Excerpt of a book I will never write

Kurzgeschichte zum Thema Zuhören

von  Heftigbestrittene

"Du also auch wach, huh?". Eine unbekannte Stimme drang in mein Ohr und ich versuchte, sie völlig auszublenden, konzentrierte mich auf die kalte Dezemberluft, die Wassertropfen auf dem Geländer gefrieren lässt. "Mich lassen sie auch nicht schlafen." Ich fürchte, ich muss auf das Gespräch eingehen, um es möglichst schnell zu beenden. Typen wie er wollen reden, auf Teufel komm raus.
"Wer lässt dich nicht schlafen?"
"Nun ja, du weißt schon", mittlerweile stand er neben mir, sein Atem bildet kleine Wolken, die aufsteigend immer dünner, immer weniger wurden. "Albträume".
Jetzt war er so nah, dass ich ganz schwach sein Deo riechen konnte. Ich erkannte es als das gleiche wie jenes, das mein Exfreund damals benutzt hatte. 'Wie er das nur hier reinbekommen hat', frage ich mich, schließlich sind hier nur Deoroller erlaubt.
"Erzähl mir davon, was macht dir solche Angst?" Ich hoffe, dass er nicht darüber reden und so das Gespräch möglichst schnell beenden würde. Doch weit gefehlt. Er begann zu reden. Über seinen Vater, der ihn kurz nach seiner Geburt zuerst verlassen, dann aber vor Gericht sein Sorgerecht eingeklagt hat. Über die vielen Nachmittage alleine im goldenen Käfig, mit riesen Plasmafernseher und allen Konsolen, die man sich wünschen konnte. Mit Kaviar und Champagner zum sechszehnten Geburtstag, aber fehlender Aufmerksamkeit an den anderen Tagen. Dem erstmaligen Wunsch, auszubrechen, Aufmerksamkeit zu bekommen.Den Waagen, Spiegeln und Maßbändern. Dem Lob, dass er endlich etwas aus sich macht und trainieren geht.
Ich versuche, das alles nicht an mich heran zu lassen. doch als ich mich immer mehr in seinen Mustern erkenne, gibt es kein Halten mehr. Ohne es zu merken, geschweige denn Stoppen zu können, rinnen mir Tränen über die kalten Wangen. Ich versuche, mein Gesicht abzuwenden, leider zu spät. Seine leeren Augen treffen auf meine Tränennassen. Er sieht beinahe aus, als würde es gar nicht um ihn gehen, als würde ihn das alles gar nichts angehen. Mein Kloß im Hals wächst und wächst und ich werde wütend. Was denkt er, wer ich bin? Seine Therapeutin? Ist ja nicht so, als hätte ich keine eigenen Probleme. Als ich mich umdrehe und vom Balkon stürmen will, hält er mich kurz am Arm fest und lächelt müde.
"Danke, das habe ich gebraucht. Machen wir das morgen wieder?"

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (11.09.18)
sechszehnten -> sechzehnten (ja, habs nachgeschlagen, wird zwar aus "sechs" und "zehn" gebildet, aber das eine "s" fällt weg).

Ansonsten ordentlich geschrieben, aber irgendwie ohne jede Spannung, finde ich.
Graeculus (69) meinte dazu am 11.09.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 11.09.18:
Es ist, unbestritten, sowieso ein extrem überfrachtet-ktischiger Teil. Es gibt aber noch sehr viele weitere Schwächen, sorry, ich wüßte gar nicht, wo ich anfangen sollte!
Graeculus (69)
(11.09.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 25.06.20:
Heftigbe spricht nicht mit uns.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram