Das Märchen von der weißen Schlange

Gedicht

von  Pearl

Die Liebe zwischen einem Mann und einer Schlange, kalt wie Porzellan.
Er sah das Mädchen in ihr, als sie in weißen Wellen auf dem Wasser lag.
Da war etwas in ihr, was sie nicht ausdrücken konnte, weder mit Gesten
noch mit Worten. Sie wusste nicht, sie konnte wie die Menschen leben.

Sie war ein Dämon, sprach nur in Rhythmen, sprach mit der Anderswelt.
Doch da war die Wärme, immer dann, wenn er ihren kalten Körper hält.
Sie vergaß aufzuwachen, monatelang lebte sie wie in schönen Träumen,
schaukelte auf der dunst`gen See, doch sie musste sich nicht vertäuen.

Eines Tages verschwand er wieder und sie wusste nicht mehr, wer sie ist.
Ein Reptilienherz macht keinen Laut, es vergisst sich, wenn es zerbricht.
Der hundertjährige Winter kam und sie war ohne ihre kostbare Erinnerung.
Sie lebt seitdem in der Leere, erinnert sie sich aber nicht an das "warum".

Doch diese Welt erzählt sich seither von dem Menschenschlangenmädchen,
das geliebt und um ihn geweint hat, als seien sie von derselben Art gewesen.





Anmerkung von Pearl:

inspired

https://www.youtube.com/watch?v=vD0Iuc-QKcE

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (13.12.21, 22:18)
Märchenhaft, vor allem der letzte Abschnitt. LG

 Pearl meinte dazu am 13.12.21 um 22:21:
Danke dir :) es ist auch inspiriert von einem Märchen, das in verschiedenen Versionen in der Welt umherkreist.

Liebe Grüße!

 Regina (14.12.21, 04:31)
Das Märchen ist sehr fantasievoll erzählt. Im letzten Satz würde ich ändern:...."als seien sie von derselben Art gewesen".

 Pearl antwortete darauf am 14.12.21 um 10:41:
Danke, Regina.

Ich bin durch den chinesischen Animationsfilm "White Snake" darauf gestoßen. Ein wundervoller Fiilm!

"von derselben Art" wollte mir nicht von alleine einfallen.

LG
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