Tayo - Die Jagd

Roman zum Thema Rassismus

von  AutortamerYazar

Dann brachte Tayo die Getränke und das Obst auf den Tisch. Er nahm sich einen Hocker aus der Küche und setzte sich Vincent
direkt gegenüber.
„Bedien dich“, sagte Tayo freundlich und zeigte mit dem Finger auf das Obst.

„Danke“, sagte Vincent und nahm sich aus der Schüssel eine Birne heraus.

„Woher wusstest du, wo ich wohne?“, fragte Tayo mit skeptischen Blicken.

„In der Gegend vom Basketballplatz haben wir wochenlang nach dir gesucht. Doch wir gaben auf und dachten, wir würden
dich nie finden. Ein Freund von mir, der an dem Tag auch am Basketballplatz war, sah dich zufällig in der U-Bahn und erkannte
dich wieder. Er hat dich verfolgt und sich deine Adresse gemerkt“, erklärte Vincent.

„Aha“, grinste Tayo und aß einen Apfel dabei.

„Und was hat dich hierher bewegt? Was liegt dir am Herzen?“

„Die Verzweiflung hat mich hierher geführt! Seit dem Tag, an dem wir von den weißen Jugendlichen angegriffen wurden, haben
wir keine Ruhe mehr von ihnen. Sie terrorisieren unser Viertel, beschädigen alle Lokale, die Schwarzen gehören, und 
drohen, uns alle zu töten. Nach dem Vorfall am Basketballplatz wurden wir wieder an einer Tankstelle angegriffen und verprügelt.
Ich habe herausgefunden, wer diese Jugendlichen sind. Sie sollen einer weißen Gang angehören, deren Sitz in Canarsie ist“, erzählte Vincent aufgeregt.

„Und was habe ich mit der Sache zu tun?“, fragte Tayo und schaute Vincent sehr ernst in die Augen.

„Ähm, ähm“, stotterte Vincent kurz und sprach weiter: „Ich möchte unser Viertel verteidigen, aber weiß nicht, wie. Ich dachte, du könntest mir ein paar Tipps geben und mir helfen.
Schließlich bist du auch ein Schwarzer …“, da schnitt ihm Tayo das Wort ab.

„So, so. Du willst also euer Viertel verteidigen. Wie alt bist du denn?“

„20“, antwortete Vincent selbstbewusst.

„Bist du bereit, dein Leben aufzugeben?“

„Was meinst du mit aufgeben?“, fragte Vincent überrascht.

„In Kauf zu nehmen, deine Familie zu verlassen, im Knast zu landen, zu sterben oder alles zu verlieren, was du besitzt. Bist du dafür bereit?“, wiederholte Tayo seine Frage.

„Darüber habe ich mir, ehrlich gesagt, noch keine Gedanken gemacht“, gab Vincent ehrlich zu.

„Gut, dann mach dir zuerst darüber Gedanken, bevor du mich das nächste Mal wieder um Hilfe bittest!“, beendete Tayo das Thema.

Vincent stockte kurz und war überrascht, wie schnell Tayo sich verändern konnte. Mal wirkte er sehr freundlich, mal sehr ernst. Tayo stand auf, lief zur Küche und machte sich einen
Tee. „Willst du auch einen Tee?“, rief er Vincent rüber.

„Nein. Danke“, stotterte Vincent, der immer noch von Tayos Reaktion verunsichert war. Tayos Auftreten, seine Art und Weise beeindruckte Vincent sehr. Er wollte auch so eine Persönlichkeit werden, deshalb wollte er mehr über Tayo herausfinden.

„Tayo, darf ich dich etwas fragen?“, fuhr es ihm heraus.

Tayo nahm seine Tasse in die Hand, setzte sich auf den Hocker, starrte Vincent mit ernster Miene an und sagte: „Dann frag!“

„Dein Auftreten auf dem Basketballplatz war furchterregend. Man bekam den Eindruck, als wärest du ein gefährlicher Mann. Aber als ich mich bei dir für deine Hilfe bedankte, hast du mir tief in die Augen geschaut und bekamst glasige Augen. Das wiederum zeigte mir, dass du ein gutes Herz hast. Vorhin, als ich klingelte, warst du sehr kalt und unfreundlich. Doch sobald ich deine Wohnung betreten hab, warst du sehr gastfreundlich. Ich hab den Eindruck, als hättest du zwei Persönlichkeiten. Warum bist du so?“, fragte Vincent mutig.

Tayo lächelte überrascht und sagte: „Für dein Alter bist du ganz schön intelligent, Vincent.“

„Danke“, lachte Vincent und hörte aufmerksam zu.

„Du hast recht, ich habe zwei Persönlichkeiten. Zwischen meinen vier Wänden bin ich der Mensch, der ich sein möchte. Doch sobald ich meine Wohnung verlasse, bin ich der Mensch,
der ich sein muss, um in der Gesellschaft überleben zu können. Wir leben in der Endzeit, Vincent. Weißt du, was das bedeutet?“

„Nein, erklär es mir!“, bat Vincent und hörte aufmerksam weiter zu.

„Endzeit ist die letzte Zeit der Menschheit, bevor Gott das Leben auf der Erde beenden wird und die Menschheit zum Tag des Gerichts auferwecken wird. Die Propheten Jesus und Mohammad haben die heutige Endzeit prophezeit. In der heutigen Zeit gibt es in der Gesellschaft keinen Platz mehr für gutmütige Menschen. Das Böse ist wie ein Virus, das sich in der Gesellschaft verbreitet. Wenn du heute zehn Menschen auf der Straße begegnest, musst du davon ausgehen, dass neun davon böse sind. Böse bedeutet nicht, dass sie unbedingt gewalttätig sein müssen, sondern das Böse hat auch andere Eigenschaften wie z. B. egoistische Denkweise, Geldgier, Machtbesessenheit, Hochmut, Verrat, Geiz, Charakterlosigkeit usw. All die Dinge findest du heute bei fast allen Menschen. Wenn du heute diese Eigenschaften nicht hast, dann wird es schwer für dich, in der Gesellschaft zu überleben. Diese Menschen fressen dann deine Seele, deine Psyche auf, so dass du in Depressionen fällst und die Freude am Leben verlierst. Ich bin 58 Jahre alt. In deinem Alter war ich ein lebensfroher Junge, der an das Gute geglaubt hat. Ich hatte immer ein Lächeln im Gesicht, egal ob es mir innerlich schlecht ging. Ich hatte viele Freunde, mit denen ich mein letztes Brot teilte. Für meine Freunde tat ich alles. Ich riskierte mein Leben für sie und stellte mich vor sie, wenn sie in eine Prügelei verwickelt waren. Ich teilte mein ganzes Hab und Gut mit ihnen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ihre Eltern waren meine Eltern. Ich zeigte ihnen den gleichen Respekt, den ich auch meinen Eltern zollte. Doch ich lernte die Menschen erst kennen, nachdem Gott mich mit harten Schicksalen prüfte. Solange es dir gut geht, wirst du immer Freunde und Menschen um dich herum haben, doch wenn du fällst und
nichts mehr besitzt, wirst du weder Freunde noch Menschen um dich herum haben. Merk dir das sehr gut, Vincent!“ Tayo war sehr aufgewühlt.

„Das werde ich mir merken, Tayo. Ich habe das Gefühl, dass du viel erlebt hast. Ich möchte von deinen Erfahrungen profitieren. Darf ich wissen, welche harten Schicksale dich getroffen haben?“, fragte Vincent neugierig.

„Mit 25 Jahren habe ich geheiratet. 2 Jahre später wurde ich Vater und bekam ein Sohn, den ich Samuel nannte. Mit 38 Jahren verlor ich meine Eltern innerhalb eines Jahres. Zuerst starb mein Vater, dann meine Mutter. Meine Frau und mein Sohn gaben mir den Halt, um mit dem Schmerz klarzukommen. Ich hatte eine sehr glückliche Ehe und einen gut bezahlten Job als stellvertretender Leiter in einem großen Supermarkt. Alles schien für mich perfekt zu laufen. Doch am 20. April 2005 begann mein Leben eine Wendung zu nehmen. An diesem Tag starb auch ein Teil von mir …“, dann stand Tayo auf, stockte kurz und lief zum Bad und holte sich Taschentücher.

„Entschuldigung, Vincent“, murmelte Tayo und wischte sich die Tränen ab. Dann setzte er sich wieder hin und erzählte weiter: „Mein Sohn Samuel ging mit seinem Freund im Linden
Park joggen, als zwei jugendliche Junkies sie anhielten und nach Zigaretten und Geld fragten. Mein Sohn war Nichtraucher und sagte, er habe keine Zigaretten und auch kein Geld dabei. Doch die beiden Junkies glaubten ihm nicht und es kam zum Streit. Einer der Jugendlichen zog ein Messer und stach zweimal auf meinen Sohn ein. Der erste Stich landete direkt im Herz von Samuel. Er starb noch am Tatort. Ich war am Boden zerstört. Mein einziges Kind war tot. Ich bin ein Mann der Gerechtigkeit und ich wollte Gerechtigkeit für meinen Sohn. Obwohl es viele Zeugen im Linden Park gab, konnte die Polizei den Täter nicht finden. Ich beschloss, selber nach den Tätern zu suchen, und ging jeden Tag in den Park, um die Jugendlichen zu finden. Den Freund meines Sohnes nahm ich jeden Tag mit, denn er wusste, wie der Täter aussah. Am 4. Mai 2005 war ich wieder im Park, der Freund meines Sohnes erkannte den Jugendlichen, der meinen Sohn umgebracht hatte. In diesem Augenblick verlor ich die Kontrolle über mich. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich auf ihn losging und wie ein Wilder auf ihn einschlug. Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Gefängniskrankenhaus. Ich hatte anscheinend einen Blackout und einen Nervenzusammenbruch gleichzeitig. Ich erfuhr im Gefängniskrankenhaus, dass ich den Jugendlichen totgeprügelt hatte. Im Jahr 2007 wurde ich wegen Totschlag zu 25 Jahren Haft verurteilt. Meine Frau verlor zuerst ihren Sohn, dann mich. Sie kam mit dem Schmerz nicht mehr klar und erhängte sich im Jahr 2009, als ich noch im Gefängnis saß. Vor 2 Jahren bin ich nach 13 Jahren Haft wegen guter Führung auf Bewährung entlassen worden. In diesen 13 Jahren hat mich kein einziger Freund besucht oder mir Briefe geschrieben. Im Gefängnis lernte ich neue Freunde kennen, mit denen ich jahrelang die Zelle teilte. Wir aßen manchmal sogar vom gleichen Teller. Ich dachte, ich hätte endlich wahre Freunde gefunden, und hielt viel von ihnen. Wir versprachen uns, wenn wir entlassen werden, werden wir den Kontakt aufrechterhalten und wie eine Familie sein. Die meisten von ihnen wurden vor mir entlassen und ich wartete sehnsüchtig auf Briefe von ihnen. Doch keiner von ihnen schrieb mir jemals einen Brief! Da merkte ich endgültig, dass ich den Glauben an die Menschen verloren habe. Du bist so lange gut für einen Menschen, wie er von dir profitiert. Hat er keinen Nutzen mehr von dir, bist du ein Stück Scheiße für ihn. Ich habe mir geschworen, nie wieder an Freundschaften zu glauben und nie wieder mich für andere zu opfern. Ich wollte mich im Gefängnis mehrmals erhängen, doch ein Mitgefangener schenkte mir ein Buch, das mich dazu motivierte, weiterzukämpfen und zu leben!“, erzählte Tayo ziemlich mitgenommen.

„Welches Buch denn?“

„Den Koran!“

„Ah, okay. Hab schon geahnt, dass du ein Moslem bist. Nicht wegen deinem Vollbart, sondern wegen der vielen Koranverse, die an der Wand hängen! Ich bin ein Christ. Stört dich das?“, fragte Vincent vorsichtig.

„Nein, warum sollte es mich stören? Jeder Mensch hat die freie Wahl, an das zu glauben, was er möchte. Mich interessiert nicht der Glaube, nicht die Hautfarbe eines Menschen. Für mich ist nur wichtig, ob der Mensch, der mir gegenüber sitzt, mich respektiert!“

„Dann bin ich froh“, sagte Vincent erleichtert.

„Woher kommen deine Eltern eigentlich ursprünglich?“, versuchte Vincent, vom Thema abzulenken, damit Tayo nicht mehr traurig war.

„Aus Nigeria. Und deine?“

„Aus Kamerun“, sagte Vincent, als plötzlich sein Handy klingelte.

„Moment, Tayo“, sagte er und ging kurz ran.

„Hey Vincent, ist alles okay?“, fragte Clinton besorgt.

„Ja, alles gut.“

„Wie lange brauchst du noch? Wir warten schon seit einer Stunde.“

„Echt jetzt? Ich habe gar nicht auf die Uhr geschaut. Ich komme gleich“, sagte Vincent und legte auf.

„Tayo, ich muss leider los. Meine Freunde warten draußen auf mich!“

„Deine Freunde sind draußen? Wieso sagst du mir das nicht früher? Dann hätte ich dich nicht so lange bei mir gehalten“, scherzte Tayo.

„Nicht du hast mich aufgehalten, sondern ich dich. Es war sehr interessant, dir zuzuhören.“

„Ich hoffe, du hast keine Kopfschmerzen bekommen. Ich rede sehr wenig, aber wenn ich mal anfange, dann rede ich zu viel“, lachte Tayo.

„Nein, nein. Ich würde am liebsten dir weiter zuhören, aber meine Freunde warten auf mich. Aber wenn du magst, kann ich morgen alleine vorbeikommen. Dann können wir in aller Ruhe weiter reden. Du besitzt viel Menschenkenntnis, ich möchte von deinen Erfahrungen lernen!“

„Ich bin zu Hause. Wenn du kommen willst, gerne!“, sagte Tayo freundlich und begleitete Vincent bis vor die Tür.

„Es war mir eine Ehre, mit dir zu sprechen. Und danke für die Gastfreundlichkeit“, bedankte sich Vincent nochmals und reichte Tayo die Hand.

„Nichts zu danken, Vincent. Bis morgen!“, verabschiedete sich Tayo und ging wieder rein.


Anmerkung von AutortamerYazar:

Ich möchte auf die verheerenden Auswirkungen von Rassismus aufmerksam machen.
Meine Romane sind beim Amazon Kindle-Shop erhältlich!

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Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(15.09.20)
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 Graeculus (15.09.20)
Da die Gewaltakte sich an einem Ort abspielen, der "Linden-Park" genannt wird, nehme ich an, daß er sich in Deutschland befindet. Dort liegt der Strafrahmen bei Totschlag zwischen 5 und 15 Jahren, in "besonders schweren Fällen" (worum es hier nicht geht) bei lebenslänglicher Haft - die aber auch nur 15 Jahre dauert.

25 Jahre Haft wegen Toschlags kommen also in Deutschland nicht vor.

***

Ob Neues Testament und Koran, die ja beide die Sklaverei anerkennen, eine geeignete Grundlage für den Kampf um Menschenrechte bilden, bezweifle ich; das stütze ich mich lieber auf die vernunft- statt offenbarungsgeleiteten Erklärungen der Menschenrechte.

 AutortamerYazar meinte dazu am 15.09.20:
Die Geschichte spielt sich im Stadtbezirk East New York bei Brooklyn ab. In der USA sind die Strafrahmen viel härter als hier in Deutschland.

Und was die Sklaverei betrifft, Jesus und Mohammed haben keine Sklaverei betrieben. Im Gegenteil, sie haben Sklaverei aufgehoben. Ich empfehle dir meinen Roman "Die Erlösung der Seele" zu lesen, dann wirst du die Botschaft von der Bibel und dem Koran besser verstehen.

Aber trotzdem Danke für deinen Kommentar.

Grüße

 Graeculus antwortete darauf am 15.09.20:
Ah, New York. Das war dem Linden-Park nicht anzusehen. Ja, dort ist der Strafrahmen anders, die Einteilung allerdings ebenfalls: nicht Totschlag, sondern Murder in 1st, 2nd und 3rd Degree.

Jesus hatte keine Sklaven, aber er hat die Sklaverei in seinen Gleichnissen für die Charakterisierung unseres Verhältnisses zu Gott herangezogen: Gott : Mensch = Herr : Sklave. Das hätte er nicht tun können, wenn er die Sklaverei abgelehnt hätte, denn dann täte Gott, dessen Sklaven wir sind, ja etwa Schlimmes.

Ob Mohammed Sklaven hatte, weiß ich nicht, aber in Sura 4 Vers 4 heißt es:
Und wenn ihr fürchtet, ihr würdet nicht gerecht gegen die Waisen handeln, dann heiratet Frauen, die euch genehm dünken, zwei oder drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, ihr könnt nicht billig handeln, dann (heiratet nur) eine oder was eure Rechte besitzt [Sklavinnen]. Also könnt ihr das Unheil eher vermeiden.
Konsequent haben weder das Christentum noch der Islam die Sklaverei abgeschafft; so lag beispielsweise der Sklavenhandel in Afrika in arabischer Hand, bis die Briten (Christen!) das Geschäft übernommen haben.

Wie gesagt, ich verlasse mich lieber auf die Ideen der Aufklärung, zumal ich weder Christ noch Moslem bin. Über das, was der Koran über die Ungläubigen (nicht: Andersgläubigen) sagt, schweigen wir lieber.

P.S.: Ich diskutiere gern.

 AutortamerYazar schrieb daraufhin am 15.09.20:
Das ist ein langes Thema die wir lieber am Tisch diskutieren sollten und nicht hier.
Und wichtig ist nicht, wer an was glaubt, sondern das wir uns gegenseitig respektieren!
Jeder soll sein gegenüber so behandeln, wir er selbst behandelt werden möchte.
Dann werden wir alle glücklich leben können :)

 Judas äußerte darauf am 15.09.20:
Sinngemäß nach Douglas Adams: Jesus wurde an ein Kreuz genagelt weil er gesagt hat, wie toll er sich die Welt vorstellt, wenn alle mal nett zueinander sind.

 AutortamerYazar ergänzte dazu am 15.09.20:
So ist es leider. Trotzdem sollten wir nicht aufhören, an das Gute zu glauben und das Böse zu verhindern.

 Dieter_Rotmund (16.09.20)
Sehr, um nicht zu sagen zu dialoglastig, hier und da verwundert mich auch der seltsame Zeilenumbruch.

Kommentar geändert am 16.09.2020 um 11:31 Uhr

 AutortamerYazar meinte dazu am 16.09.20:
Hi Dieter. Der Zeilenumbruch ist ausversehen passiert, als ich den Text hier posten wollte. Im Roman ist dies nicht der Fall.

Das dir ausgerechnet der Zeilenumbruch aufgefallen ist und nicht die Botschaft dahinter, wundert mich ehrlich gesagt

Naja. Trotzdem danke für dein Kommentar.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 16.09.20:
Zunächst springen einem natürlich Unzulänglichkeiten in der Form ins Gesicht. Inhalt kommt erst viel später. Ich würde die allzu banalen Dialoge ersetzen, das würde den Text sicherlich erheblich verbessern. Allzu viele Dialoge sind ein Zeichen schlechter Trivialliteratur.

 AutortamerYazar meinte dazu am 16.09.20:
Jeder Autor hat einen anderen Schreibstil. Was meine Schreibweise betrifft, lerne ich immer mehr dazu. Ich bin offen für Kritik und danke dir für deine Tipps..

 Judas meinte dazu am 17.09.20:
@AutortamerYazan du wirst dich an DR gewöhnen müssen. Ein fehlendes Komma macht für ihn einen Text "unlesbar" und bei komischen Zeilenumbrüchen kann er sich dann schon nicht mehr auf den Inhalt konzentrieren.

Antwort geändert am 17.09.2020 um 12:26 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.09.20:
Judas, um mich geht es hier nicht. Es ist vielmehr sehr bedauerlich, dass Autortameryazar so ein unglaublich schlampiges Lektorat für seinen Text bekommen hat. Tamer, schick' uns wo der wohnt - Judas und ich beaten den, bis er Strassenpizza produziert!!!

 AutortamerYazar meinte dazu am 17.09.20:
Ich habe es schon einmal erwähnt, das der Zeileumbruch durch mein Fehler passiert ist. Als ich den Text hier einfügen wollte, ist es passiert. In meinem Roman gibt es kein Zeilenumbruch.
Ich bin mit der Arbeit des Lektorats sehr zufrieden!

 Judas meinte dazu am 17.09.20:
Doch, Dieter, es geht um dich.

 Graeculus meinte dazu am 17.09.20:
Ich verstehe nichtmal, was schlecht ist bzw. sein soll an dem Zeilenumbruch. Die Leerzeilen zwischen den Dialogteilen? Nicht im Ernst!

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.09.20:
Ich fand den Zeilenumbruch nur befremdlich, so etwas ist natürlich kein Weltuntergang.
Aber wenn selbst ich, kein Lektor, in diesem kurzen Romanauszug solche eine Menge Fehler finde, dann war das Lektorat miserabel, das muss man einfach mal als Fakt feststellen.

 Graeculus meinte dazu am 17.09.20:
Anfangs des Textes gibt es ein paar Zeilenumbrüche mitten im Satz. Das sollte nicht sein, ist aber von AutortamerYazar inzwischen erklärt worden. Man nimmt das dann zur Kenntnis, und es ist gut.
Auffallende Rechtschreib- oder gar Grammatikfehler sehe ich nicht. Selbst Du hättest wohl Mühe, mehr als fünf zu benennen ... bei einem vergleichsweise langen Text.

Nein, nicht das ist bemerkenswert, sondern mit welch schlichten Argumenten hier jemandes Interesse für Religion bzw. den Islam geweckt wird.
Wie ein Bild auf einem Blatt Papier muß doch das Universum von irgendjemandem gemacht worden sein; schließlich hat alles, was existiert, eine Ursache.
Und welche Ursache hat die Existenz Gottes?
Das gute alte Kausalgesetz beweist für die Existenz Gottes zuviel, denn wenn man es bei Gott suspendieren und in Rente schicken kann, warum nicht dann schon beim Universum?
Diese Kritik am sog. kosmologischen Gottesbeweis hat ja nun schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel, auch wenn sie sich mancherorts noch nicht herumgesprochen haben mag.

Da finde ich witziger: Es muß einen Gott geben, denn wer sonst hätte den Katzen die Löcher genau an den Stellen ins Fell geschnitten, an denen die Augen sind?

 AutortamerYazar meinte dazu am 17.09.20:
Wir Menschen haben nicht umsonst einen Verstand von Gott bekommen. Wer seinen Verstand benutzt und nachdenkt, wird merken das nichts auf dieser Erde aus Zufall enstanden sein kann! Menschen die nicht an Gott glauben wollen, sollten sich selbst die Frage stellen, wie der erste Mensch entstanden ist? Alle Menschen kommen als Säuglinge auf die Welt, wie ist der erste Mensch entstanden und wer hat ihn ernährt, das sprechen beigebracht??

 Graeculus meinte dazu am 17.09.20:
Wer seinen Verstand benutzt, der wird etwas von der Evolutionstheorie gehört haben, die mit den Faktoren Mutation (Zufall) und Selektion eine ganze Menge erklären kann, u.a. die Entstehung des Menschen und den Erwerb der Sprachfähigkeit. Natürlich nicht die Entstehung des Universums - da sind dann die Kosmologie und die Quantenphysik gefragt.

Was Gott angeht, so hat der finnische Dichter Paavo Haavikko geschrieben:
Ja, Gott ist eine gute Frage, aber eine schlechte Antwort.
Frag nicht mit Antworten. Antworte nicht mit Fragen.

 AutortamerYazar meinte dazu am 17.09.20:
Ich möchte hier keine predig halten. Aber das schöne am Leben ist ja, dass jeder irgendwann sterben und die Wahrheit sehen wird. Nicht umsonst hat Gott den Tod erschaffen. Der Tod ist nichts anderes, als ein Übergang von Diesseits zum Jenseits. Und Gott wartet auf uns alle! :)
Naja, mehr möchte ich dazu nichts sagen. Gott hat jedem die Freie Wahl gegeben, ob er glauben möchte oder nicht. Ich habe mich entschieden zu glauben, denn schließlich habe ich mit dem Glauben nichts zu verlieren. Es leitet mich zu gute Taten und hält mich von schlechten Taten ab...

Antwort geändert am 17.09.2020 um 23:56 Uhr

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Mich halten meine Moral und mein gesunder Menschenverstand von schlechten Taten ab. Und nu?

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Sehr schön, weil es dir vielleicht zu gut geht. Würdest du auch weiterhin so bleiben, wenn dich harte Schicksale treffen würden und du keinen gesunden Menschenverstand mehr hättest? Die meisten Menschen suchen erst nach Gott, nachdem es ihnen schlecht geht. Solange es einen Menschen gut geht, möchte er von Gott nichts wissen. Wenn du in einem Flugzeug sitzt und der Flieger im Himmel plötzlich Probleme macht, dann wirst du merken, ob du dich an deinen Verstand wendest, oder an Gott

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Angesicht der vielen Scheiße, die mich getroffen hat, würde ich sagen: ja ich wende mich auch weiter an den gesunden Menschenverstand.
Und wenn der Flieger im Himmel plötzlich Probleme macht, dann fang ich nicht an zu beten sondern denke eher 'Der Pilot kriegt das schon auf die Reihe'. Das Szenario hatte ich sogar schon! Da sind wir beim Landeanflug durch eine Sturmfront durch und da hatte man mal am eigenen Leib Schwerelosigkeit erfahren. Da hatte ich aber kein Vertrauen in irgendeinen Gott, sondern in die Maschine und den/die Piloten.
Warum für Gott danken, wenn es menschlicher Verstand (Technologie) und menschliches Können (Pilot) waren, die für ein sicheres Landen verantwortlich waren?
Ich hab kein Problem mit Leuten, die an Gott glauben, sollen sie tun. Aber genauso wie ich das akzeptiere müssen die akzeptieren, wenn jemand es nicht tut.

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Und wer gab den Piloten die Augen, damit sie sehen? Wer gab dir ein Gehirn? Ist das alles zufällig entstanden?? Naja, Judas, ich akzeptiere deine Denkweise. Alles gut ;)

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 18.09.20:
Hallejuja!

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Wer gab den Piloten die Augen... ohje. Zellteilung gab sie ihnen. Und ein genetischer Code. Innerhalb ihrer DNA.
Ja, die Chance ist verdammt hoch, dass das alles zufällig entstanden ist!

Ich verstehe ja, dass es bei all dem seltsamen Kram im Universum schwer ist, zu glauben, alles sei nur Zufall. Da kann ich verstehen, warum man sich - als Menschheit - so einen Allmächtigen erdenkt, der als Erklärung her hält.
Vielleicht hat damals auch nur ein Alien in's Wasser auf der Erde gespuckt und somit entstand die Ursuppe.
Wer weiß?

Antwort geändert am 18.09.2020 um 16:26 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 18.09.20:
Ja, es gibt erstaunliche Rettungen: in der Luft und zu Wasser.
Θαυμάζοντός τινος τὰ ἐν Σαμοθράκῃ ἀναθήματα, ἔφη, „πολλῷ ἂν εἴη πλείω εἰ καὶ οἱ μὴ σωθέντες ἀνετίθεσαν.“

Als einer die Weihgeschenke in Samothrake anstaunte, sagte er [sc. Diogenes von Sinope]: „Es wären deren noch weit mehr, wenn auch die nicht Geretteten solche Stiftungen machten.“
(Diogenes Laertios, Leben und Meinungen berühmter Philosophen VI 59)

Gott rettet, wenn er es denn ist, erstaunlich zufällig. Manche ja, viele nein. Und der Glaube der Gläubigen besteht in der - ziemlich willkürlichen, aber hoffnungsfrohen - Annahme, daß sie diese Relation durch Gebet usw. zu ihren Gunsten verschieben können.

Dazu gab es im 19. Jhdt. mal ein Experiment, d.h. man hat gezählt, ob Gläubige bei Schiffskatastrophen eine größere Chance hatten gerettet zu werden.
Ahnt man das Ergebnis der Untersuchung?

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Code? Zufall? Das ist kein gesundes Menschenverstand. Es ergibt keinen Sinn. Aber lassen wir es dabei, schließlich sind wir hier nicht in der Kirche :)

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Code? Zufall? Das ist kein gesundes Menschenverstand. Es ergibt keinen Sinn. Aber lassen wir es dabei, schließlich sind wir hier nicht in der Kirche :)

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Code? Zufall? Das ist kein gesunder Menschenverstand. Es ergibt keinen Sinn. Aber lassen wir es dabei, schließlich sind wir hier nicht in der Kirche :)

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Doch, es ergibt Sinn, wenn man sich einfach mal damit befassen würde...
die menschliche DNA ist ein Code. Wie beim Programmieren. Wie am Computer. Zufall führte zu Zellklumpen, aber erst Auslese hat funktionierenden Code nützlich werden lassen. Wie am Computer beim Programmieren. Das Hauptproblem als Agnostiker/Atheist am Argumentieren mit Gläubigen ist, dass man als Nicht-Gläubiger von Natur aus zweifelt - was gut so ist! Denn nur Dank Zweifel entstanden Fragen nach allem (!) und daraus Forschung und Erkenntnis. Der Gläubige hat für alles immer seine Antwort parat: es war Gott. So. Basta.
Eine Schande, denn es tötet die Neugier.
Heißt: wir haben noch längst nicht alle Antworten auf die Frage nach der Herkunft des Lebens. Und wahrscheinlich mehr Fragen als Antworten. Der Gläubige pachtet alle Antworten auf alle Fragen für sich.

Antwort geändert am 18.09.2020 um 16:42 Uhr

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Wer glauben möchte, dem zeigt Gott seine Wunder. Wer nicht glauben möchte, deren Herzen führt Gott zum Finsternis. So wie ein Computer nicht von alleine entstanden ist, so ist das menschliche DNA auch nicht von alleine entstanden. Wäre das so wie du es sagtst Judas, so hätten alle Menschen die gleichen DNA. Alle Menschen haben sogar verschiedene Fingerabdrücke, das sind alles Dinge, die uns die Kraft Gottes zeigt. Gott kann man mit dem Verstand nicht vorstellen, den Er ist der Allmächtige, weit über unseren Verstand.

 Graeculus meinte dazu am 18.09.20:
Zufall allein ergibt in der Tat keinen Sinn. Aber um der Evolutionstheorie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: (zufällige) Mutation plus Selektion (survival of the fittest) ergibt sehr wohl einen Sinn (beim Versuch, die Entwicklung von Lebewesen zu erklären).

Wie Judas sagt: Zufall und Auslese.

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Judas, ich empfehle dir meinen Roman " Die Erlösung der Seele" zu lesen. Dort wirst du genug Antworten finden, warum es einen Gott geben muss!

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Nein danke.

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Ich glaube nicht an Zufälle. Der Mensch und das gesamte Universum ist so perfekt entstanden, dass kein Zufall dahinter stecken kann. Wollt ihr mir sagen, dass der erste Mensch aus Zufall entstanden ist? Wäre es so, warum gibt es heute nicht die Zufälle? Ein Zufall hat uns erschaffen, ein Zufall ernährt uns, ein Zufall hat uns alle Möglichkeiten zum Leben gegeben. Und das soll ein gesunder Menschenverstand sein???

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Judas nicht sauer auf mich sein. Wir diskutieren nur. :)

 Judas meinte dazu am 18.09.20:
Bin ich nicht, keine Sorge :)

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Gut :)

 Graeculus meinte dazu am 18.09.20:
Da Du mir (uns) weiterhin fälschlich unterstellst, die Gegenposition zu Deiner sei die, daß die Strukturen der Welt aus bloßem Zufall entstanden seien, und den Hinweis auf das Zusammenspiel von Zufall und Auslese ignorierst, sehe ich keinen Sinn mehr in diesem Gespräch. Das ist so, wie wenn man sich mit einer Mauer unterhält. Einer freundlichen, höflichen Mauer, gewiß, aber einer Mauer.
Dabei war von vielen anderen wissenschaftlichen Erklärungen noch gar nicht die Rede. Mein Eindruck: Du willst davon gar nichts zur Kenntnis nehmen.

 AutortamerYazar meinte dazu am 18.09.20:
Ich unterstelle niemanden etwas und respektiere jede Meinung. Wir tauschen nur unsere Meinungen :)

 Graeculus meinte dazu am 18.09.20:
O nein! Ich tausche meine Meinung nicht, die geb' ich nicht her.
Zur Zeit online:
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