Kindheitserinnerungen 4.Teil

Erzählung zum Thema Essen/ Ernährung

von  Februar

Von Fisch und anderem für mich ungenießbaren Essen
 
Meine Freundin hatte so ein kleines flaches Holzkästchen. Darin hob sie so allerlei Grimskram auf. Mein Herz hing dran. Da brachte mein Vater eines Tages so ein Kästchen mit.
Darin waren so kleine geräucherte Fischlein. Ich glaube Sprotten nennt man sie. Wir gingen zu Tisch und Mama bot mir einen Bissen an. Ich hatte den Geschmack im Munde, gewürgt, und zur Toilette, so schnell konnte keiner reagieren
Mein neues Bett stand noch im Elternschlafzimmer. Der Fischgeruch hing in der Luft, ich konnte nicht schlafen, mir wurde schlecht, gewürgt, und das bisschen Essen kam wieder heraus. Papa holte den Arzt. Schuld war nur der Lebertran. Das hatten sie davon, wie kann man einem Kind etwas aufzwingen.

Sonntags gab es eine Rindfleischsuppe vorweg. Als Einlage Grünkernmehl. Ein Löffel davon genügte und ich konnte nicht mehr aufhören zu husten. Bis Mama merkte was daran schuld war.
 
Am liebsten aß ich Brot.
Nun war die Bäckerei am Ende des Dorfes. Bis ich damit nach Hause kam, hatte ich rundum  auf der schmalen Seite die ganze Kruste abgeknabbert. Einmal hörte ich meinen Vater sagen, seine Arbeitskollegen hätten ihn darauf angesprochen, ob wir Mäuse im Haus hätten. Da klärte ihn Mama auf. Er aber sagte darauf, “lass sie nur, Hauptsache es hat ihr geschmeckt.“ Noch heute kann ich mich nur von Brot ernähren. Ich brauche sonst nix.

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