Hegel - ein merkwürdiger Mann?

Rezension zum Thema Philosophie

von  Horst

Gleich zu Anfang seines Vortrages “ Hans-Georg Gadamer – Hegel. Der Idealismus der Freiheit “ machte sich der Professor über Hegels schwäbische Herkunft lustig (so wurde Hegel ja bekanntlich 1770 in Stuttgart geboren). Vor allem den Dialekt den die Schwaben so oft artikulieren würden, wenn sie dieses “Hanoi” sagen würden, was so viel wie „Ja und Nein“ bedeutet, bezog Gadamer direkt auch auf Hegel, in dem er meinte, “ das er dies doch als Schwabe verkörpert hätte,” welches zu einem erstauntem Lachen im Auditorium führte. Weiterhin führte Gadamer über Hegel aus, er wäre wohl ein “merkwürdiger Mann “ gewesen, der der Zwiespältigkeit anheim gefallen wäre und deshalb (wie oben bereits erwähnt), zu allem was er sagte mit “ Ja und Nein “ antwortete, weil wohl seine Einstellung zu den Dingen, dem zu Folge sehr zögerlich und pedantischer Natur waren und seine philosophischen Werke zur damaligen Zeit, deshalb kaum zu verstehen waren.
Gadamer machte Hegel mit seinen spitzen Bemerkungen unmöglich und dichtete ihm desweiteren einen “ zweifelhaften Ruf “ an, welches in den Augen Hegels bald schon einer Diskreditierung seines Berufsstands gleichkommen würde.
In der Art und Weise wie Gadamer hier versucht Hegel einfach wegzudiskutieren und dieses Genie zudem irgendwie schlecht reden zu wollen, wird Gadamer spätestens zu diesem Zeitpunkt polemisch gegenüber dem Hochschul-Gelehrten. Denn man merkte Gadamer doch deutlich an, wenn er über Hegel sprach, das er dabei nicht unbedingt in
einen “ Freudentaumel “  verfiel, sondern große Mühe hatte, über Hegel sachlich zu dozieren. Hatte der Philosophie-Professor anscheinend seine liebe Mühe mit diesem Hegel überhaupt, doch wer hätte dies nicht, mit solch einem Geist, mit solch einem Genie? Das Hegel jedoch ein “Genie” gewesen wäre, erwähnte Gadamer wohl aus gutem Grund in seinem Vortrag mit keiner einzigen Silbe, was aber den Verdacht nährt, das sich Gadamer vielleicht selber für eines hielt.


Anmerkung von Horst:

Hegel??

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (21.07.18)
Lieber Horst, leider hast du keinen einzigen Satz von Hegel gesagt, sondern nur, was ein anderer "über" ihn sagt. Ob er nun ein "Scharlatan" oder doch eher, wie du ihn nennst, ein "Genie" war, bleibt für den Leser, der sein Werk nicht kennt, weiterhin offen.
Was ist denn nun ein

Idealismus der Freiheit??

 Horst meinte dazu am 21.07.18:
Hallo Lothar,
danke für deinen Kommentar.
Den "Idealismus der Freiheit", hat Gadamer als Überschrift für
seinen Vortrag damals gezielt gewählt, um den Freiheitsbegriff den
Hegel schuf, zu tropedieren und als unrealistisch hinzustellen.

H.
Graeculus (69) antwortete darauf am 21.07.18:
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 autoralexanderschwarz schrieb daraufhin am 15.08.18:
Also zumindest Popper würde ich davon ausnehmen und dir den Hegel/Marx-Band (glaube er heißt "falsche Propheten" aus "die offene Gesellschaft und ihre Feinde") ans Herz legen. Da nimmt Popper Hegel nach allen Regeln der Kunst ziemlich auseinander.
Graeculus (69) äußerte darauf am 15.08.18:
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 loslosch (21.07.18)
hegel (1770 - 1831) war ein genie. das ahnte schon franklin (1706 - 1790), der um 1750 den blitzableiter erfand.

hegel über die elektrizität: "Die Elektrizität ist der reine Zweck der Gestalt, die sich von ihr befreit; die Gestalt, die ihre Gleichgültigkeit aufzuheben anfängt, denn die Elektrizität ist das unmittelbare Hervortreten oder das noch nicht von der Gestalt herkommende, noch durch sie bedingte Dasein, oder noch nicht die Auflösung der Gestalt selbst, sondern der oberflächliche Prozeß, worin die Differenzen ihre Gestalt verlassen, aber sie zu ihrer Bedingung haben und noch nicht an ihnen selbstständig sind."
Graeculus (69) ergänzte dazu am 21.07.18:
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Graeculus (69) meinte dazu am 21.07.18:
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 loslosch meinte dazu am 21.07.18:
das zitat habe ich aus einer unautorisierten apho-sammlung erkugelt. ich kannte es längst, aus einem text von ernst topisch (der dann später quasi im verfolgungswahn endete). bei topitsch in der alten schreibung "electricität" - nach meiner erinnerung. quelle: logik der sozialwissenschaften, hrsg. von topitsch, 1965.

nochmals nachgeschaut: im beitrag von popper: was ist dialektik?, s. 290. korrekt in alter schreibung, wie zb "Daseyn" usw.; zitiert nach hegel, system der philosophie, zweiter teil ...

über wärme und schall soll hegel in ähnlicher weise gelabert haben. so popper. (gelabert, das ist meine wortwahl.)

popper zu unterstellen, er habe hegel nicht hinreichend rezipiert, fände ich - milde gesagt - gewagt.
Graeculus (69) meinte dazu am 21.07.18:
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Graeculus (69) meinte dazu am 21.07.18:
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 loslosch meinte dazu am 21.07.18:
wenn ich scannen könnte ...

popper hatte das hegel-zitat vorher in einer englischen arbeit publiziert und fair ins englische übertragen.

wenn man bedenkt, wie viel franklin über die elektrizität schon ~1750 wusste ...

ähnlich goethe, der um 1830 noch spekulierte, beim donner stießen meteoriten zusammen.
Graeculus (69)
(21.07.18)
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 loslosch meinte dazu am 21.07.18:
oder der schwäbische dialekt ist dialektisch angehaucht.

ich kannte einen schwaben, der wie folgt verneinte: noiiiiiiiiiiiiiiiii!

 LotharAtzert meinte dazu am 21.07.18:
Habs ja schon öfters zum besten gegeben: ich stand in Laufenbug am Rhein mittig auf der alten Steinbrücke zwischen Deutschland und der Schweiz und unterhielt mich mit einem Sperling, der, ungerührt hin und her sprang, dabei Brotkrumen verzehrte: " Jetzt bischt e Göggele und jetzt e Güggeli. … war vielleicht die Inkarnation vom Hegel.
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