morgens um 14 Uhr

Text zum Thema Alltag

von  Kot-Producer

Ich wache auf. Wo bin ich? In meinem Bett! Wie bin da hingekommen? Gestern abend um 5 Uhr morgens. Ein Wunder, dass ich überhaupt in die Wohnung gekommen bin. Wo war ich? Keine Ahnung, aber es gab Alkohol. Ich schaue auf die Uhr: 10 Uhr 29. Was?  Des is ja nich ma Nachmittag. Heißt der Titel nich: "morgens um 14 Uhr"? Komisch. Sollte ich es vielleicht heute schaffen, früh aufzustehen und den Tag effektiv zu nutzen? Dann muss ich mir ja nen neuen Titel ausdenken. Wie wär: "Aus dem Leben eines Studenten." Nö, zu langweilig. Ach darüber kann ich mir ja später Gedanken machen. Ich hab ja den ganzen Tag Zeit. Ich wache auf. Oh, ich muss wohl nochmal 5 Minuten eingenickt sein. Ich schaue auf die Uhr: 15 Uhr 38. Oh Scheiße, jetz stimmt der Titel wieder nicht.

16 Uhr. Endlich hab ich geschafft mich aus dem Bett zu lösen. Jetz steh ich da. Diese simple Tätigkeit, Darzustehen, erweist sich allerdings als schwierigere Aufgabe, als es sich zunächst anhört. Mir ist schwindelig. Ich prüfe, ob ich auch laufen kann, indem ich zum Fenster gehe und mir eine Zigarette anzünde. Es könnte schlimmer sein denke ich mir und erhalte augenblicklich die Erinnerung zurück, wie ich gestern heimgekommen bin. Wie ich über den Gesteig laufe, ins Trudeln gerate, mich versuche zu fangen, während ich über die Straße stolpere und auf der anderen Straßenseite durch eine Mauer ins Gleichgewicht zurückgeworfen werde. Oh ich bin ja auf der falschen Straßenseite, stelle ich fest und laufe wieder zurück, was aber eher der vorherigen Auffang-Prozedur gleicht.

Nachdem ich mich sicher genug fühle, um zu laufen, verlasse ich das Haus. Meinem Notebook in der Hand. Verdammt! Ich bin noch viel zu dicht. Nicht mal ansatzweise nüchtern genug um irgend etwas zu machen. Ich muss aber was machen. Vor mir liegen noch acht Stunden Arbeit und das Zeug muss bis morgen fertig sein. Tu ich halt einfach so, als ob ich nicht dicht wär. An der Uni angekommen merk ich das es gar nicht mal so schwer ist, so zu arbeiten als ob man nicht dicht ist. Ich komme gut voran. Oh! Da hab ich gestern einen Fehler gemacht... Was hab ich denn da gemacht? War ich da bekifft? Kommischerweise ist es nicht das erste Mal, dass ich mir das denke, während mein Kopf noch vom Vorabend Karussel fährt.

5 Uhr 23. Fertig. Verdammt der Bus fährt ja jetzt wieder. Er fährt halt nur grad an mir vorbei. Hab ich leider verpasst, an der Haltestelle stehen zu bleiben. Ich denke dran, wie ich mich gefühlt habe als ich hergelaufen bin. Noch halb schwebend in einer anderen Welt. Nun ist rein gar nichts von dem Rausch mehr übrig. Ich bin stocknüchtern und hundemüde. Morgen muss ich schon um zwölf an der Uni sein, sonst verpass ich die Abgabe. Wenn das so weiter geht muss ich mir ja morgen oder übermorgen wieder die Kante geben, um dem ganzen Stress zu entkommen.

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