Nachts

Prosagedicht

von  JoePiet

wenn es schneit
im Frühling,
hellwach,

müde von
der Verblödung
der Einfachen;

angeekelt und
leer:
weint meine Seele.

Polare Kälte
dreht sich
über jungen Blättern,

verhärtet den frischen Saft,
bricht sein Grün
und lacht.

Stockdunkel
schreit es in mir.
Stille antwortet nicht.

Wo ist das Blau der Hoffnung?
Vergraben im Smog der Wütenden
ringt meine Lunge nach Luft.

Ersticken sollen wir,
die wir wissen,
im Morast unserer Träume.

Gnadenlos ruft
der Mob und
befreit die nackte Düsternis.

Einsam schwebt die Nacht
dem Erwachen entgegen.
Härte zeigen

im Anflug des ersten Lichts!
Radikal starr werden
und widerstehen?

Morgeneis weicht dem Sinn,
schmilzt stumm
und heilt

die schwarze Pest
im Silbergrau des ersten Strahls.
Welt schien verloren.

Wie ein Wunsch
die Nacht verwirkt.
Wunderbar.


Anmerkung von JoePiet:

Ich dachte bei diesen Zeilen an PEGIDA und einfaches Volk, das die Landschaft verändert ohne zu wissen, was es tut. Es gibt danach meistens ein Erwachen...das gab es auch nach dem zweiten Weltkrieg. Danach wollte niemand mehr zum "Wahlvolk" gehört haben.

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Kommentare zu diesem Text

noname (36)
(20.04.17)
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 JoePiet meinte dazu am 20.04.17:
muchas Gracias...ich denke, Verblödung hat nichts mit Ausbildungsstand und Wissen an sich zu tun, sondern viel mehr mit der Unfähigkeit weiter zu fragen und sich in Frage stellen zu lassen. Verblödung ist eine Art Erstarrung und damit bewegungslos, gnadenlos, grausam und eben einfach, also dumm(pf).
(Antwort korrigiert am 20.04.2017)
Graeculus (69) antwortete darauf am 20.04.17:
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 JoePiet schrieb daraufhin am 20.04.17:
ah ja, sorry: korrigiert.
Sätzer (77)
(20.04.17)
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 JoePiet äußerte darauf am 20.04.17:
möchte dir an dieser Stelle mal danken, zumal du mir so freundlich folgst. Mir geht es ebenso mit deinen "Sätzen".

 GastIltis (20.04.17)
Hallo Joe, wenn nicht in jedem Absatz so viel drin steckte, hätte ich vom Gefühl gesagt: etwas lang.
Aber was sollte man heraus nehmen, ohne die Aussagekraft zu beeinträchtigen? LG Giltis.

 JoePiet ergänzte dazu am 20.04.17:
ja ich stimme dir zu...irgendwie einige Absätze zu umschweifig...allerdings war’s in tiefster Nacht und kam eben nicht zum rechtzeitigen Ende.

 BeBa (23.04.17)
Sehr gern gelesen, besonders auch die Anmerkung.

Lieblingsstelle in lyrischer Hinsicht:

Stockdunkel
schreit es in mir.
Stille antwortet nicht.


Gruß,
BeBa

 JoePiet meinte dazu am 24.04.17:
Gracias BeBa, freue mich über dein Nachlesen...
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