Der Motorradfahrer Ulrich Kleve verunglückte und war seit dem Unfall querschnittsgelähmt. Damit nicht genug: er hatte auch eine schwere Kopfverletzung erlitten, so dass er sich nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befand.
Kleve war zunächst rückwärts auf die Motorhaube des Wagens, mit dem sein Motorrad kollidiert war, gelandet und anschließend kopfüber auf dem Asphalt. Doch er hatte das große Glück gehabt, dass notärztliche Hilfe beinahe sofort eintraf. Ohne deren beherztes Eingreifen wäre er nämlich tot gewesen. Statt dessen konnte er sich – geistig kraftlos – in einem komfortablen Rollstuhl durch die Gegend fahren lassen.
Doch zwischen dem lädierten Kopf und dem ab Taille abwärts gelähmten Körper war ja nicht nichts, sondern ein gesunder Oberkörper und zwei kräftige Arme. Es dauerte zwar ein paar Monate, bis Kleve seinen Rollstuhl aus eigener Kraft bewegen konnte, aber er schaffte es. Von da an wurde der Schwerstbehinderte trainiert. Sein Betreuer, die Ärzte und auch das gesamte Pflegepersonal waren fest davon überzeugt, dass ihm dies zu neuem Lebensmut verhelfen würde.
Ein paar Jahre nach dem Unfall gewann Kleve Bronze als Gewichtsheber bei den Paralympics. Sein jüngster, stets um Anerkennung heischender, Neffe hängte die Trophäe im Krankenzimmer des Onkels auf. Erstaunt betrachtete Kleve das glänzende runde Ding und fragte seinen Neffen: „Was ist das denn?“