Eis

Gedankengedicht zum Thema Abhängigkeit

von  Heftigbestrittene

Eiskalt glitzert deine Oberfläche mir entgegen
Lockt mich, lädt mich zu dir ein
Näher, noch näher soll ich kommen
Weiter auf dich zu.

Doch es ist riskant
Wer weiß, ob du mich tragen kannst
Die Last auf meinen Schultern aushältst
(Kann ich dir vertrauen?)

Vorsichtig, mit ein paar Zehen
Wage ich einen Schritt
Du knackst, kaum hörbar und doch tückisch
Lässt mich weichen.


Es wird wärmer
Während ich die Sonnenstrahlenauf meiner Haut genieße
Beginnst du zu tauen
Wirst rissig, zerbrichst.

Und doch lockst du mich weiter
Leichte Mädchen stolzieren
Auf und ab auf deinen Einzelteilen
Nehmen dich ein.

Du lässt es zu doch suchst meinen Blick
Lockst mich weiter, willst mich verführen
Nun erkenne ich die Gefahr, schrecke zurück
Du hast mich schon mal auf Glatteis geführt.


Vom einen auf den anderen Tag
Nimmst du die Wärme von mir fort, erträgst es nicht,
dass ich dir keine Aufmerksamkeit schenke. Du erholst dich
während mir der Wind um die Ohren pfeift.

Soll ich es wagen?
Trägst du mich?
Die Mädchen sind fort, doch das ist dir entgangen
dein Blick ruht auf mir.

Ich gehe auf dich zu, kann dir trauen.
Ich habe keine Angst und doch schrecke ich zurück
Als ich auf dich herab blicke
All das für und wider machte dich undurchschaubar.

"Es ist okay", flüsterst du
"Jetzt geht es nur noch um dich"
Ich werde mutig, lege mich auf dir ab
Lasse los.


Ich lasse mich fallen,
bin sicher du trägst mich.
Ausgelassen renne, springe, drehe ich Pirouetten
Finde ein zuhause in dir, wir sind eins.

Vor lauter Glück nehme ich dein Knacken
Deine Risse gar nicht wahr.
Innerhalb von Sekunden falle falle falle ich
Kälte nimmt von mir Besitz

Hast du mich
verschluckt
Oder war ich es
die dich gebrochen hat?

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram