Winterblume

Ode zum Thema Winter

von  C.A.Baer

Aus dem Wintergefühl möchte ich stimmen an
einen Odengesang dunkelster Jahreszeit;

auch wenn alles erkaltet,
leben Hoffnung und Zuversicht:

Sehnsucht spüre ich wenn kahl wird und kalt die Welt.
Schwer
wiegt jeder Verlust, doch es ist nie umsonst.
Sehe ich auch das Sterben,
schreibe Leben ich auf das Blatt:


"Diese Strophen sie sind Blumen im Sommerwind,
wiegen sanft hin und her, rauschendes Blütenmeer;
duftend das leuchtend Schöne,
Farbenpracht in lebend'gem Grün."


Wind von Norden her kommt, bringet ein Welken her;
Blätter wirbeln im Wind, Leben vergeht im Nu.
Blätter in Windes Kälte,
blühe schönste Blume im Eis!


Sonnenlicht, das mich sanft, gestern erwärmte noch,
gehet tiefer hinab, schwindet beängstigend.
Kürzer werdende Tage:
Seelentiefe erfahren wird.

Traurigkeit kann entsteh'n, wenn man das Sterben sieht;
manchmal weiß man dann nicht, ob es gelingen mag,
wider dunkelster Tiefen
aufzusteigen um aufzublühn.

Aus den Fernen es naht mächtiges Weltenwort,
höre Glockengeläut, rufet zur Weihenacht;
mag die Seele bereit sein,
aufzunehmen, sich aufzutun?

Blumen wiegen im Wind, Worte verkündigend,
Winterkälte erzeugt inneres Blütenreich,
denn es wollen erblühen
rote Rosen am Rosenstock.

Wahrlich suche ich Ihn, finde ein Rosenmeer;
höre Engelsgesang, zarteste Melodien:
tief im Innern geboren
Himmelslicht in der Dunkelheit.

Dieser Wintergesang neiget dem Ende sich,
malen möcht‘ ich ein Bild blühenden Rosenstocks,
denn es sind doch Verluste
Trugbild nur in der Winterszeit.



Anmerkung von C.A.Baer:

Winterblume (alte Version)


Sehnsucht spüre ich wenn kahl wird und kalt die Welt.
Schwer ist jeder Verlust, doch
es ist nie umsonst.
Sehe ich auch das Sterben,
schreibe Leben ich auf das Blatt:
"Diese Strophen sie sind Blumen im Sommerwind,
wiegen sanft hin und her, rauschendes Blütenmeer;
duftend das leuchtend Schöne,
Farbenpracht in lebend'gem Grün."
Wind von Norden her kommt, bringet ein Welken her,
Blätter wirbeln im Wind, Worte verstummen fast.
Kleide mich für den Winter,
warm und wohlig wird es schon bald.
Dankbar will ich denn sein, trotzdem das Leben geht,
Worte klingen mir nach, leben so weiterhin.
Blätter in Windes Kälte,
blühe schönste Blume im Eis.

(Asklepiadeische Strophe)

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