste nicht, wo er anfangen sollte. Das nahm ihm Niko ab.
„Ich will, dass du bei uns mitmachst.“
Wir haben schon mehr solcher Aktionen gemacht und wir haben die Plattärsche auf den Sofas der BRD immer ein klein wenig mehr geschockt.“
Begeistert schlug er in die Hände.
„Mit ihr meinst du diese Nationale Phalanx?“
Niko bestätigte. Den Ratlosen Blick seines Freundes ließ er nicht zu
„Du musst es verstehen. Und ich glaube, das kannst du auch. Sieh dich doch um, wie es in Deutschland und anderen Ländern abgeht.
Offene Grenzen. Massen von Mäulern strömen zu uns hinein.
Und unser Sozialstaat muss sie auffangen. Meine Schwester wohnt Lichtenberg. Du kennst sie ja. Die hört kein einziges Deutsches Wort mehr. Im ganzen Haus nicht. In der ganzen Siedlung nicht. Die will umziehen, weil sie nicht die einzige Deutsche sein will.
Nur, da hat sie es nicht.“ Niko hob seine Brieftasche. Aber er machte sie nicht leer.
Die Geste war verständlich.
Napoleon schaute von der Seite in seine Flasche hinein.
Solche Gedanken hatte er auch mal gehabt.
Bei Aldi um die Ecke sah er nur noch Braune und Schwarze Gesichter.
Und dann wollte seine Geschichtslehrerin, dass sie immer für ein Land in Afrika sammelten, wo sie mal als Entwicklungshelferin gearbeitet hatte.
Ich denke mir immer, wenn ich sie mit ihren verträumten Augen sehe, aber hier geht es auch vielen nicht gut. Sollten wir nicht mal erst denen helfen, die in unserer Nachbarschaft nichts zum heizen haben, bevor wir denen da unten was schicken.
Aber so etwas zu sagen, war verboten.
Niko war bei ihm auf eine Ader gestoßen. Das wussten sie beide.
Doch der Ältere wollte keinen Nutzen daraus ziehen. Ihn nicht verführen oder indoktrinieren. Ja, er wusste mehr über diese Welt. Doch behandelte er ihn gleich.
Er wollte ihn bei sich haben, weil er sicher war, wie gut er sich machen würde.
„Wir haben öfter über solche Sachen geredet, Politisches du weißt ja.
Aber jetzt wird es ernst.“
„Und wozu brauchst du mich?“
Niko reagierte auf die Frage, in dem er auf die Uhr sah.
Nächstes Wochenende haben wir ein Treffen. Ich will, dass du kommst.“
Er hatte zwar sein eigenes Zimmer. Aber das war nicht groß.
Jemand, so von der Gattung eines Freundes, hatte es mal als Loch in der Wand bezeichnet.
Die war zu und er ging seinen eigenen Gedanken nach, die das Zimmer nicht verlassen konnten. Die Tür war ja zu.
Er dachte nicht darüber nach was er einkaufen musste (Haribo Haribo).
Was hatte Niko mir gesagt?
Wenn das aber Nachdenken ist, was ich hier mache, bin ich Gehirntod.
Was er machte war warten.
Immer wieder, wie Wellen warmen Wassers, kam die Angst über ihn geschwappt.
Ganz willkürlich.
Er konnte es sich nicht vorstellen, was bald geschehen sollte.
Nur so seltsame Schemen konnte er sehen, jeder bedeutete irgendwas.
Das Telefon hatte eine Präsenz entwickelt, das es größer machte.
Das ganze Zimmer war von ihm ausgefüllt.
Wie kriege ich bloß die Tür auf, dachte er und musste grinsen.
Er konnte lachen. Nichts verlernt.
Ein riesen rotes Telefon, dessen Hörer die Tür blockiert.
Er konnte die Lachkonserve hören. Fernsehen.
Dann hörte er es, das Telefon.
Eine krächzende, jaulende Stimme wühlte sich in sein Ohr.
„Hhhhalllloooo, hier spricht deeeiiiinnneee OOOOmmmaaaaa.“
War das Niko? War der Besoffen?
Nachdem sein Herz den dramatischen Fall auf den Bühnenboden absolviert hatte, brüllte er was zurück. „Mann, spinnst du, hier geht’s um eine ernste Sache. Meine Nerven sind gespannt wie Drahtseile und ich glaube jede Sekunde, dass die Tür von meinem Schrank aufgeht und die Kripo hereingestürmt kommt. Und du machst so was. Wo ist Niko?“
Kichern, leises Kichern.
Sind da kleine Schulmädchen? Dann eine herablassende junge Männerstimme, die glaubt schon alles gesehen zu haben.
„Jetzt beruhige dich mal. Ich bin Jens, hallo.
Niko hat mir von dir erzählt. Ich soll dir alles erklären, weil er es selber gerade nicht kann.
Er ist mords eingespannt.“
Napoleon wusste nicht, ob er wütend oder bodenlos verwirrt sein sollte.
Niko war „eingespannt“, was auch immer das heißen sollte.
Aber hatte er wirklich nicht Zeit für einen beknackten Anruf?
Das befremdete ihn. Höflich ausgedrückt.
„Ja okay, schieß los. Das Gespräch dauerte nicht lange und Napoleon hörte nicht zu.
Ist mir egal, leg auf.
Muss auch mal telefonieren.
Kaum aufgelegt, knallten seine Finger auf die Tasten. Das Klingeln klang unnatürlich
lang gezogen. Signale eines Nebelhorns.
Keine Reaktion.
Und er versuchte es nicht noch einmal.
Napoleon ging zu dem Schrank mit dem Kripobeamten darin, der schon sehr lange Überstunden schob. Und wühlte sich in sein Inneres.
Er fand den alten braunen Lederkoffer in dem alles steckte was Napoleon gehörte.
Also was er nicht zurück lassen würde, wenn die Bude mal abbrennen sollte.
Die Hälfte von dem Zeug hatte mit Niko zu tun.
Die Erinnerungsfossilien kramte er regelmäßig aus dem Koffer und ging alles durch.
Es war so etwas wie eine meditative Übung. Er machte es aber auch manchmal nur, um sich zu erinnern.
Die erste Frage, die er sich stellte, war die:
Warum er nicht begeistert war.
Er hatte das Photo nicht in der Hand. Aber er sah es dennoch.
Das Photo war so dämlich geworden, eine Reklame für Kodak.
Ferienmotiv, der große Kerl (Niko) hat den Arm um den kleinen Kerl gelegt.
Die warme Sonne umschmeichelt ihr cremiges Grinsen.
Aber das Abgebildete war leider Gottes Realität.
Eine Leidenschaft für Karatevideos hatte sie zusammengeführt.
Ein Fünf Jahre älterer, der einen zwölfjährigen als Kumpel akzeptiert.
Schlicht gesagt hatte ihn Niko vieles gezeigt und wie es funktioniert.
Wie ein Auto repariert gehört, wen es auf der Landstraße verreckt.
Wie man sich in ein Kino hinein schmuggelt.
Wie man eine drohende Schlägerei umschiffen, mit jemanden dessen Ohren mit Alkohol gekleistert waren. Napoleon hatte Niko mal mit dem Vergleich verarscht, dass ihre Freundschaft die Geschichte eines Martial-Arts-Film war.
Ein Schüler lernt von seinem Meister.
Niko hatte das gar nicht mal vehement bestritten.
Jetzt grübelte der Schüler. Früher war er für alles Feuer und Flamme gewesen.
Scheiß Erwachsenwerden. Lag es daran?
Älter werden, alles hinterfragen. Damals war Nikos Weisheit letzter Schluss gewesen.
Heute nicht mehr?
Will ich denn was tun? Wieso will ich denn nicht kämpfen?
Ganz klar, er hatte Angst verhaftet zu werden. Aber er wollte seinen besten Freund nicht hängen lassen, wie ein Feigling.
Scheiße, ich hätte gern mal Antworten und keine Fragen.
(Einige Tage vorher, nirgendwo im Irgendwo)
Typen mit schwarzen Stoff vor ihren Fressen sitzen in einem Kreis.
Schals, Tücher und Strümpfe dienen als Masken.
Obwohl sie sich alle kennen.
Jemand von ihnen hatte das Treffen auch im Netz angekündigt.
Niko ist einer von ihnen.
Er beginnt.
„Die Kamera ist da. Unsere Botschaft wird auf der Seite gleich in der selben Nacht daraufgestellt. Aber wir brauchen ein gutes Ziel.
Deswegen meine Frage:
Habt ihr euch etwas überlegt?“
(Murmeln)
„Was soll denn das für ein Ziel sein?“
(Hinten seufzen alle auf)
Ich mein...Alter, hast du wieder gepennt?
Wir sind das alles doch schon mal durchgegangen.“
„Ach so.“
Ah, Ach so, stecks dir sonst wo hin.“
„Wir müssen den Leuten klar machen, wie weit dieser Migrationswahnsinn ausgeartet ist.
Wir müssen etwas attackieren, was das aussagt.“
„Gut gesprochen . Hast du eine Ahnung was das sein könnte?“
„Äh...........“
„Wir brauchen Ausländer.“
„Was?“
„Wir müssen diesen Sozialschmarotzern, diesen Kanaken und Bimbos zeigen, dass
Greifsfurt keine Hängematte ist.
Wir könnten doch einen Mob für das Asylheim auf die Beine stellen. Ein paar Skins und Leute von der NPD werden sicher auf diesen Zug aufspringen.“
„Aber Greifsfurt hat kein Asylheim.“
„Scheiße!“
„Was für Migranten gibt es denn in Greifsfurt?“
„Wir könnten doch Wens Akupunkturklinik überfallen.“
„Was, Moment einmal, was?“
„Der Braune von der Tanke wäre doch ideal,“
„Der Typ der Fan vom BvB ist? Ist der eigentlich Inder oder aus Pakistan?“
„Ich glaub was anderes.“
„Aus Bangladesh?“
„Nein, ich glaube er steht doch eher auf Schalke.“
„Wieso, mag er keinen Klub von der Gegend hier?“
„Das habe ich mich auch schon gefragt.“
„Kurz um!
Das Beste Ziel ist das Naheliegende. Wir wählen also diese Tankstelle aus.
Am besten so um Mitternacht herum, dann ist da keiner.
Einverstanden?“
Alle waren einverstanden .
Anmerkung von max.sternbauer:
Manchmal marschieren Hass, Intoleranz und Ignoranz
nicht unter dem Hakenkreuz.
Sondern nehmen Wege, die versteckt sind. Oder solche Wege die anders Verlaufen..........