Stille Augen-Blicke in einer bunten Welt

Gedicht zum Thema Leben/Tod

von  Fuchsiberlin

Die Stille durchbricht
den Weg zum Grab der letzten Gedanken.

Nach dem Ende wird geschwiegen.
Irgendwann verdeckt Efeu des Vergessens den kalten Stein.

Ein Pfad aus zerdrückten Gefühlen
führt in eine Kapelle.
Das "Um-Gottes-Willen" erhält eine neue Bedeutung.

Ein Trampelpfad wirkt wie ein zerdrücktes Ei,
doch es regnet nicht.

Eier werden von Hühnern gelegt,
Trampelpfade von Menschen erschaffen,
dazwischen bewegt sich das Unergründliche,
ein Menschentier?

Gefesselt in einem schwarzen Raum,
rundherum bewegt sich die freie bunte Welt.

Doch wer spürt wirklich ein ganzes Leben lang
eine innere Freiheit?

Erzähle mir jetzt bitte nichts vom Freischwimmen.
Nicht alle Wellen hören auf dich.

Schweige bitte,
ehe du mir etwas von einer nie sterbenden Traumwelt,
geschmückt mit dem Farbglanz der Ewigkeit,
vorschwärmst.

Der Tod liebt auch das Kunterbunte,
er stiehlt die Farben.

Im Mondlicht flackert in der  Stadt
gefräßig das Neonlicht.
Manches scheint wie es scheint,
dämonisch schreit unbemerkt an irgendeinem Brückengeländer
der Suizid.

Im Hospiz erscheint
der Tod als Praktikant.

Bei einem Feiern-bis-die Sonne-brennt,
feiert der Tod mit seinem Neffen namens Alkohol.
Mit 2, x-plus-Promille an hochprozentigem Enthemmungswässerchen
lässt sich der schwarze Gevatter gerne in sein Reich chauffieren.

Freiwillig, unfreiwillig oder freiwillig unfreiwillig,
der unsichtbare Lebenstrenner begrüßt freundlichh (?)
die Bewohner seines Hauses.

Tränen fehlt manchmal die Klarheit,
der glasklare Augenblick verliert seine Existenz.

Manch ein letztes Lächeln entwickelt
eine eigene maskenhafte Dynamik.

Totengräber schweigen.

Stille Augen-blicke erzählen viel.

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Kommentare zu diesem Text

Mondscheinsonate (39)
(01.09.11)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 02.09.11:
Hallio Cori,

ich weiß, dass Du Dich bei meinen oft gedankenspringenden Texten ein bisschen schwer tust. Das ist nicht weiter schlimm. Ja, logischer erscheint mir auch die "innere" Freiheit, werde es gleich korrigieren.

Es geht unter anderem um Zerrissenheit, aber auch zwischen dem Schwanken, oder dem Kampf, zwischen Hoffnung und Verzweifellung oder/und zwischen Leben und Tod.

Ich schreibe oftmals eher solche Texte, die viele unterschiedliche (und nicht immer zusammmenhängende) Gedanken springen lassen und auch zu anderen Gefühlspfaden führen, das ist irgendwie so mein Bauchschreiberstil.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
SigrunAl-Badri (52)
(01.09.11)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 02.09.11:
Ja..., liebe Sigrun.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
marion_manou (54)
(01.09.11)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 02.09.11:
Das stimmt, Marion, doch wir Menschen werden nie alles und jeden verstehen können, dies wäre auch unmenschlich.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
Karmesin (20)
(03.09.11)
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 05.09.11:
Du hast punktgenau getroffen, wie ich meine Texte schreibe:)

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg

 EkkehartMittelberg (04.09.11)
Einige Bilder prägen sich tief ein. Ich hatte auch keine Verstehensschwierigkeiten.
LG
Ekki

 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 05.09.11:
Hallo Ekki,

das freut mich sehr:)

Denn ich weiß, dass ich oftmals auch Texte verfasse, die in größeren oder weniger großen Teilen wenig bis gar icht veständlich für den Leser rüberkommen, das hat mit meiner manchmal zu bildhaften Fantasie zu tun.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
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