August

Gedicht

von  minze

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Die Stoppelfelder, das rasierte Land,
die Sonnenblumen, die verdurstet sind,
der Mais vielleicht, der noch im Dickicht steht,

er hätte dich geborgen, als du verloren gingst
im August. Und wärst du übers Stroh gelaufen,
hätte es deine Füße verletzt, wir hätten dich gehört,
dein Rufen. Wärst du am Parkplatz in ein Auto gestiegen,
ein fremdes von einem Amerikaner, er hätte dir ein Eis gekauft.

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Kommentare zu diesem Text

PowR.TocH. (58)
(10.08.20)
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 minze meinte dazu am 10.08.20:
Hm :)

 EkkehartMittelberg (10.08.20)
Es ist besonders schmerzlich, wenn jemand in den Erfüllungsstunden des August verloren geht.
LG
Ekki

 minze antwortete darauf am 10.08.20:
Danke.

 AchterZwerg (10.08.20)
Liebe minze,

ich sag auch mal: "Hm."

Die erste Versgrupe finde ich phänomenal.
Danach falle ich aus dem Gedicht heraus - vor allem rhythmisch.
Könntest du den August nicht irgendwo anders plazieren?
Insgesamt überzeugen mich die beiden Verse ("im August. Und wärst du übers Stroh gegangen,
hätte es deine Füße verletzt, wir hätten dich gehört,") weniger als ihre Vorläufer.

Herzliche Grüße
der8.

 minze schrieb daraufhin am 10.08.20:
Hallo,
es ist auch ein seltsames Gedicht. zu meinem Empfinden passt das Herausfallen, weil es auch ein Herausfallen sein soll. die Geschichte, die in der zweiten Strophe entwickelt wird, ist in einem anderen Ton, ist mehr ein Erzählen als ein Verdichten, ein Gedankenverraten vielleicht. Ob oder wie das beim Leser ankommt, auch in dem Kryptischen, in dem im Vagen gelassenen, wusst ich jetzt auch nicht und scheint unterschiedlich zu sein :)

Danke für dein Feedback.
LG
wa Bash (47)
(10.08.20)
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 minze äußerte darauf am 10.08.20:
Hey, danke für dein Feedback! Ja - für mich hat es das auch ausgemacht, ich glaube, ich wollte einen Wechsel der Perspektive, Rhythmus.Und ich wollte das Diffuse, das Verlorene. Neben der seltsamen Ryhtmik bleibt es aber eben auch sehr undeutlich.. Ich habe mich selbst gefragt, ob ich durch eine dritte Strophe oder eine Rückkehr zu ähnlicher Rhytmik/Bildlichkeit eine bessere Kohärenz schaffen wollte - auch wenn mir dieser Break lieb ist. Vielleicht fummel ich noch daran herum.
LG

edit: zu deiner Lesart ein Einspruch: wärst du übers Stroh, hättest du dich verletzt. es war aber alles anders. das ist wichtig, das ist der Bruch.

hatte hier gefummelt, aber mir gefällt es doch nicht:
Die Stoppelfelder, das rasierte Land,
die Sonnenblumen, die verdurstet sind,
der Mais vielleicht, der noch im Dickicht steht,

er hätte dich geborgen, als du verloren gingst
im August. Ach wärst du übers Stroh gegangen,
deine Füße verletzt, wir hätten dich gehört,
dein Rufen. Und auf dem Parkplatz,
wärst du in ein fremdes Auto gestiegen,
zu einem Amerikaner, er hätte Eis gekauft für dich -

und hätten wir dich nicht gefunden
dein Sommer ginge noch so hin.


es ist mir zu rund dann,bzw da wird mehr eine Richtung der Geschehnisse gesagt... die Ungewissheit und innere Situation/Haltung des LI ist mir mehr im ersten ausgedrückt...

Antwort geändert am 10.08.2020 um 21:16 Uhr
wa Bash (47) ergänzte dazu am 10.08.20:
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 minze meinte dazu am 11.08.20:
Es kann sein,dass klanglich,rhythmisch die zweite Version nun in sich rund ist.aber dieses Aufrechterhalten einer Klanglichkeit, das Wiederaufgreifen,das Runde..es ist hier doch nicht das Meine. Die Störung,das Umschalten auf andere Frequenz,heraus aus der inhaltlichen Bedrängnis...fühlt sich richtiger an.
Und vielleicht widerspreche ich dir da dann..das Diktum der wohlgeformten Worte darf nicht über ein Gefühl,einen Inhalt,ein Erzähltes gehen bei mir. Aber es ist die Form,die jenes auch transportiert..ja.

Wenn es nicht meins wär,dann würde ich sonst vielleicht auch das zweite formal gelungener finden. es ist auf jeden Fall nicht im Papierkorb ;)

Danke dir noch einmal.

Antwort geändert am 11.08.2020 um 06:42 Uhr
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