Oktopolis

Kurzgeschichte zum Thema Fiktion

von  max.sternbauer

Mcluhan.

Das tiefblaue Wasser des Nordatlantiks, schaukelte sich gegen die Pfeiler der Plattform.
Von weitem war, wegen dem  Wetter, der Lärm des Helikopters nicht zu hören, dessen Ankunft
schon lange hier erwartet worden war.
Mcluhan versuchte so stoisch wie möglich auszusehen und die Perlen des Regens einfach abprallen
zu lassen. Für Beobachter wirkte sein Unterfangen erfolgreich. Aber im Inneren kochte er wie ein Geysir. Mcluhan war ein Vierzigjähriger Veteran, der schon vor langer Zeit gelernt hatte, seine angeborenen Hitzkopf unter Kontrolle zu halten. Aber jetzt starrte er in das graue  Auge des Unwetters, und seine Wut kochte wiederholt hoch. Verdammt hohe Tiere hatten seinen Rat  ignoriert, das Treffen zu verschieben. Eine Delegation der Regierung des Commenwealth, war unterwegs und hatte  sich von einer „Wetterwarnung“ nicht abhalten lassen.
Anscheinend hatte der Mensch seine Arroganz über die Kräfte der Natur nicht ablegen können.
Mcluhan entstamme einem Geschlecht alter schottischer Seefahrer. Das erste was ein Mcluhan
lernte, war nicht gegen den Wind zu pissen. Gleich danach kam die Fähigkeit einen Sturm zu riechen. In dem grauen Vorhang aus dichten Regen, näherte sich der Helikopter.
Mcluhan konnte zwar nicht das Gesicht das Piloten erkennen. Aber er schwor sich selbst, dessen Gefühle gut zu spüren. Bei diesem verdammten Gegenwind, war eine Landung eine Herausforderung, selbst für einen geübten Piloten. Mcluhan wandte sich seiner Linken zu, wo eine
andere Gestalt sich befand, aber die konnte seine Fragen auch nicht beantworten.
Das gelbe ungesunde Licht der Lampen, schien auf das Wesen.                                                          Es war der Botschafter der Kraken. Einen Namen, kannte Mcluhan nicht. Er wusste nicht einmal, ob diese Rasse Namen überhaupt kannte. Für Mcluhan war es ein schlichter Oktopus, der das Denken gelernt hatte. Er hielt nicht  viel von seinem Gast und es war  ihm auch herzlich egal, was dieses Wesen vom ihm hielt. Seine Aufgabe war es, sich um die Plattform
Persephone zu kümmern.                                                                                                                                                                                             
Die Politik überließ er Politikern und diesem Oktopus, was auch ein Politiker war. Für Mcluhan war es aber dennoch nur ein Tier
Der Botschafter musste, weil er keine Luft atmen konnte, in einem riesigen Ball hier oben auf der Plattform warten. Der Ball war aus einem transparenten Stoff gefertigt, der zusätzlich mit Sauerstoff angereichert wurde. Zum Fortbewegen, schob der Botschafter den Ball mit seinen Tentakeln über die Oberfläche. Im Licht, konnte er die Gestalt in dem Ball, nur halb sehen. Was auch egal war, denn aus seiner Mimik oder Körperhaltung, konnte er gar nichts herauslesen. Nur bestimmt geschultes Personal, wusste aus den Gesten eines Oktopus etwas herauszulesen.
Der Dolmetscher der Station war nicht anwesend. Der Botschafter hatte es als unnötig eingestuft.
Mcluhan wandte sich nun dem Helikopter zu, der sich gegen den Wind stemmen musste, um zu landen. Der Landeplatz wurde von einem hellen Kreis Licht markiert. Es war, als wolle ein Riese,
der an einer langen Schnur zog, den Helikopter nicht landen lassen.
Schließlich gelang die Landung. Eine Seitenklappe wurde geöffnet. Zwei Gestalten, betraten den
Tunnel, der auf der Plattform zum Schutz gegen das Wetter errichtet worden war.
Mcluhan schaufte, als er die beiden Gestalten im weißen Hintergrund des Tunnels auf ihn              zu rennen sah. Es waren eine Frau und ein Mann. Die Frau war etwas älter, dennoch attraktiv. Ehemalige Frau des Premierministers, der seine Karriere ihr zu verdanken hatte.                                 
Wenn ihm seine Erinnerungen nicht trübten, dann war die Botschafterin des Commenwealth, eine wichtige Person der Politik. Eine, bei der Scherze nach hinten losgehen konnten.                                Ihr  Begleiter war ein ein notgeiler Absolvent der Diplomatischen Akademie mit besten Kontakten  nach oben.  Denk daran, dass sind hohe Beamte, kein falsches Wort. Mcluhan rief sich diese
Worte immer wieder in Erinnerung. Aber etwas anderes machte ihn noch mehr zu schaffen. Es war die fremde Präsenz des Wesens neben ihm. Obwohl ihre Völker schon seit Jahrhunderten Kontakt pflegten, war eine Schwelle niemals überschritten worden. Mcluhan spürte eine mächtige und alte  Kraft neben sich. Das verwirrte ihn, weil er diese Kraft einfach nicht verstand. Bald bist du deren
Problem, dachte Mcluhan über den Botschafter, als er die beiden neuen Gästen auf der Plattform
Persephone begrüßte. Dann ging er in seine Kajüte und machte mit einer Flasche Whiskey für diesen  Tag Feierabend. Er war nicht der Intellektuelle, sondern nur der Kommandant einer Station.

Sybille.

Sibylle war eine eine Frau die Karriere gemacht hatte. Dennoch unterspülten die plötzlich kommenden Erinnerungen ihrer Kindheit, das Fundament ihres Selbstbildes.  Der ganze Vorgang dauerte nur Sekunden. Für Sie waren es aber Stunden.
Sie dachte an die Zeit zurück, als man versucht hatte, diese Fremden Wesen im Meer zu verstehen.
Es war eine schwierige Zeit gewesen, wo die Menschen  versucht hatten, ihre Kontakte mit einer anderen empathischen Rasse anders zu regeln, als durch Krieg.
Ein halbes Jahrtausend, waren ihre beider Kulturen damit beschäftigt gewesen, sich auszulöschen.   
Genozid war auf Genozid gefolgt. Krieg auf Krieg. Beide Seiten, hatten sich gegenseitig fast ausgerottet. Nur um sich zu erholen, und dann neu anzufangen. Es wirkte aus den Geschichtsbüchern heraus, wie ein großen Spiel, was keiner gewinnen konnte und auch nicht wollte. Aus einem perversen Grund heraus.
Die Gesellschaft der Menschen, hatte sich aus dieser Geschichte heraus versucht sich zu verändern.
Anstatt um diesen Planeten Krieg zu führen, versuchte man mit den Kraken zu kommunizieren.
Was davor keiner gewagt hatte. Sybille war, als eine der ersten Generationen, in diesen Friedensbemühungen aufgewachsen.
Unter ihr lag die Landeplattform von der Station Persephone wie ein Schatten in Schatten. Wie eine alte mächtige Festung wirkte sie. 
Es war dieser Ton. Früher, das Gebrüll nach Krieg. Nach Ausrottung. In ihrer Kindheit war es, wo sich der Wind gedreht hatte. Der Wind der Geschichte. Sybille dachte an ihren Großvater, der diesen Konflikt am besten für sie dargestellt hatte.
Er war schon ein alter Mann gewesen, als sie noch ein ganz junges Mädchen gewesen war.       
Ein altes Relikt, wie ein moosbewachsener Monolith. Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass er schon lange
vor seiner Zeit, alt geworden war. Mit den Jahren, sei nur seine Kauzigkeit dazu gekommen.
Ein Gespräch mit ihrem Großvater, war ihr am deutlichsten in ihrem Gedächtnis haften geblieben. 
Sie hatte für einen Schulaufsatz gearbeitet. Ihr Platz, war die helle Ecke in der Küche gewesen, den sie so geliebt hatte. Fleißig hatte Sybille, über das Ende des letzten Krieges geschrieben. Bis ihr Großvater davon Wind bekommen hatte. Wie eine Urgewalt war er in das Zimmer gestürmt gekommen, von den Eltern mühselig aufgehalten.
„Die, Sie will was von dem Krieg lernen, dann lasst sie mich lehren. Lasst mich, lasst mich.“
Dann hatte er gebrüllt, wie brutal Kraken waren. Wie stark ihre Glieder.
„Sie hatten niemals erbarmen für uns. Ein Krake umschließt dich, bricht deine Knochen.                          Und töten dich.“
Später in der Nacht, war er in ihr Zimmer geschlichen und hatte sie sanft geweckt.
In ihre Müdigkeit hinein, hatte er erzählt Aber nicht von dem Krieg. Sondern von einer anderen Geschichte. Als  junger Mann, hatte er  einmal einen Tauchgang unternommen. Nur wenige Meter
über den Riff, wo er getaucht hatte, war er von einem Kraken attackiert worden.
„Ich habe hin nicht provoziert. Aber er hat mich angegriffen. Nur damit du mich richtig verstehst, es war ein wilder Krake. Keiner von denen, die ihr als schlau bezeichnet. Aber bitte glaube mir eines, ich bin nicht hasserfüllt, wie deine Eltern glauben wollen. Wir Primaten, und was anderes sind wir Menschen nicht, haben mehr Erfahrung uns abzuschlachten, als die Tintenfische. Aber sie haben dazu gelernt. Auch, zu hassen. Wir wir. Deswegen vertraue ich ihnen nicht.“ 

Plötzlich war Sybille wieder im hier und jetzt. Gerufen von einer Stimme.                                        Es war der Helikopter-Pilot, der ihnen mitteilte das sie zur Landung ansetzten. Auch das sie nicht sehr sanft sein würde. Der Pilot fluchte nicht, aber Sybille konnte seinen Ärger deutlich spüren. Keiner war von dieser Mission begeistert. Am wenigsten Sybille selbst. Aber die Mission war wichtig. Unendlich wichtig sogar. Sybille dachte, wie bei jeden Besuch, über die vorangegangenen 
Male wo sie auf Persephone gewesen war. Ein Gefühl verging niemals.                                                    Das Gefühl der Fremdartigkeit, das man in der Nähe der Kraken empfand. Man hatte nicht das Gefühl mit einem Tier zu reden. Es gab nämlich nichts, wo man mit diesen Wesen anschließen konnte. Sybille dachte daran, dass es nicht nur an biologischen Gründen lag. Die Kraken schotteten ihre Welt unter Wasser ab. Niemals war ein Mensch ihre Kultur vor Augen gekommen.
Das beweist wenigstens, dass sie ihre Gesellschaft schützen wollen, dachte Sybille.                                    Oder auch das sie paranoid waren. Sie seufzte innerlich und sah zu ihrem Assistenten Ian hinüber, der wahrlich schon bessere Zeiten gesehen hatte. Sein Erwachsensein wurde durch seine verkrampfte Körperhaltung verneint. Er wirkte wie ein großmäuliger Junge, der in der Achterbahn vor der erste Kurve schon ganz weiß geworden war.
Ian war ihr ihr Dolmetscher. Man unterhielt sich mit den Kraken in Form einer Gebärdensprache.
Der Botschafter brauchte keinen Dolmetscher. Er war der einzige seiner Spezies auf der Station.
Das greller Licht der Scheinwerfer der Plattform, wurden durch die Seitenfenster sichtbar.          Sybille konnte den Tunnel sehen, den man auf der Landeplattform errichtet hatte, um sie vor dem Wetter zu schützen. Das konnte sicher nicht Mcluhans Einfall gewesen sein, obwohl es natürlich  auf seinen Befehl hin geschehen worden war.                                                                                              Sie wusste von seiner Abneigung ihr gegenüber. Nicht nur weil sie eine Frau war, sonder auch weil sie für die modernen Ideen stand, die Mcluhan selbst so ablehnte. Nur der irgendein Gott wusste zu sagen, warum ausgerechnet so ein Reformverweigerer diesen Posten bekommen hatte. Sybilles Aufgabe war dadurch natürlich nicht leichter geworden. Ganz im Gegenteil.
Der Hubschrauber presste sich mit seiner ganzen Kraft gegen den Sturm und konnte schließlich landen. Sybille merkte selbst die Wut der Elemente, als sie in den Tunnel hüpfte und nur wenige
Sekunden vom Sturm berührt worden war. Im Kunststofftunnel, hörte sich sein Brausen wütend an, weil er zuerst den Hubschrauber nicht daran hindern hatte können durch sein Reich zu fliegen,
sondern weil ihm auch diese Frau und ihr Begleiter als Opfer genommen worden war.
Ian hakte sich freundschaftlich bei ihr ein, was ihren Mut ein wenig hob. Nicht viel, aber die Illusion der dieser Sicherheit reichte ihr. Ihr Protege Ian war gerade erst Zwanzig Jahre alt. Aber doch der beste für diese Aufgabe gewesen. Obwohl es eigentlich Höher und niedrig Gestellten des Diplomatischen Chors nicht wirklich geziemte, waren doch beide so etwas wie Freunde geworden.
Auf Persephone waren die Dinge etwas anders, weil auch die  Aufgaben  sich als von etwas Anderer
Natur gestalteten. Ian beschwerte sich, das er einen neuen Magen brauchte. Sybille gestattete sich dadurch einen kurzen Ausflug in andere Gedanken. Weg von den Problemen die unentwegt sie beschäftigten. Die Lage, in der sich die Menschen befanden, war wieder ein Stück weit gefährlicher geworden. Die Angst vor einem neuen Krieg, wurden wieder neue Nahrung gegeben, obwohl dieser
Frieden doch so lange gehalten hatte. Sybille hatte den Grund ihrer Mission niemanden verraten dürfen.Auch Ian wusste nichts davon. Aber die Kraken hatten ein System aus Orbitalen Waffen errichtet. Mit diesen Waffensystem, konnten die menschlichen militärischen Ressourcen nicht mithalten. Sybille wurde mulmig bei dem Gedanken, wie groß die Panik bei dem Oberkommando
und dem Premierminister gewesen sein musste. Denn Sybille war es natürlich gewohnt gewesen, bei Aktionen Geheimdienstes mit auch oft ihre Tätigkeiten kollidierten, nur so weit eingeweiht zu werden, wie es notwendig war. Diesmal war sie aber während einer Sitzung vom Premier persönlich informiert worden. Ihre Aufgabe war es, so schnell wie nur möglich mit der Regierung der Kraken  in Kontakt zu treten. Eine Ära des Friedens drohte zu Ende zu gehen. Und auf ihren Schultern, lastete eine so große Verantwortung. Da hast du dir aber echt ein gutes Blatt geben lassen, altes  Mädchen, dachte Sybille bei sich. Sie traten aus dem Tunnel aus und Sybille und Mcluhan begrüßten sich obligatorisch, mit passenden falschen Lächeln. Sag mir was hier los ist, sagten die Augen des alten schottischen Seebären, über den tiefen Tränensäcken. Sybille ignorierte den Blick
und widmete sich den großen Ball, der neben Mcluhan wartete. Fast würde es witzig aussehen, ein
roter Kraken in einem durchsichtigen Fußball. Aber einen Blick auf die Kreatur darin,  machte
jeden Spott sofort zunichte. Die Haut des Kraken, schien leicht zu fluoreszieren. Vorsichtig streckte
sie die Hand nach dem Ball aus. Der Botschafter berührte mit e
einer Tentakelspitze die Außenhaut des Balles. Beide Extremitäten wurden nur symbolisch ausgestreckt, aber es sollte den Versuch untermalen, das beide Völker  den Dialog anstrebten. Hoffentlich funktioniert es, dachte Sybille und betete.



Mcluhan

Die Schlampe hatte nichts gesagt zu ihm. Warum sollte sie auch. Frau Botschafterin war ja nicht dazu verpflichtet, ihn einzuweihen um was es bei diesen ganzen Affenzirkus so ging. Ihn, einen Veteran der Marine. Er tanzte mit seiner Flasche Scotch durch sein Zimmer. Er hörte sich Musik von früher an, als er noch ein junger Mann gewesen war und diese Musik modern.
Er tanzte aber nicht um Spaß zu haben, sondern um wütend zu sein, deswegen trank er auch.
Die Flaschen enthielt die Farbe von Bernstein und segelte in sanften Bewegungen durch die Luft.
Er tanzte Walzer, ohne Walzer zu hören. Er wusste natürlich, dass sie ihm aufgrund von Geheimhaltung nichts sagen konnte. Im aktiven Dienst hatte er sich auch an diese Spielregeln halten müssen. Das war ein erhabenes Gefühl gewesen, nur soviel wissen zu müssen, wie man gebraucht hat, um seinen Einsatz erledigen  zu können. Nur Generäle in dunklen Konferenzsälen, über beleuchtete Karten gebeugt, sahen die ganze Schweinerei vor sich.
Los Mcluhan, segel dahin und kämpfe!
Segle dorthin und sehe zu wie dein ganzes Schiff von einer Waffe der Kraken in Tausend flammende Fetzen zerschossen wird. Sehe zu wie deine Freunde ertrinken. Er sah sich in den Spiegel und schüttelte mit verbissener Miene seinen Kopf. Nein, ihm konnte man nichts sagen.
Er war nur der Pförtner dieses Scheißhauses auf dem Atlantik. Mcluhan hätte dankbar sein sollen.
Für den Posten dem er inne hatte, als Kommandeur dieser Station. Was er  in seinem Alkoholdunst nicht wusste und auch niemals erfahren sollte war, dass diese Stationierung als Belobigung für seine Dienste gedacht gewesen war. Die Admiralität des Commenwealth hatte an die klassische Strategie des zwei Fliegen mit einem Schlag Tötens dabei gedacht. Sie hatte einen erfahrenen Mann dort sehen wollen, aber auch einen Hardliner der alten Schule, um ein Zeichen zu setzen für eine Neue Politik. Leider war die Ehrung nur niemals als Ehrung von Mcluhan verstanden worden und seine Vorgesetzten waren über die Ausmaße seines Konservativismus 
nicht sehr gut im Bilde gewesen. Er würde sich schon in seine Rolle einfinden. Hatte man geglaubt.
Emanzipierte Knechte, Friedensapostel, Krakenfreunde, Scheißkerle, mit all diesen Kosenamen bedachte er seine Vorgesetzten. Was waren das noch für Zeiten gewesen, oder was müssen das für Zeiten gewesen, als die Menschen noch die einzigen waren. Die einzige Denkende Spezies. Er fuhr
sich mit der Hand in seine Unterhose und kratze sich mit Hingabe und genüsslich den Arsch.
Die Flasche wurde mit den Nacken weit nach hinten gehoben und der brennende Inhalt in die durstige Kehle geleert. Er hatte diese Zeit nicht erlebt. Aber wie es für seine Vorfahren gewesen sein musste. Den Planeten nur fürr sich zu haben. Wie mag das wohl sein? Neben seinem Spiegel, lag eine Bibel. Er wusste die passende Stelle nicht mehr, also verließ er sich auf sein Glück.                          Er erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild,                                                                                  stand auf der Seite, die er wahllos aufgeschlagen hatte.
Das war die Stelle, lange hatte er wirklich nicht suchen müssen. Wir Menschen sind Gottes Kinder. Uns hatte er erschaffen. Uns hatte er aus dem Paradies verstoßen. Wie passten da Kraken in das Bild?  Er setzte sich und zerbrach sich den Kopf, der eigentlich darauf eingestellt worden war, wütende Gedanken auszuspeien. Metaphysik überstieg bei weiten seine Möglichkeiten.                            Aber er kehrte dann doch bald zum Hass zurück. Er hatte nämlich genug davon. Gott wird uns wohl diese Drecksviecher auf den Hals gehetzt haben. Ihnen war dieser Verstand eingebläut worden. Als Strafe. Wenn er könnte, würde er dieses ganze Dreckspack vernichten. Aber er konnte es nicht.
Aber saufen, das konnte er.

 


Sybille
           
Die Schritte der Botschafterin sagten mehr als aus, als es Worte hätten tun können.                                    Sie war aufgeregt. Das Satellitenwaffensystem der Kraken war eine ernste Bedrohung. Außerdem erschwerte es die Gespräche zwischen ihren Völkern erheblich. Es war nie über Abrüstung verhandelt worden. Das war auch so ein leeres Feld, über das beide Völker schwiegen.                          Diese Feindseligkeit des jeweils anderen erzeugte noch eine andere Barriere, nämlich Misstrauen.
Deswegen war das Projekt Persephone auch so wichtig wusste Sybille. Vor wenigen Jahrzehnten wären wieder Raketen gestartet worden. Wie schon so oft zuvor.
Der Bereich auf der anderen Seite der Scheibe war noch immer leer.
Kraken ließen sich Zeit, das wusste Sybille nur allzu gut. Auch das die Verhandlungen wieder eine Ewigkeit in Anspruch nehmen würden. An diesem Abend, würde Sybille die Botschaft ihrer Regierung überbringen.
Der Botschafter der Kraken würde diese Nachricht empfangen und dann seiner Regierung weiterleiten. Persephone war die einzige Kontaktmöglichkeit überhaupt zwischen den Völkern.
Die Regierungen sprachen nur durch ihre jeweiligen Botschafter. Man brachte sich zwar schon lange gegenseitig um, aber über die Welt des Anderen war kaum etwas bekannt. Vor allem die Kraken schotteten ihre Welt total ab.
„Heute lassen sie sich aber wieder viel Zeit.“ Sybille warf wieder einen Blick durch die Scheibe.  Ian konnte als hilflose Antwort nur ein Schulterzucken anbieten. Sybille nickt grimmig. Ja, das
wusste sie nur zu gut, über diese Unart der Kraken, den Anderen so lange Warten zu lassen.
Persephone diente als Konferenzzimmer in nautischer Tiefe. Es standen Räumlichkeiten zu
Verfügung, die Menschen oder Kraken verwenden konnten. Der Zentrale Raum, in denen sich Sybille und Ian befanden, war von einer dicken Panzerscheibe geteilt. Die eine Hälfte, die des Botschafters des Kraken, war überflutet.
Zwei graue Kraken schwammen in diesen Bereich hinein, Zwischen sich trugen sie eine Art von Podest. Sie stellten es ab und verschwanden wieder. Sofort  folgte ihnen der rote Kraken.
Er war deutlich größer als seine Artgenossen. Seine Bewegungen waren gemächlich, als würde er einen Spaziergang tätigen. Er setzte sich auf das Podest, worauf sich Ian parallel dazu vor die Scheibe stellte. Der rote Krake blickte Ian an und begann mit seinen Tentakeln zu reden.
„Willkommen“, sagte Ian hielt seinen Blick auf den Kraken fixiert. Sybille verneigte sich leicht als
Zeichen des Respektes. Sie musste sich daran zurück erinnern, wie schwer es ihren Vorgängern gefallen war, sich auf dieses Protokoll mit den Kraken zu einigen. Was nicht nur an den Verständigungsschwierigkeiten gelegen hatte. Sondern auch an der Arroganz der Meerestiere. Die Kraken hatten ein strenges Kastenwesen. Um die hohe Position des Botschafters in dieser Zeremonie Rechnung zu tragen, saß er auf diesem Podest. Sybille aber nicht, weil Sie ja Naturgemäß nicht zu der hohen Kaste des Krakenbotschafters gehören konnte und deswegen stehen musste. „Ich wünschte der Grund unseres Treffens wäre ein fröhlicher, Herr Botschafter.“
Sybille sah dabei zu, wie Ians flinke Gesten ihre Worte in Bewegungen verwandelten. „Wir sind  gekommen, um die Sorgen unserer Regierung des Commenwealth Ausdruck zu geben.“
Sybille nahm etwas aus ihrer Aktentasche und hielt so in der Hand, dass es der Botschafter der Kraken in Ruhe beobachten konnte. Sybille sah, wie der Botschafter seinen Kopf neigte, um die in Leder gebundenen Mappe besser sehen zu können. Trotz der Jahre im diplomatischen Dienst, bekam Sie immer noch eine Gänsehaut. Mit dem Podest vor sich, wirkte sie wie eine Bittstellerin
eines Tributpflichtigen Volkes. In der Ledermappe befand sich die Protestnote ihres Premierministers. Sie öffnete die Mappe und zeigte den Inhalt. Neben ihr war eine kleine Schleuse
in das Panzerglas eingebaut worden, um Gegenstände von der einen Seite zu der anderen geben zu können. Sybille schob die Lade aus Metall zu. Ein grauer Krake kam eiligst herbei geschwommen und fischte die Mappe aus der Lade.  Nach einen kurzen Blick hinein, gab der Botschafter wieder Zeichen. „Ich habe die von ihnen gebrachte Nachricht studiert. In der Tat kann ich ihre Sorgen verstehen. Auch unsere Regierung kann ihre Angst nachvollziehen. In umgedrehten Rollen, würde unser Volk genauso reagieren wie das ihre. Aber unser System im Orbit dient nur der reinen Verteidigung. In Wahrheit erhöhen wir damit gar nicht unsere militärische Schlagkraft. Dieses System, soll ältere Defensivsysteme ersetzen. Für was sich meine Regierung aber entschuldigen muss ist aber die Tatsache, dass wir die Menschen über unsere Pläne informiert hätten müssen.
Das haben wir nicht getan, und das tut uns leid.“
Sybille musste sich eine Grimasse verkneifen. In ihren Informationen stand deutlich, dass dieses
Satellitensystem vor allem eine Waffe für den ersten Schlag war. Naturgemäß hatten die Kraken nichts davon publik werden zu lassen, um den Überraschungsmoment nutzen zu können. Das wusste Sybille, das wusste der Botschafter und beide wussten, dass es der andere auch wusste.  Aber so ging nun einmal das Spiel. Aber natürlich war es auch eine Frage der Definition, wann eine Waffe eine Defensiv und wann eine Offensivwaffe war. Genau bei dieser Frage, musste Sybille ansetzen. „Herr Botschafter, das mag schon sein. Aber der Rat des Commenwealth muss dennoch
entschieden die Intentionen zur Installation dieses Waffensystemes hinterfragen. Außerdem soll ich darauf hinweisen, das von Seiten des Comenwealth schon über Jahre hinweg, Provokationen mit ähnlichen Waffensystemen unterlassen worden ist. Wir fordern, dass sie diese Waffe demontieren.“
Sybille hatte sich schon auf einen langen, zähen und ermüdenden Verhandlungsmarathon eingestellt. Aber die Reaktion des Botschafters sollte sie überraschen. Der rote Kraken erhob sich abrupt und schlug wie ein energischer Richter auf sein Podest. „Das kann ich so nicht stehen lassen,“ übersetzte Ian.
„Es ist wahr, das es schon lange keine offene Aggression der Menschen gab. Aber wir wissen, dass die Mensch heimlich Waffen bauen und unser Vertrauen missbrauchen.“
Ja, genau wie ihr, seufzte Sybille tief in ihrem Herzen. Können wir nicht mit offenen Visier kämpfen? Aber das ging wohl nicht nicht. „Von welchen Vertrauensbruch sprechen Sie? Die Regierung des Commenwealth verfolgt schon seit Jahren eine reine Friedenspolitik. Wir haben kein
Interesse am Krieg. Deswegen bitten wir Sie ja auch, um die Deaktivierung der Waffe.“
Sybille versuchte einen Tanz auf dem Drahtseil. Ihr Ziel war es, mit Fingerzeigen auf die offene Aggression der Kraken, von den geheimen Militäroperationen der Menschen weg zu lenken.     
In der Tat war auch die Protestnote ein gewagtes Spiel, denn sie war ein diplomatisches Unikum.
Noch nie hatte eine der beiden Regierungen offen um Abrüstung gebeten. Aber die Kraken hatten den Rüstungswettlauf momentan für sich entschieden. Es war zwar nett über Frieden zu reden, aber nicht mit einem militärisch überlegenen Feind. Den musste man in den Hintern kriechen.
Sybilles Undankbare Aufgabe war, eben dieses Zeichen von Schwäche nicht wie eines Aussehen zu lassen. „Sie bedrohen uns ohne Grund. Damit auch ihre eigene Existenz. Wollen sie das, das es so wie früher war, wo nur die Waffen sprachen. Wir können und haben die Mittel, Probleme auf andere Art zu lösen.“ Ian machte ein leichtes Zeichen mit der Hand. Ian signalisierte damit, wie gereizt der Botschafter schon geworden war. Seine Haut schien an manchen Stellen dunkler zu sein.                      An anderen brannten sie einem glühenden Rot.
Ein kleiner grauer Krake brachte eine Tafel, die der Botschafter an sich riss.
„Weil wir gerade von Vertrauen reden. Kennen sie diese auf diesem Bild dargestellte Anlage?
Versuchen Sie es nicht zu leugnen.“
Der graue Krake hielt die Tafel an die Scheibe. Sybille erkannte eine Luftaufnahme von einer Industriellen Anlage. Aber Sybille erkannte bei festen Willen nicht, was der Botschafter meinte.
Schnell nahm sie ihre Façon wieder an. „Ich erkenne diesen Komplex nicht.Was wollen Sie damit bezwecken, wenn sie mir dieses Bild zeigen“?
Kraken konnten nicht brüllen. Das galt auch für den Botschafter. Kraken waren würdevolle Wesen, die Wert auf ihre Etikette legten. Doch diesmal verwandelte sich der Botschafter in ein wildes Tier. In eines, dass aus einem Roman von Jules Verne stammen hätte können. Sybille sah wie der rote Kraken auf der anderen Seite gegen das Panzerglas schlug. Er schoss in die Höhe und dann wieder nach unten und stürzte sich auf das Podest. Er begrub das Möbel unter seinem Gliedmaßen und seinem Körper als wäre es eine Beute. Das war nicht gespielt, nicht geschauspielert, dachte Sybille.
Aber was hatte ihn so in Rage gebracht. Was war auf diesem Bild?
„Bitte, Herr Botschafter, beruhigen Sie sich doch. Ich weiß sonst nicht was ich tun kann.“
Ian übersetzte ihre Worte, doch zeigten sie keine Wirkung. Sie schickte ihren Dolmetscher hinaus, um zu telefonieren. Sie brauchte dringend Instruktionen was als überhaupt hier los ist.
Als Ian ging, blieb Sie mit einem wütenden Tier hinter Scheibe zurück.
Der rote Krake wirkte wie ein fortschrittliches Wesen, dass seine Evolution vergessen hatte.        Der Krake schwamm in einem engen scharfen Kurs durch das Zimmer. Seine Haut wechselte in einem grellen und dann wieder finsteren Farbenspiel seinen Ausdruck.                                        Sybille hatte noch nie so viele Facetten der Farbe Rot gesehen.                                                          Er kam ihr so vor, als wäre dieses hin und her schwimmen das Gegenstück zum menschlichen      im Zimmer herum gehen. Wenn Sie ein Blick auf das Bild der Anlage warf, was ihr der Krake gezeigt hatte, wusste Sybille nicht zu sagen stärker in ihr tobte. Ihre Angst oder ihre Wut. Man hatte ihr versichert, dass sämtliche zur Verfügung stehenden Informationen ihr übermittelt worden waren. Offenbar doch nicht.
Irgendwo war ein schwerwiegender Fehler passiert. Verdammte Geheimhaltung, verdammte Idioten. Die Bewegungen des Kraken waren ruhiger geworden.
Wie ich wohl auf dich wirke, dachte Sybille und versuchte sich  diesen Anblick vorzustellen.
Siehst du mich wie einen behaarten Affen?
Gerne hätte sie eine der Städten der Kraken einmal gesehen. Wir wissen so wenig von einander. Wird sich das jemals ändern? Der kleine graue Krake kam wieder herein  und stellte etwas auf .
Es wirkte ein altes Grammophon, ein Apparat mit dem man zu beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts Aufnahmen abspielen konnte. Der rote Krake sank durch das Wasser zu Boden.
Vor diesen Apparat nieder. Interessiert trat Sybille wieder an die Scheibe an. Der Krake betätige etwas an dem Apparat und Sybille konnte zu ihrer Überraschung eine mechanische Stimme sprechen hören. „Ihr Dolmetscher  ist noch nicht hier. Aber wir sollten dennoch weiter reden. Sie können ganz normal sprechen. Ich kann ihre Worte auf jeden Fall verstehen.“
Sybille nickte. Sie hatte verstanden, aber ohne Ian fühlte Sie sich nur halb so stark.
„Der industrielle Komplex, auf diesem Bild, wurde von einem unserer Spionagesatelliten entdeckt .
Sie befindet sich auf der Halbinsel Yucatan. Man erkennt es zwar nicht, weil es als zivile Einrichtung getarnt wurde. Aber dieses Bild zeigt eine militärische Anlage.“
Sybille versuchte etwas auf dem Bild zu erkennen, was die Worte des Botschafters bestätigte oder Lügen strafte. Aber Sie sah einfach nur eine Fabrik. Der Botschafter unterbrach ihre Gedanken.
„Diese Basis dient dazu, hoch toxische Gifte in die Meere zu leiten. Ihre Rasse hat ein sehr wirkungsvolles Gift entwickelt. Es tötet nur unsere Bürger. Lässt aber die Flora und Fauna der Meere unangetastet.“ Sybille hörte zwar nur eine metallene Stimme. Eine die nicht in der Lage
war, ein Gefühl zu übermitteln. Aber Sie glaubt dennoch ein Beben darin zu spüren. Das Beben einer Wut, die Fassungslosigkeit in sich barg.
Das war aber nicht die Wahrheit, dachte Sybille. Nur Propaganda, nichts als Propaganda.
Verletzlichkeit konnte sie auch spielen. „Herr Botschafter, ich kann ihnen versichern, das ich von dieser Anlage nie etwas gehört habe. Ich unterstelle ihnen keine falschen Absichten. Aber ich muss sie darauf hinweisen, dass ihre Informationen fehlerhaft sind.“
Der Krake hob etwas zur Antwort in die Höhe. “In dieser Phiole befindet sich eine Probe von diesem Gift. Wenn sie möchten demonstriere ich ihnen die Wirkung dieses Stoffes.“
Sybille legte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. In dem kleinen Glasrohr befand sich ein violettes Pulver. War das eine Finte. Aber eine Finte wofür? Sie brauchten doch gar nicht  zu bluffen. Wozu, aus einer Position der Stärke heraus?
„Bei allem Respekt, erwarten Sie jetzt dass ich reumütig auf die Knie sinke. Sie haben uns Menschen ein falsches Spiel unterstellt. Woher soll ich jetzt wissen, ob das Ganze Spektakel keine einzige große Lüge war.“ Sie dachte, der Botschafter würde wieder seine Fassung verlieren. Ein grauer Krake nahm die Phiole an sich und schwamm aus dem Raum. „ich glaube ihnen. Ich glaube ihnen ihre Unwissenheit. Sie lügen nicht. Aber ich glaube ihrer Art nicht mehr. Wir haben das Gespräch ihres Dolmetschers abgehört. Ihre Regierung befielt alles zu vertuschen und zu leugnen.
Wie wir es erwartet haben.“
Ein Gas begann den Raum zu füllen. Sybille blieben die Worte im Halse stecken, als sie den weißen Rauch sah. Die mechanische Stimme sprach weiter. „Ich weiß sie haben Angst, aber versuchen Sie sich nicht zu wehren. Das ist reines Betäubungsgas.“
Egal was es war, Sybille rannte zu der Tür, die verschlossen war. „Wir wollten ein letztes Mal mit dem Menschen kooperieren. Wir wollten ein letztes Mal mit ihrer Art das Gespräch suchen.
Sie sollten wissen, dass der Einsatz unseres Waffensystemes schon längst beschlossen wurde.
Wir haben diesem Treffen nur zugestimmt, um die Menschen ein letztes Mal zu testen. Sie haben versagt.“  Sybille hörte gar nicht zu. „Lassen sie mich hier raus. Das bedeutet sonst Krieg.“
„Wir haben schon Krieg“, antwortete die Stimme ruhig, so das es ihr eisig den Rücken hinunterlief. „Keine Sorge, ihnen wird nichts geschehen, Auch ihrem Mitarbeiter nicht. Ich habe mich für sie beide eingesetzt, das ihr Leben verschont wird. Sie und die Anderen die wir ausgewählt haben, werden Denkmäler für ihre Rasse werden. Die Menschheit wird weiter bestehen. Aber ihre Kultur werden wir vernichten.“
Damit verlor Sybille das Bewusstsein.

Mcluhan
 
Der Schote fiel unbegabt aus seinem Bett auf den Metallboden seiner Kajüte.
Daneben lag ein weicher Teppich. Ein saures Grummeln kam hinter dem verschwitzten Fleisch seiner Arme aufgestiegen. Mit Mühe erhob sich Mcluhan, der nur eine Unterhose trug.
Ein Blick auf den Pegelstand einer Scotchflasche, die neben seiner Nachttischlampe stand, wurde mit einem Stöhnen quittiert. Er nahm den Rest seines Sandwiches und stopfte es sich in den Mund.
Alles hatte in seinem Maul aber keinen Platz, deswegen ragte ein Gutteil der Speise wie ein Fangarm heraus.Stöhnend trat er aus seiner Kabine und wollte sich erst einmal von der frischen Meeresluft aufwecken lassen. Das Schlagen des Wellenganges und der kalte Wind umschlossen ihn. Zuerst zog einen kräftigen Atem ein. Dann blicke er kurz verstohlen um, ob ihn keiner sehen konnte. Mit einem breiten Grinsen, zog er seine Unterhosen und stellte sich nackt in den Wind.
Dann hörte Mcluhan ein festes Donnern und öffnete die Augen. Er sah nicht den blauen Himmel, oder die Röte des Tanzes der Sonne. Er sah rotes und oranges Licht in einer Intensität, dass es in seinen Augen brannte. Fast war es, als würde der Horizont Farbe weinen. Aber das tat er nicht.
Der Horizont brannte, soweit Mcluhan sehen konnte. Und er wusste warum. Jeder Tropfen Alkohol  war verschwunden. Er war so nüchtern wie noch nie in seinem Leben. Der Grund war, dass die Kraken seine Welt, die Welt der Menschen, angezündet hatten.


Anmerkung von max.sternbauer:

Es tobt ein kalter Krieg in der Zukunft. Zwischen Kraken und Menschen.

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