Als die Reiki Therapeutin sagte, ich muss in den Norden gehen, dachte ich, ich müsse sterben. Dabei hast du (kurz darauf) nur Schluss gemacht. Und ich igelte mich ein in meinen Schmerz. Musste wieder von vorne anfangen. Musste wieder lernen mich selbst zu lieben.
In einem Traum habe ich dich verzweifelt umarmt, bis ich merkte, dass alles, was du wolltest, war, dich aus meiner Umarmung zu lösen. Da war keine Liebe. Also schrie ich in die Landschaft vor meinem Balkon in Südtirol: „Was soll ich nun tun?“ Und die Landschaft antwortete mir. Ich sah einen großen, starken Baum. Und dieser Baum umarmte sich selbst. Und dann schneite es in die Frühlingslandschaft große, einzelne Schneekristalle. Klarheit.
Der nächste Heiltraum war einer von meiner Nandl. Sie besucht mich selten in meinen Träumen, so klar, lebendig. So als ob sie nicht schon vor vielen Jahren gestorben wäre. Sie lächelte mich an. Ich war immer ihr Steffele. Und dann umarmten wir uns und sie fragte mich, weshalb ich nicht zurück nachhause kehre. Weil ich in Wien die Liebe suche, antwortete ich. Doch die würde ich daheim finden, sagte ihr Lächeln. Meine Großmutter, meine Nandl, hat in jener Nacht meine Seele ein bisschen mehr zu mir zurückgeführt. Denn mein „Drhoam“, das bin ich selbst.
In diesem Jahr war ich nur ein einziges Mal in „unserem“ Park. Es tat zu weh. Sogar wenn ich nur an ihm vorbeimarschiert bin, packte mich die kalte Angst.
Doch heute. Heute zog meine neue, sehr junge Mitbewohnerin ein, auch sie ist eine Steinbocksonne. Genau heute. Auf den Tag genau ein Jahr nach unserer Trennung. Ich durfte mich nicht nützlich machen, also bin ich raus, in die Septembersonne. In den Park, der einmal „unserer“ war. Nur dass es nicht weh tat. Ich starb keinen kleinen Tod. Lächelte sogar und darum weiß ich,