Was ist?
Was geht weiter?
Was hört auf?
Surfend auf dieser Schaumkrone der Zeit, die sich "Gegenwart" nennt.
Wo soll das bloß hinführen?
Wer soll das einvernehmen (sic!)?
Ein Moloch?
Ein hungriger Götze?
Der Moloch Vergangenheit, dem wir alles opfern?
Ja, dem wir selbst uns opfern und der wir selbst doch mit unserer Erinnerung sind.
Und: da mag Ewigkeit sein, doch da ist nichts - NICHTS! - zum Festhalten.
Alles rinnt mir durch die Finger, wie Sand oder eine Flüssigkeit.
Ja, Zeit ist eine Flüssigkeit, ein reißender Strom,
bei dem man aufpassen muss, nicht den Stromschlag zu bekommen.
Die Zeit ist gefährlich.
Die Zeit ist tödlich.
Sie schnappt auch nach Dir - wenn Dein Herz mal nicht hübsch im Rhythmus bleibt,
wenn Dich das fremde Gefährt nur knapp verfehlt
oder Du mit Rädern dran dicht an den Betonapplikationen vorbeihuschst.
Mal wieder warf Dich keiner vor die Bahn.
Mal wieder fiel Dir kein Dachziegel ins Genick, oder, wer weiß, ein Meteor oder Satellit.
Unwahrscheinlich sagst Du?
Wie unwahrscheinlich war doch die erste Zelle?
Wie unwahrscheinlich war es doch, dass hier überhaupt Leben möglich war?
Ja, denkst Du, das Schicksal, ja, denkst Du, Gott ist auf unserer Seite ...
Und doch hat er Dir den sicheren Tod bestimmt.
Heute der Dachziegel,
morgen die S-Bahn,
nächsten Monat der Autounfall oder eben in zehn Jahren der herabstürzende Meteorit.
Das Eine ist so sicher wie das Andere, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Die Stunde ist ungewiss,
aber dass er kommt, der garstige Schnitter, das ist so sicher wie das "Amen" in der Kirche.
Und Dich wird er nicht verschonen, nicht für Geld, Macht oder Schönheit -
und das war's um Dein armseliges kleines Ich.
Zertreten wie eine Schabe, wie ein Schädling,
oder langsam ein Bein nach dem Anderen ausgerissen, ein Organ nach dem Anderen verfault.
Dass Du ihn kommen hörst, unaufhaltsam.
Und diesen Weg, mein Freund, den gehst Du ganz alleine.