Verbrannte Heimat VIIIb - das "zivile" Leben von Soldaten, Polizisten und "normaler" Familie

Kalendergeschichte zum Thema Absurdes

von  pentz

Eines Nachts standen zwei fremde Jugendliche...

Der dies Niederschreibende hatte sich hinsichtlich dem Umstand, dass die Mutter einer „normalen“ Familie gleichfalls in Militärbereich arbeitete insofern geirrt, dass sie in einem kommunalen Krankenhaus die Böden schruppte und zum anderen in der Intention des Soldaten, denn dieser hat sich für den Polizeidienst beworben und beabsichtigt also die „Freiheit“ dieses Staates nicht am Hindukusch Afghaniens, sondern im Basisland hierorts zu verteidigen. Wir dürfen hier verfolgen, ob er dessen Axiomen gerecht wird.

Eines Nachts standen zwei fremde Jugendliche in seiner Küche, trotz dem Licht als Warnung für eventuelle Eindringlinge gebrannt hatte: der Bewohner hatte unter elektrischem Licht gelesen. Die Gäste der Soldatin wurden von dieser angehalten, mal nach oben an der Tür des bereits sich zurückgezogen- und schlafen-gelegt-habenden Soldaten und seine Freundin zu klopfen, wozu, weshalb, und drangen ohne präzise Lagebeschreibung, wie es dann später auf einem Entschuldigungsschreiben der Anstifterin hieß, ohne zu wissen, wo sich dieser genau befände, in dessen Wohnbereich ein, entnahmen einfach den an der Außentür stakenden Schlüssel, der des Lesenden, um damit in die Wohnung des Soldaten dringen zu können. Der Gestörtwordende, seine Hilfe anbieten wollend, versuchte vergeblich den Schlüssel zu taxieren, welcher ja sein eigener war, er momentan sich aber nicht bewusst war, kam aber nicht zum Zuge, denn der diesen in Händen Haltende zuckte damit zurück, als ob es besagten Gegenstand vor einem Dieb und Unberichtigten zu hüten galt.
So waren zwei jugendliche Gäste der Soldatin kopflos in die Privaträume des Wasserschadensverursachers geplatzt, als dieser gerade las. Zwar entschuldigte sich die Soldatin schriftlich bei dem Belästigten, tat ihm noch zum Gefallen Post aus seinem Briefkasten vor die Schwelle, aber tat es ihr wirklich Leid? Zu einer mündlichen Klärung dieses Vorfalls kam es jedenfalls nicht. Sie mied ihn. Zudem war es schon ein Affront, unerlaubterweise seine Post an sich zu nehmen. Er konnte sich aber nicht dazu hinreißen, es sich zu verbieten.

Zwar grüßte sie ihn noch, als wäre nichts geschehen und die Sache aus der Welt geschafft und bereinigt, aber nichtsdestotrotz stand ihr anfänglich ein verlegenes Lächeln ins Gesicht geschnitten, sobald sie sich begegneten. Das Schweigen der Frau und der nach dem Wasserschaden einsetzenden Straf- und Vergeltungsaktion des Ihn-Anschweigens von Mann und Frau der Familie, beantwortete er indes mit einem Plakat, in dem er dieses als „albern“ bezeichnete. Nach einer Woche wurde es entfernt.

Pogrom kam.
Erst Türklopfen im Keller. Ich war in diesem mit einem Freund beim Musizieren, welcher selber obdachlos war wegen gleichfalls zufälligerweise Wasserschadensverursachens. Er wurde längst schon auf die Straße gesetzt, da er leider nicht das Glück besaß, bei einem Verwandten im Mietverhältnis zu stehen.
„Hab leider keine Zeit. Außerdem, in einer dreiviertel Stunde habe ich einen Termin mit einer Freundin.“ Als ich wieder zurückging, schrie das männliche Familienoberhaupt laut durch den Gang: „Willi komm raus!“, was ich tat. Ein paar mehr Personen, die hier nicht wohnten, waren versammelt, alle bis auf die Tochter der Familie, auch dabei einer der Jungens, die in meinen Wohnbereich eingedrungen und Rabatz gemacht hatten.
Diesmal flippte der Schreihals aus und nicht seine Frau wie das letzte Mal. „Bist Du so cool, ja?“ Die von mir auf einem Zettel gemachten Vorwürfe wurden „widerlegt“. Selbst die Behauptung der Mutter und Hauptvermieterin wurde von der Soldatin als unwahr abgewiesen. Sie hatte ihm einen Mietobjekt billiger überlassen und im Gegenzug seine Vereinbarung, dies oder jenes dafür zu tun, gebrochen.
„Das stimmt überhaupt nicht, was sie behauptet.“ „Ich war dabei! Das kann ich bestätigen“, meineidete die Uniformierte. Zudem setzte sie noch eins darauf. Das Rauchen im Gang sei zudem nicht schädlich, was sie wisse, da sie bald Ärztin wäre. „Es sind Euere Kinder.“
Ich hätte im Keller nach 22 Uhr Klavier gespielt. „Das nächste Mal rufe ich nach der Polizei.“ „Muss das sein, gleich die Poli...“. „Mir wurscht!“, so die Soldatin. Warum ich diese Person noch Duze, frage ich mich heute und mittlerweile.

Ein paar Tage darauf eine Postkarte an die Eingangstür geheftet so in etwa: „Du musst mich erst einmal bitten, wenn ich dich erhöre.“ Auf einem Zettel an die Eingangstür gehängt, verbitte ich mir diese Annektionen von öffentlichen Räumen und das gemeinsam benutzte Licht nicht auszumachen, was sie vergessen hatte und wird mit einem Gegenschreiben von der Familienmutter quittiert: „Das ist doch ... (Fäkalienausdruck). Antwort mich in Frieden zu lassen, bringt diese dazu, mich in meiner Wohnung zu bedrängen, unter anderem mich zu stupsen. Ich hätte das verlorenengegangene Händy ihrer Tochter geklaut, da es am nächst der Familie kommenden und des angehenden Polizisten und mir gehörenden Absatzes gefunden worden ist. Dort habe ich einmal auch die Fußballstulpen ihres Jungen gefunden. Zeuge mein Mitbewohner auf der gleichen Etage. Die Frau wird einen Moment nachdenklich. „Ich möchte gehen.“ „Wohin gehst Du denn, hä?“ „Das geht Sie nichts an!“ Das nun erfolgende Anrumpeln und Gegenrempeln mit der mündlichen Zurückweisung, dass ich nicht von ihr angerührt werden will, lässt sie kalt und sie verharrt. „Dann bleiben sie halt, wo sie sind.“ Und ich gehe schließlich. Als ich nach unten gehe, steht der Junge der Familie verschränkten Armes, quergestellten Beines und bösen Blickes im Türrahmen.

Dann wird nach dem Sylvesterkehraus die leeren Patronen auf mein Auto drapiert, zudem mit dem Schnee vor der Kellertür abgelegt.
Auf die in die Briefkästen der beteiligten Parteien geworfenen formulierten „Danke für die Neu-Jahrs-Grüße!“-Zettel von mir, wird versehen: „Nerv nicht!“ Zweiter Zettel: „Langweile uns nicht. Du mit Deinem A(ufmerksamkeits)D(efizit)S(yndrom). “  Als wäre ich ein Schullehrer. Nur der Soldat reagiert nicht in der Weise und lässt seinen Zettel unbeantwortet.

Der Soldat erhöht von sich aus die Wohnungsmiete, da mittlerweile auch seine Freundin mit in der Wohnung logiere. Diese neue Mit-Mieterin, die Freundin des Mitbewohners und Polizisten in spe, lässt in dem Wohnungsflur das Licht brennen. Darauf hingewiesen, gibt sie es sofort zu. Aber es ist nicht einmal passiert, sondern schon öfter, so dass ich erneut einen Zettel mit Aufmerksammachung an die Pinnwand hefte.

Bei der nächsten Stromrechnung, Nachzahlung von etlichen Hundert Euros, schreibt der Polizei-Aspirant, dass er mit „dieser Rechnung“ nicht einverstanden sei und es in einem persönlichen Gespräch klären möchte. Die Kommandier-Stimme ist mir leid und wünsche die vorzuziehende Schriftlichkeit. Er findet es wichtig, bitte die wichtigen Dinge in einem Gespräch zu klären. Da es sich um ein Rechnung handelt, bitte ich erneut die genügende Mitteilung der Belange via Zettel am Eingang unserer benutzten Wohnung zu machen. Als ich abends zurückkomme sind alle Zettel verschwunden.
„Bitte, ziehe meine Mutter nicht unsere Sache mit hinein.“ Er war während meiner Abwesenheit in meinen Wohnbereich eingedrungen, schloss ich aus den hektischen Anrufen meiner Mutter auf dem AB, die ich aber schnellstens wieder löschte, weil der langen Tiraden dieser überleid, in die Dachwohnung, wo ein von meiner Mutter nur widerwillig überreichter und zigmal zurückgeforderter Radiator, ein elektrisch betriebener Heizkörper stand.
„Ich kann verstehen, dass sie Dich einmal verhauen, wenn...“, keift die Vermieterin und leibliche Mutter am Telefon auf den Anrufbeantworter.
Jener muss zu dieser gefahren sein, ihr meine Stromrechnung gezeigt und sich beklagt haben, nachdem er selbst zuvor in meinen Wohnbereich eingedrungen war und den Radiator entdeckt hatte, der im Loftbereich lustig vor sich hinbrütete – und brannte, ihn ihr schließlich persönlich gezeigt haben, woraufhin sie mich unausgesetzt am Telefon versuchte zu erreichen. Als ich zurückkehre ist die Heizung bis zum Anschlag aufgedreht und nahezu glühend heiß.(Hatte ich es statt zuzudrehen gegenteilig aufgedreht?)
Nachdem die Mutter plötzlich, wenn auch angekündigt an seinem „Arbeits“-Platz auftaucht und sie danach ein immerhin länger als zweiminütiges Gespräch führen können, offenbart sich sein Irrtum. Weder war der Soldat noch seine Mutter in seinen Wohnbereich eingedrungen, nur habe sich dieser über die falsch deklarierte Stromrechnung mokiert.
In der Tat stellt sich heraus, nachdem ihm eine wichtige unbekannte Information von seiner Mutter über die Stromanschluß-Verhältnisse mitgeteilt worden sind, dass er eine völlig falsche Rechnung aufgestellt hat. Das Vermeiden und die Weigerung des Soldaten, sich nur im geringsten informativ und kooperativ schriftlich zu äußern, bedingte dies zudem.

Mittlerweile fehlt der Schlüssel vom im Durchgangsflur stehenden Schrank, den er bereits einmal, als er erstmals eingezogen war und ich nach etwas gefragt habe, mit der Hand angerührt und sofort diese wieder zurückgezogen hat, wobei das zu suchende Objekt unmöglich in diesem Aufbewahrungsutensilium sein konnte.

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