die farben des korns und des himmels verblassen nicht

Text

von  W-M

wir hatten worte als währung

und bezahlten mit versen

unsere gärten blühten und trugen reichlich früchte

auf der schwarzen erde

wuchs etwas wie vertrauen

die züge und busse holten die menschen

fort vom flachen land in die städte

weit weg in fremde flache länder

wo sie gemüse ernteten für ihre neuen herren

die worte und verse verschwanden für geld

singe Halyna singe noch einmal

das lied der sümpfe Polissja

der wilden pferde die am flussufer grasten

auf den hügeln wiegte sich das licht im wind

 

eines tages

werden die panzer verschwunden sein

die raketen verstummt

der schutt in den städten fortgeräumt

und neue leben wieder aufgebaut

 

bis dahin füllen wir unsere leeren kammern

mit tränen

alle flüsse fließen in ein schwarzes meer

und mit ihnen unsere schwarze erde



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram