frei nach “Mariechen saß weinend im Garten“ (19.Jh.)
sabinchen sitzt wimmernd im zimmer ihr liebster ach gott welche schmach
hat offenbar frau schon und kinder am rhein in andernach
sie kann es gar nicht fassen rauft barmend sich das haar
weil sie sein' treueschwüren so leicht erlegen war.
sie kann es gar nicht fassen rauft barmend sich das haar
weil sie sein' treueschwüren so leicht erlegen war.
er ließ sie drum sitzen und machte ihr aber zuvor noch ein kind
es stürzen ihr tränen aus augen die wund vor kummer sind
sie war so voll vertrauen ihr herz erfüllt von glück
jetzt aber wo´s zerronnen ist schmerzerfüllt ihr blick.
sie war so voll vertrauen ihr herz erfüllt von glück
jetzt aber wo´s zerronnen ist schmerzerfüllt ihr blick.
was werden die eltern nur sagen die immer so bieder und brav
nein unzucht ihrer tochter das träumt ihnen nimmer im schlaf
was soll denn jetzt bloß werden ihr schwängrer ist geflohn
und dem entehrten mädgen nun schimpf und schande drohn.
was soll denn jetzt bloß werden ihr schwängrer ist geflohn
und dem entehrten mädgen nun schimpf und schande drohn.
kein trost will sabinchen erscheinen als einzig vergessen im tod
ins wasser muß sie gehen mit all der enttäuschung und not
nachts schleicht sie aus dem hause mit wachsbleichem gesicht
eltern nachbarn leute gewahrn ihr herzeleid nicht.
nachts schleicht sie aus dem hause mit wachsbleichem gesicht
eltern nachbarn leute gewahrn ihr herzeleid nicht.
am himmel leuchten die sterne zum ufer der weg ist nicht weit
hinläuft sie wie im taumel von fern schlägt ein glöckchen die zeit
jählings zuckt sie zusammen ihr kind hat sich gerührt
als ob es widerstrebend das ende nahen spürt.
jählings zuckt sie zusammen ihr kind hat sich gerührt
als ob es widerstrebend das ende nahen spürt.
dies warnen des kindes im schoße so kurz vor der nassen gruft
war ihr des schicksals stimme die “lebe weiter!“ ruft
sabinchen geht und beichtet den eltern was geschehn
und beide lassen gnade vor schnödem recht ergehn.
sabinchen geht und beichtet den eltern was geschehn
und beide lassen gnade vor schnödem recht ergehn.
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