die welt ist doch ein schlachthaus ohnegleichen

Sonett zum Thema Nachdenkliches

von  harzgebirgler

die welt ist doch ein schlachthaus ohnegleichen
und schönheit wiegt das grauen kaum je auf
der liebe gott müßte vor scham erbleichen
doch nimmt das alles offenbar in kauf

ganz ungerührt verweilt er in der ferne
läßt machen was wir wollen uns allhier
allnächtlich funkeln trügerisch die sterne
für das längst “NOCH NICHT FESTGESTELLTE TIER” *

ihr anblick soll IHM etwas trost nur spenden
in all der weltallweiten einsamkeit
und damit hat’s wohl auch schon sein bewenden

denn nichts was ist entkommt zudem der zeit -
gut ding so heißt es will ja weile haben
derweil sind wir uns selbst das grab am graben...

* “daß der Mensch das noch nicht festgestellte Tier ist” (Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse)

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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (31.01.23, 01:06)
Andreas Gryphius wär zwar nicht erblasst,
doch hätt er das Sonett auch nicht gehasst.

 harzgebirgler meinte dazu am 31.01.23 um 11:55:
:) :) 
...damit könnt' ich durchaus noch leben künfig
denn bin ja nun zum glück nicht unvernünftig. :D
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