man müsste heute manchen zähne ziehen
die meinen sie wär’n dichter oder so
vermessenheit ist längst schon weit gediehen
kaum fragt das mittelmaß je nach niveau
wobei niveau nur erst mal heißt : sich drehen
beständig nicht um sich bloß bei gott nein
dem anschein nach mag mensch im zentrum stehen
doch kann er dank des denkens mensch nur sein
was eines ist mit sprache und mit sprechen
ja dergestalt wird welt ihm offenbar
vermag zu scheiden guttat von verbrechen
wie sein von schein und trug von dem was wahr
doch eitel tut er sich im ich meist sonnen
und ist sich selbst die höchste aller wonnen
*
im vorfeld wär’ der zeit ihr zahn zu ziehen
der nagt seitdem wir sind an mark und bein
dem nagen kann was ist nie je entfliehen
da müßte es die zeit schon selber sein
die altert nie und bleibt selbst im vergehen
beständig strömt heran sie und vergeht
in diesem strom ist lebendes am stehen
und es vergeht indem es in ihm steht
den zahn der zeit zu ziehen vermag keiner
es gilt drum ihn als zahn zu akzeptier’n
dadurch wird seine nagerei kaum kleiner
doch gehts dem mensch nicht mehr so an die nier’n
denn existenz ist zeitlos nicht zu finden
insofern muß was existiert auch schwinden
*
im grunde kommt die eitelkeit aus trauer
waidwund spreizt sich das menschlein pfauig auf
der mensch ist über sein vergehen sauer
ihn schmerzt das ende einst vom lebenslauf
drum läßt er echt die sau raus hier auf erden
was ihm ja eh auf erden nur gelingt
will bleibsversessen erdes meister werden
egal ob die ihn irgendwann verschlingt
herr nietzsche nannte das den geist der rache
des willens widerwille gegen zeit
der menschen all gebaren und gemache
nichts weiter als „!WIR WOLLEN BLEIBEN!“ schreit
ob gott den schrei noch hört steht in den sternen -
er tat sich auch von uns längst schon entfernen...
EIN KINDLEIN KOMMT ZUR WELT UND SIEHE DA:
DIE ZEIT IST IHM VON ANFANG AN SO NAH
WIE SONST WOHL NICHTS - SIE IST DES DASEINS QUELLE UND RÜCKT IHM ERST AM ENDE VON DER PELLE BEKÖSTIGT ES DERWEIL HÄLT’S FROH AM LEBEN DES WEGE SONNBESTRAHLT GERN HINAN STREBEN
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