What Am I Doing Here?

Brief zum Thema Behinderung

von  toltec-head

Eine Gesellschaft, welche die künstlerische Avantgarde in ihre Lehrpläne aufgenommen und sexuelle Perversion in Orientierung umgedeutet hat, lässt leben, statt zu steinigen, und macht - tief unglücklich.

Aber melde dich in einem Lit-Forum an und siehe da, es ist alles ganz anders. Die Lehrpläne hatten überhaupt keine Wirkung. Es ist alles wie in den Jahrhunderten zuvor. Die Leute greifen bei der Zurschaustellung der eigenen Sexualität als Perversion nach Steinen und wollen am liebsten ausschließlich Oden auf Rosen lesen.

Auf Lit-Foren schreiben ist ein Akt psychischer Hygiene und macht glücklich: pervers und Außenseiter, was draußen nicht mehr geht, hier kann man es noch guten Gewissens sein.

Außerdem kann man die Frauen, mit denen man als eigentliche Opfer des Neo-Liberalismus, wenn man ihnen auf der Straße begegnet, ja nur Mitleid haben kann, wie in den Jahrhunderten zuvor so richtig schön hassen, wenn sie sich auf Lit-Foren ihre Wunden mit Seelenkitsch zukleistern.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text

oK0 (37)
(23.07.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 23.07.15:
Auch ich habe schon lange keinen Bock mehr, hätte aber Böcke, wenn die Umstände anders - offener - wären.
Es ist erschütternd, zu sehen, wie alles, was werden könnte, unter der Last der "braven" Vorstellungs(neu?)rosen aus vergangenen Jahrhunderten sofort wieder eingeht, oder, was schlimmer ist, Schreiber sich aus Gründen des Nichtertragenkönnens von Einsamkeit zwangsanpassen - und das dann auch noch verdrängen.
Abulie (45) antwortete darauf am 24.07.15:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Scheester (80)
(23.07.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram