Nur noch an

Dialog zum Thema Erotik

von  fritz

Tust Du mir einen Gefallen?

Ja.

Schließe die Augen.

Sind geschlossen.

Nun Deine Augen – schließt Du sie?

Wir lassen sie geschlossen und sehen uns nicht mehr. Nur noch an.

Deine Stimme wandert wie warmes Licht in meinen Kopf und setzt sich wie sanfter Regen auf meine Haut. Sind es Deine Worte, die mich fassen? Deine Hände?

Und was halten sie? Spricht Dein Mund oder singen die Poren im Chor?

Violinsaiten sind Deine Finger, wenn sie so leicht zittern.

Ich bekomme Dich schon noch zu fassen, denn Du zitterst mir entgegen.

Dann werde ich gar nicht mehr derselbe sein.

Ich möchte, dass Du nackt bist.

Und schon hast Du mich ausgezogen. Folgst Du mir nach?

Ich bin schon vorangegangen. Hast Du’s nicht bemerkt?

Wie sollte ich nur erahnen, wo Du bist. Bist Du doch überall!

Ich spüre Dein Herz schlagen.

Noch schlägt’s.

Mein Kuss soll es wiegen wie ein Trost suchendes Kind. Lässt Du mich?

Nimm’s, es ist Dein!

Ich könnte Dich töten.

Ich könnte Dir zuvorkommen.

Aber im Lieben sind wir gleich.

Die Vögel singen. Ich möchte tanzen!

Nimm mich mit!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (04.02.16)
Herzlich willkommen auf kV, schöner Einstand! ...hätte ich fast geschrieben, aber du schreibst ja regelmäßig hier. Nur eben bisher fast nur Gedichte, deshalb hatte ich keine Ahnung.

"Nur noch an" gefällt mir gut, besser als der Angeklagt-Dialog. Poren, die singen! Haha!
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