wimpernschlag

Kurzgedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  Viriditas

pgm – 13.04.2008

ich schaue und sehe doch nicht richtig
ich weiß nicht was ist wirklich wichtig
richtig – jetzt und hier
nein nicht richtig sondern echt
bin ich echt?
bin ich es wirklich?
ich fühl die hülle den körper
höre mich sprechen
wer um himmels willen ist das
der da spricht macht tut?
ja das ist es wohl mein ich
das versucht zu sehen zu verstehen
das glaubt zu wissen zu erkennen
zu unterscheiden zu benennen
doch – wer ist da noch?
außer dem was ich genannt wird
ich kann sie nicht hören
diese leise stimme in mir
sie scheint nur ein hauch
um meist nicht einmal das
manchmal vielleicht wie ein flüstern
ein unsichtbarer luftzug
der eine kerze kurz aufflackern lässt
zu schnell zu sacht um es zu erfassen
wie eine winzige unterbrechung
der dahingleitenden gegenwart
wie das seltene wahrnehmen
des eigenen wimpernschlags
mit dem gefühl für die einzigartigkeit
eines solchen augenblicks
aus deren aneinanderreihung das entsteht
was wir zeit nennen
so ist dieser innere wimpernschlag
die für die winzigkeit eines augenblicks
berührt aufhorchen lässt
deine einzigartigkeit erkennt
und vergehen lässt
vergehen lassen muß

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