Nichts Besonderes...
Gedanke
von idioma
Anmerkung von idioma:
Sorry für meine Ungeduld :
Ich hoffe, mal eine bessere zusammenhängende Abbildung meiner Kalligrafie nachliefern zu können, aber zum Nachdenken reicht das ja schon mal......
Kommentare zu diesem Text
Tätowierer dürftest du nicht sein bei deiner Ungeduld ...
Schöne Grüße, Dirk
Schöne Grüße, Dirk
JamesBlond (63)
(08.07.15)
(08.07.15)
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>>>
Hallo Didi : Keine Gefahr !
Ich kam noch nie auf die Idee mich in der Richtung zu vergreifen...
>>>
Hallo JamesB :
Das Originalpapier misst 23 x 92 cm
Danke für Deine interessante Beobachtung !
Genau das als menschliches Ziel dieses Spruchs :
Einfachheit, nichts Besonderes........
Die Philosophie des berühmten "mu" ist tatsächlich sehr kompliziert und schwer verständlich, ich wage es nicht, mich darüber zu äußern.
idioma
Hallo Didi : Keine Gefahr !
Ich kam noch nie auf die Idee mich in der Richtung zu vergreifen...
>>>
Hallo JamesB :
Das Originalpapier misst 23 x 92 cm
Danke für Deine interessante Beobachtung !
Genau das als menschliches Ziel dieses Spruchs :
Einfachheit, nichts Besonderes........
Die Philosophie des berühmten "mu" ist tatsächlich sehr kompliziert und schwer verständlich, ich wage es nicht, mich darüber zu äußern.
idioma
Hallo JamesB
Ich bin jetzt so interessant fündig geworden in Sachen NICHTS, dass ich es hier referieren möchte :
Die Entwicklung des komplizierten MU-Kanji geht zurück auf die alte chinesische "Siegelschrift", deren Zeichen noch ziemlich bildhaft sind und die in die Steine der Signaturstempel eingraviert wurden.
Das Siegelzeichen NICHTS ist dem Siegelzeichen TANZ !!! nah verwandt.
Die Identität des Lautzeichens "wu" für beide Begriffe bestätigt diese Verwandtschaft zusätzlich.
Ich finde das hochinteressant, vor allem auch eingedenk der faszinierenden koreanischen Tanztraditionen !
Das chinesische "wu" und das japanische "mu" wiederum sind identisch und bedeuten = NICHTS
Deng Ming-Dao übersetzt "wu“ = NICHTS, KEIN, OHNE und erklärt es in seinem Buch "Tao im täglichen Leben" wie folgt :
>>> modifiziertes freies Zitat:
"Was nicht da ist, ist ebenso wichtig und bedeutungsvoll wie das, was da ist.
Die dem Tao folgen sehen beim Malen die leeren Flächen als genauso wichtig an wie die bemalten Zonen des Bildes.
Wenn sie ein Gefäß betrachten, sehen sie nicht nur die Außenseite, sondern auch die Leere im Innern.
Wenn sie das Leben betrachten, bedenken sie auch den Tod.
Wenn sie Betrachtungen über die unzähligen Phänomene anstellen, dann stellen sie auch Betrachtungen über die absolute Leere an.
Für die, die dem Tao folgen, ist die Leere ebenso entscheidend wie die Fülle, ist das Ungreifbare ebenso wertvoll wie das solide Greifbare. Das Spirituelle kann im Nichts existieren.
>>> „wu“ = TANZ, SCHWERTKAMPF, HALTUNG
Das alte Siegelzeichen zeigt einen Tänzer. Das Dreieck oben ist ein Hut, darunter sind Federn, die in jeder Hand gehalten werden und darunter sieht man die beiden Füße.
Wer tanzt, bewegt sich im Tao.
Der Tanz ist den Ursprüngen des Tao nah.
Wenn die Alten die Bewegungen des Tao verstehen oder erklären wollten, dann tanzten sie.
Wenn die Alten versuchten, sich das Tao zu Nutze zu machen, dann tanzten sie.
Schamanen/Schamaninnen tanzten, um Regen herbei zu beschwören.
Priester/Priesterinnen tanzten in bestimmten Konfigurationen, um die Götter zu rufen.
Die Meditierenden tanzten zwischen ihren Sitzungen.
Medien tanzten, um die Geister einzuladen, von ihrem Körper Besitz zu ergreifen.
Exorzisten tanzten, um Kontrolle über die Geister zu erlangen.
Krieger/ Kriegerinnen tanzten, um ihre Heldentaten vorzuführen und ihre Techniken weiterzugeben.
Geschichtenerzähler tanzten, um die Geschichten zum Leben zu erwecken.
Tänzer/Tänzerinnen tanzen um der Schönheit willen.
Beim Tanzen kann man nicht über das Tanzen nachdenken : Wir können nicht den Takt zählen und uns sagen, dass wir nun diesen und jenen Schritt tun müssen. Vielmehr müssen wir beim Tanzen unser Alltagsbewusstsein und seine rationalen Überlegungen ausschalten, müssen in den meditativen Zustand des Mu-shin ( leerer absichtsloser Geist ) eintreten, wo Geist und Herz in höchst aufmerksamer Wachheit „von alleine“ das Richtige, Gekonnte, lang Trainierte tun.....
Wir können das Tanzen nicht besser aussehen lassen als es ist : Es ist wie es ist !
Wenn wir tanzen und uns der lang trainierten Bewegung überlassen, wissen wir genau, wie Tao sich anfühlt.
>>> yo = FLÖTE ( s. unterste Abbildung )
Das Siegelzeichen zeigt die zur Panflöte zusammengebundenen Flötenpfeifen unterschiedlicher Länge. Auch 3 Mundstücke bzw. Öffnungen zur Tonherstellung sind erkennbar.
Das Hohle/Leere der Röhren und der Atemwind wirken zusammen, um Töne herzustellen.
>>>„Der große Nutzen des Tao liegt in seiner Leerheit.
Die Hohlheit des Schilfrohrs macht aus ihm Flöten.
Das Tao des Atems erzeugt die Bewegung des Universums.
Die Flöten alleine können nicht Musik machen.
Flöten machen Musik, weil sie hohl sind.
Aber die Hohlheit alleine reicht nicht aus.
Erst wenn das Längenmaß der Hohlheit festgelegt ist,
dann ist die Tonhöhe der Flöte bestimmt :
Daran läßt sich dann nichts mehr ändern
d.h. eine Flöte bleibt ihrem Charakter treu.
Eine Flöte weist noch zusätzliche Löcher auf
= noch mehr Nichts !
Aber dieses Nichts muss exakt platziert werden,
wenn der Charakter der Flöte gewahrt bleiben soll.
Jedenfalls würde die Flöte ohne ihr hohles Nichts
von keinerlei Nutzen sein.
Wer macht sich dieses Nichts zunutze ?
Wenn die Musik in den Flöten selbst enthalten wäre,
würden sie auch Musik machen, wenn sie auf einem Felsen herumlägen.
Aber einzig der Spieler erzeugt die Musik.
Also vergeude nicht Deine Zeit mit der Betrachtung des Instruments.
Höre auf die Person, die es spielt.
Hör den Atem, der das Nichts passiert,
Wie kann uns so Weniges so sehr bewegen ?“
Deng Ming-Dao
idioma
(Antwort korrigiert am 10.07.2015)
Ich bin jetzt so interessant fündig geworden in Sachen NICHTS, dass ich es hier referieren möchte :
Die Entwicklung des komplizierten MU-Kanji geht zurück auf die alte chinesische "Siegelschrift", deren Zeichen noch ziemlich bildhaft sind und die in die Steine der Signaturstempel eingraviert wurden.
Das Siegelzeichen NICHTS ist dem Siegelzeichen TANZ !!! nah verwandt.
Die Identität des Lautzeichens "wu" für beide Begriffe bestätigt diese Verwandtschaft zusätzlich.
Ich finde das hochinteressant, vor allem auch eingedenk der faszinierenden koreanischen Tanztraditionen !
Das chinesische "wu" und das japanische "mu" wiederum sind identisch und bedeuten = NICHTS
Deng Ming-Dao übersetzt "wu“ = NICHTS, KEIN, OHNE und erklärt es in seinem Buch "Tao im täglichen Leben" wie folgt :
>>> modifiziertes freies Zitat:
"Was nicht da ist, ist ebenso wichtig und bedeutungsvoll wie das, was da ist.
Die dem Tao folgen sehen beim Malen die leeren Flächen als genauso wichtig an wie die bemalten Zonen des Bildes.
Wenn sie ein Gefäß betrachten, sehen sie nicht nur die Außenseite, sondern auch die Leere im Innern.
Wenn sie das Leben betrachten, bedenken sie auch den Tod.
Wenn sie Betrachtungen über die unzähligen Phänomene anstellen, dann stellen sie auch Betrachtungen über die absolute Leere an.
Für die, die dem Tao folgen, ist die Leere ebenso entscheidend wie die Fülle, ist das Ungreifbare ebenso wertvoll wie das solide Greifbare. Das Spirituelle kann im Nichts existieren.
>>> „wu“ = TANZ, SCHWERTKAMPF, HALTUNG
Das alte Siegelzeichen zeigt einen Tänzer. Das Dreieck oben ist ein Hut, darunter sind Federn, die in jeder Hand gehalten werden und darunter sieht man die beiden Füße.
Wer tanzt, bewegt sich im Tao.
Der Tanz ist den Ursprüngen des Tao nah.
Wenn die Alten die Bewegungen des Tao verstehen oder erklären wollten, dann tanzten sie.
Wenn die Alten versuchten, sich das Tao zu Nutze zu machen, dann tanzten sie.
Schamanen/Schamaninnen tanzten, um Regen herbei zu beschwören.
Priester/Priesterinnen tanzten in bestimmten Konfigurationen, um die Götter zu rufen.
Die Meditierenden tanzten zwischen ihren Sitzungen.
Medien tanzten, um die Geister einzuladen, von ihrem Körper Besitz zu ergreifen.
Exorzisten tanzten, um Kontrolle über die Geister zu erlangen.
Krieger/ Kriegerinnen tanzten, um ihre Heldentaten vorzuführen und ihre Techniken weiterzugeben.
Geschichtenerzähler tanzten, um die Geschichten zum Leben zu erwecken.
Tänzer/Tänzerinnen tanzen um der Schönheit willen.
Beim Tanzen kann man nicht über das Tanzen nachdenken : Wir können nicht den Takt zählen und uns sagen, dass wir nun diesen und jenen Schritt tun müssen. Vielmehr müssen wir beim Tanzen unser Alltagsbewusstsein und seine rationalen Überlegungen ausschalten, müssen in den meditativen Zustand des Mu-shin ( leerer absichtsloser Geist ) eintreten, wo Geist und Herz in höchst aufmerksamer Wachheit „von alleine“ das Richtige, Gekonnte, lang Trainierte tun.....
Wir können das Tanzen nicht besser aussehen lassen als es ist : Es ist wie es ist !
Wenn wir tanzen und uns der lang trainierten Bewegung überlassen, wissen wir genau, wie Tao sich anfühlt.
>>> yo = FLÖTE ( s. unterste Abbildung )
Das Siegelzeichen zeigt die zur Panflöte zusammengebundenen Flötenpfeifen unterschiedlicher Länge. Auch 3 Mundstücke bzw. Öffnungen zur Tonherstellung sind erkennbar.
Das Hohle/Leere der Röhren und der Atemwind wirken zusammen, um Töne herzustellen.
>>>„Der große Nutzen des Tao liegt in seiner Leerheit.
Die Hohlheit des Schilfrohrs macht aus ihm Flöten.
Das Tao des Atems erzeugt die Bewegung des Universums.
Die Flöten alleine können nicht Musik machen.
Flöten machen Musik, weil sie hohl sind.
Aber die Hohlheit alleine reicht nicht aus.
Erst wenn das Längenmaß der Hohlheit festgelegt ist,
dann ist die Tonhöhe der Flöte bestimmt :
Daran läßt sich dann nichts mehr ändern
d.h. eine Flöte bleibt ihrem Charakter treu.
Eine Flöte weist noch zusätzliche Löcher auf
= noch mehr Nichts !
Aber dieses Nichts muss exakt platziert werden,
wenn der Charakter der Flöte gewahrt bleiben soll.
Jedenfalls würde die Flöte ohne ihr hohles Nichts
von keinerlei Nutzen sein.
Wer macht sich dieses Nichts zunutze ?
Wenn die Musik in den Flöten selbst enthalten wäre,
würden sie auch Musik machen, wenn sie auf einem Felsen herumlägen.
Aber einzig der Spieler erzeugt die Musik.
Also vergeude nicht Deine Zeit mit der Betrachtung des Instruments.
Höre auf die Person, die es spielt.
Hör den Atem, der das Nichts passiert,
Wie kann uns so Weniges so sehr bewegen ?“
Deng Ming-Dao
idioma
(Antwort korrigiert am 10.07.2015)
JamesBlond (63) schrieb daraufhin am 10.07.15:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.