Grenztourismus

Gedicht zum Thema Ich

von  fritz

Ein Schritt nur trennt
das Hier vom Dort
Ein Ticken das Heute vom Morgen.
Dazwischen geht
durch Raum und Zeit
ein Ich, sich selbst verborgen.

So wie es geht
vergeht es schon
es bleibt ein Blick zurück.
Es sieht sich und –
versieht sich schon
entzweit sich Stück für Stück.

Wo bin ich?
sucht und fragt es sich
Und wo beginnt mein Ende?
Ein Rauschen bleibt
vom Ticken nur
ein Zimmer ohne Wände.

Da greift es sich
in letzter Not
ein Bild aus alten Tagen
Baut sich danach
ein festes Haus.
Zur Nacht ein Glockenschlagen.

Ein Schritt nur trennt
die Tür vom Weg
der fährt zu neuem Land.
Noch schläft das Ich
dann steht’s, dann geht’s
dann fällt’s auf seinen Rand.

Dort hält sich’s noch
an Worten fest
dazwischen leere Zeichen.
Ein Weg vergeht
vom Ich zum Du
Und seine meine Weichen.

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Kommentare zu diesem Text


 HarryStraight (21.12.15)
Ey, das ist ja mal schön und tiefsinnig! Knackig in der Form, kann nicht meckern nur - wie so oft bei Gedichten -, die letzte Zeile check ich nicht. Wer ist "seine", der Weg?
(Kommentar korrigiert am 21.12.2015)

 fritz meinte dazu am 23.12.15:
Hallo HarryStraight,

hab vielen Dank für Deine Kommentare! Es freut mich, dass meine Texte ein wenig Anklang finden zu scheinen.
"Seine" bezieht sich auf das Ich, von dem in der dritten Person die Rede ist. Ich spiele in "seine meine" mit der Möglichkeit des Subjekts, von sich in der dritten und in der ersten Person zu sprechen. Ich schreibe über ein Ich, das ich gleichzeitig selbst bin.

Liebe Grüße,
Fritz
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