Perspektivische Projektion

Skizze zum Thema Schreiben

von  DanceWith1Life

Zeichner kennen das, zur dreidimensionalen Darstellung eines Objekts werden die Kanten und Oberflächen desselben entlang Fluchtlinien dargestellt und somit die Illusion einer räumlichen Figur erzeugt.
Illusion, weil die Zeichnung dabei immer zweidimensional bleibt.
Das ganze Gebilde funktioniert nur anhand der Sehroutinen des Gehirns.
Also, davon gehe ich mal aus.
Unsere tägliche Wahrnehmung ist voller Routinen.
Wenn jetzt also jemand einen Text in einem Literaturforum veröffentlicht, redet er ebenfalls zu Routinen.
Und normalerweise weiß das der Autor auch.
Wenn ein Autor auf Grund verschiedener Beobachtungen, eine oder mehrere dieser Routinen satirisch, provokant oder humorvoll verzerren will, setzt er einfach den Fluchtpunkt anders, als die Standardroutine einer bestimmten Lesergruppe dies für angebracht hält.
Und schon muss das Gehirn eine Extraaufgabe erledigen, die normalerweise aufgrund vorgefertigter Fluchtpunkte nicht mehr notwendig gewesen wäre.
Die Literatur spricht hierbei von Schablonen.
Dieser Begriff hat durch eine ganze Reihe von kulturellen Ent- und Fehlentwicklungen dermassen viel von seiner ursprünglichen Bedeutung verloren, dass man ihn eigentlich nur noch für eine als negativ empfundene Beschränkung verwendet.
Es gibt jetzt Autoren, die setzten einen ganzen Text ausserhalb dieser Schablonen oder Fluchtlinien und finden Spass an der Irritation der Leser und beobachten, zu welchen logischen Schlüssen ein auf diese Art gefordetes Gehirn sich zu bewegen entschliesst.
Beides, die Verzerrung der Perspektive und die erneute Fixierung auf einen andersgearteten Fluchtpunkt, sind den Gesetzen der Routinen des Gehirns unterworfen.
Um also Kommentare zu so einem Text zu  verstehen, sollte man sich diesen Punkt bewusst machen.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (13.06.21)
Es gibt jetzt Autoren, die setzten einen ganzen Text ausserhalb dieser Schablonen oder Fluchtlinien und finden Spass an der Irritation der Leser und beobachten, zu welchen logischen Schlüssen ein auf diese Art gefordetes Gehirn sich zu bewegen entschliesst.

Manche Autoren schreiben auch einfach nur verquasten Mist und denken, es sei ganz große Kunst.

Gerne gelesen.

 DanceWith1Life meinte dazu am 13.06.21:
was sich die einzelnen Autoren zu ihren Texten denken, D.R., in einer Welt wie der unseren, mit all dem unsäglichen Mist, der als Fortschritt verkauft und gekauft wird.
Das bleibt ein Spielfeld für Narren auf beiden Seiten des Textes, meiner Meinung nach.
Und alles was gut ist, ist entweder langjährige Bemühung oder ein lichter Moment. Im Idealfall beides.
Terminator (41)
(13.06.21)
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 DanceWith1Life antwortete darauf am 13.06.21:
interessant wäre noch heraus zu finden, was nicht verzerrt klingt und ob es dazu überhaupt schon eine Perspektive gibt.

 AchterZwerg (13.06.21)
Nach 1 1/2 Jahren Corona-K... kannst du doch wohl nicht im Ernst klare Linien erwarten ...

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 13.06.21:
so sehr mich dein Kommentar erheitert, also ich finde kaum die Buchstaben auf der Tastatur vor lauter kichern, innerlich und leise, wie es sich für einen "guten Nachbarn" gehört.
Muss ich aufgrund eigener Selbstverobachtung erwidern.
Jetzt erst recht.
ich (54)
(14.06.21)
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 DanceWith1Life äußerte darauf am 14.06.21:
Du sprichst ja quasi den Kern des Gedankens über Routinen direkt an. Meiner Beobachtung nach "die Nische der Kunst" schlechthin.
LARK_SABOTA (37)
(14.06.21)
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LARK_SABOTA (37) ergänzte dazu am 14.06.21:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 14.06.21:
also erst mal danke für diesen aufwendigen Kommentar
ich hatte Escher vor Augen, der auch beim Googlen zu Perspektivische Projektion und drei D Programmierung als Lehrbeispiel angeführt wurde. Zu deinem Kreisgesicht gibt es nichts hinzufügen, von meinem Standpunkt aus.
Die Tatsache dass der Autor keine Kontrolle über Gedankenverbindungen seiner Leser haben kann und die Tatsache, dass jeder Künstler mit den Gewohnheitsverbindungen experimentiert scheinen sich auszuschließen, aber genau das scheint für mich der Fall zu sein, hinzufügend eine unglaubliche Bandbreite an Interpretationsmöglichkeiten auf beiden Seiten.
Was das für logische Schlussfolgerungen nach sich zieht, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.
Das Leben, die Natur, die Tierreiche in all ihrer Vielfalt an Signalen scheinen jedoch verankert in verschiedenen Frequenzen, die zum einen interagieren und zum anderen Frequenzen aussortieren.
Soweit meine Beobachtungen, und wie gesagt danke für diesen K.

Antwort geändert am 14.06.2021 um 11:15 Uhr
LARK_SABOTA (37) meinte dazu am 14.06.21:
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LARK_SABOTA (37) meinte dazu am 14.06.21:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 14.06.21:
hier scheint der Schlüssel in der simplen Aussage, was einem etwas sagt zu liegen, das sich durch verschiedenartige Prozesse auch noch verändern kann.
Das rüttelt nicht an den Eckpfeilern der Aussage wohlgemerkt.
Das Individuum jedoch, das Ohr aller Aussagen, in dessen Verständnis diese etwas heissen sollen, als Musiker in den 70ern, wir nannten es damals, spasshalber, mit vollem Respekt vor den Naturgesetzen, multivarioflexibel.
Dass Veränderungen tatsächlich stattfinden können oder auch nur vorgetäuscht, brauche ich eigentlich nicht extra zu erwähnen, weil die weiterführenden Schritte wie in einem Puzzle mehrdimensional, dann eben passen oder nicht.
Inwieweit dieser Prozess durch ein Glaubenskonstrukt simuliert werden kann, steht noch auf einem anderen Blatt.
Welche Lesart sich gegen was verbündet, wäre dann wohl das alte Spiel Quantität gegen Qualität, wenn ich mich nicht irre.

Antwort geändert am 14.06.2021 um 12:14 Uhr
ich (54) meinte dazu am 16.06.21:
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