schrybyr

Aufruf

von  Hans

Am 26. Mai 2014 ist Karl-Heinz Schreiber (schrybyr) gestorben. Erst ganz allmählich wird mir klar, dass er tot ist. Karl-Heinz und ich waren Freunde, obwohl wir uns nur wenige Male persönlich begegnet sind.
Seine literarischen Projekte, seine Art die Dinge zu sehen und zu benennen, sein Humor, all das und auch das Unerwähnte bleiben unvergessen. Wir diskutierten, lästerten, lachten und tranken Weizenbier zusammen. Es gibt Fotos, wo wir vor seinem Stand bei der Mainzer Minipresse nebeneinander stehen mit seinem geliebten Hut auf den Köpfen.
Viele haben Karl-Heinz gekannt. Viele trauern um ihn. Wer im Gedenken an ihn ein paar Zeilen schreiben möchte, den bitte ich, mir diese zu schicken. Vielleicht können wir sie in meinem literarischen Rundbrief "Am Zeitstrand" abdrucken. Bestimmt würde ihm das gefallen, und darauf kommt es an.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(12.06.14)
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Nimbus (38)
(12.06.14)
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janna (66)
(12.06.14)
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Patroklos (36) meinte dazu am 12.06.14:
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janna (66) antwortete darauf am 12.06.14:
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B-Site (30)
(13.06.14)
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 BrigitteG (14.06.14)
Schön, dass Du einen Nachruf geschrieben hast. Ich habe ihn nur einmal gesehen, bei der Lesung in Ostrhauderfehn, und da war er mir sympathisch. So schade, dass sein Tod 20 Jahre zu früh gekommen ist...

 Bergmann (20.07.14)
Leider habe ich Karlyce, wie er sich gern nannte, nie persönlich kennengelernt.
Aber da er Texte von mir immer mal wieder in seiner beachtlichen Literaturzeitschrift KULT veröffentlichte, gab es eine Korrespondenz über die Texte und seine Zs. mit ihm. Hier ein Beispiel:

Bonn, 18.6.2011
Lieber Karlyce,
mit Freude erhielt und las ich gestern deine (bisher) letzte Ausgabe von KULT. Ich freue mich, dass ich nach langer Zeit mal wieder mit kleinen Zeichnungen veröffentlicht wurde, 7 Stück in deinem letzten Heft, welch eine schöne Ehre!
Ich habe die alten Hefte durchgesehen; erstmals war ich in Nr. 19 dabei, danach weitere 7 Mal. Am meisten bedeutet mir Nr. 26 wegen TERRES, das gehört zum Besten, das ich je schrieb.
Unter den Autoren sind viele, die mir bekannt sind und die darüber hinaus nicht unbedeutend sind, etwa Siggi Liersch, Dieter P. Meier-Lenz, Uwe Pfeiffer (der Hallenser Maler?), HEL, Frank Bröker, Saza schröder, Lutz Rathenow, Hadayatullah Hübsch, Caroline Hartge, Hans-Jürgen Hilbig, Rainer Wedler, Frank Milautzcki ... und mir sehr liebe Literaturfreunde wie GudiX, Reliwette, Hans J. Eisel, Eberhard Loosch.
Schade, dass du mit KULT aufhörst. Die indirekte Begründung auf der vorletzten Seite, dass Lit.zss. out sind, stimmt zwar, aber das gilt nur für die erste Liga, nicht für die ziemlich große Welt der äußeren Drittklassigkeit, in der ich mich gut eingerichtet habe und in der ich gern lebe.
Vielleicht startest du wieder etwas, on verra.
Dir lieben Dank für die vielen schönen KULT-Hefte, die ich (wir alle) lesen konnte(n)! Das literarische Niveau war gut, oft hoch, und so gesehen, konnte KULT mit etablierten Zss. mithalten, die z. T. ganz schön langweilige Lyrik und andere Texte sehr bekannter Namen abdruckten und nicht immer genügend junge Autoren entdeckten. Als Herausgeber bist du jung geblieben und humorvoll dazu, und das kann nicht von jedem gesagt werden – wenn ich z. B. an den Poetenladen denke.
Wir bleiben in Kontakt, denke ich, vielleicht nicht nur über kv.

Es war seine Eigenart, gar nicht oder nur stichwortartig zu antworten. Er schickte mir mal seinen Roman DER SCHWIMMER mit Widmung, und ich las ihn. Und ich schrieb ihm darüber. Aber er antwortete nicht.

Karlyce stellte sich gern in den Dienst der anderen. Er schrieb und veröffentlichte viele Rezensionen.

Einer seiner Freunde, mit denen er auch seine politischen Überzeugungen (als 68er) teilte ist Reliwette, mit dem er sich gut verstand, auch in selbstironischer Art.

Karlyce liebte das Ypsilon - und er liebte die Literatur! Die war seine Religion. Das ist das Wenige, das ich über ihn sagen kann.

 toltec-head schrieb daraufhin am 28.05.17:
Karlyce liebte das Ypsilon - und er liebte die Literatur!

O.K., wurde er denn aber auch zurückgeliebt?

Will die Frage, da ich mich in der Szene oder den Szenen, Mainzer oder sonstwo, nicht so auskenne, mal offen lassen. Aber eins kann ich sagen und zwar bezogen auf die doch ein wenig anders geartete Dame "Litforenwelt", die ich in Ansätzen kenne: Besser er hätte wirklich nie etwas geschrieben, denn jetzt hängt er hier als Untoter rum. Seine Texte haben keinerlei Bedeutung und nirgends Spuren hinterlassen. Kein Anschluss unter dieser Nummer. Ihr Fortbestand ist einfach nur peinlich, so wie wenn sich jemand vor dem Suizid schon einmal in einen Müllsack legt. Es tut mir leid, das so hart sagen zu müssen. Ich tue es auch nur deswegen, weil sich am Beispiel von schrybyr wirklich jeder gut überlegen sollte, ob er etwas postet. Ich denke, die Bewertung "gruselig" ist hier wie selten sonst tatsächlich einmal am Platz.

 Bergmann äußerte darauf am 28.05.17:
Lieber t-h,
auf kv scheiterte er mit seinen Intentionen und Texten. Das hat er schmerzlich gemerkt.
Seine literarischen Texte schätze ich - bis auf einen (wenn man ihn kürzte) - auch nicht sehr. Seine Hauptleistung ist seine Zs. KULT. Hier leistete er wirklich Gutes.
Von kv hätte er sich besser ferngehalten. Hier kann keiner Erfolg haben, und Erfolg auf kv ist allenfalls ’Erfolg’.
Mein kleiner Nachruf betrifft seine KULT-Aktivität.

 Bergmann ergänzte dazu am 28.05.17:
Lieber t-h,
auf kv scheiterte er mit seinen Intentionen und Texten. Das hat er schmerzlich gemerkt.
Seine literarischen Texte schätze ich - bis auf einen (wenn man ihn kürzte) - auch nicht sehr. Seine Hauptleistung ist seine Zs. KULT. Hier leistete er wirklich Gutes.
Von kv hätte er sich besser ferngehalten. Hier kann keiner Erfolg haben, und Erfolg auf kv ist allenfalls ’Erfolg’.
Mein kleiner Nachruf betrifft seine KULT-Aktivität.
Dieter Wal (58)
(26.09.19)
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Cora (29) meinte dazu am 27.09.19:
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 FrankReich meinte dazu am 27.09.19:
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