Christlicher Radikalinsky

Text

von  Epiklord


Ich bin Wehrdienstverweigerer, bin Christ, entscheide mich im Zweifelsfall immer fürs Leben, und nicht für Waffen, die töten, egal ob Soldaten oder Menschen anderer Gesellschaftssysteme. Nun sagt mir die Politik, es sei falsch. Bin ich damit jetzt zum unerwünscht Radikalen Christen geworden?


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (06.05.22, 14:18)
In welchem Sinne entscheidet sich jemand, der widerstandslos zusieht, wie andere Menschen getötet werden, "fürs Leben"?

 Regina meinte dazu am 06.05.22 um 14:34:
indem er an der Eskalation "Wie du mir, so ich dir!" nicht teilnimmt, sondern auf die Konfliktparteien nach Möglichkeit mäßigend einwirkt.

 Regina antwortete darauf am 06.05.22 um 14:34:
indem er an der Eskalation "Wie du mir, so ich dir!" nicht teilnimmt, sondern auf die Konfliktparteien nach Möglichkeit mäßigend einwirkt.

 Epiklord schrieb daraufhin am 06.05.22 um 14:40:
Indem man dem Puter seine Krim gibt, die Ukraine vom bösen Militär befreit und sie einen neutralen Status erhält.
Verhandlungen über UN-Sicherheitsrat und Bürgschaft zur Verteidigung der Ukraine, falls Putin den Vertrag brechen sollte und wieder einmarschieren sollte. Ganz einfach. Ich glaube, die Russen sind froh, wenn man den Krieg jetzt beendet, nachdem sie auf soviel Wiederstand gestoßen sind, und die Ukraine sollte dem zustimmen, denn ich glaube, der Großteil ihrer Bevölkerung will Frieden, sofort. Andernfalls würde der Krieg weitergehen, und bestenfalls für die Ukrainer Militärs in einen Stellungskampf münden, der unnötig viele Menschenleben kosten dürfte. Und irgendwann wird man den Krieg von beiden Seiten mit einem Friedensvertrag beenden wollen, und dann würde man dem Putin auch territionale Zugeständnisse machen müssen.

 Graeculus äußerte darauf am 06.05.22 um 14:52:
Putin ist nicht mit der Krim, die er schon seit 2014 hat, zufrieden. Jetzt geht es um den Donbass, die Landverbindung zur Krim sowie um eine Verbindung zu Transnistrien, d.h. die Rest-Ukraine wird komplett vom Meer abgeschnitten.
Eine Bürgschaft zur Verteidigung der Rest-Ukraine verschiebt klarerweise nur das Problem: Wäre diese Verteidigung eine militärische?
Den Sicherheitsrat kann man angesichts des russischen Vetorechts vergessen.

Für das, was die Russen und die Ukrainer wollen, ist nicht entscheidend, was du glaubst, das sie wollen. (Welche Rolle spielt das überhaupt, was "die Russen" wollen, wenn es dort längst keine freien Medien mehr, dafür aber gefälschte Wahlen gibt?)

P.S.:
Jesus hat es immer nur für die eigene Person abgelehnt, sich gewaltsam zu verteidigen. Aussagen, ob man anderen mit Waffeneinsatz helfen dürfe bzw. müsse, gibt es m.W. von ihm nicht. Und die Urchristen zumindest haben den Wehrdienst nicht abgelehnt, d.h. es gab in der römischen Armee christliche Soldaten.

Antwort geändert am 06.05.2022 um 14:58 Uhr

 Epiklord ergänzte dazu am 06.05.22 um 15:28:
Es geht doch hier schon längst nicht um die Ukraine, es betrifft die ganze Welt inzwischen. Da wird nun Flüssiggas aus USA importiert, welches mit fracking gewonnen wurde, was hier längst verboten ist, wegen Umweltschäden. Die niedrigen Verdiener hier können ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen, und es werden noch mehr Opfer von uns gefordert für die Ukraine. Alles ist am eskalieren, dabei dürfen wir Russland nicht wirtschaftlich schwächen, müssen auch in Zukunft gemeinsam am Klima arbeiten. Denn es kann nicht sein, dass wir für die hehren Ideale von Klitschko und Co. Die Erde ruinieren. Das ist doch keine Verhältnismäßigkeit mehr, und die Ukrainer sollten die geforderten Opfer bringen, nicht für Putin, sondern für die Welt.

 Fridolin meinte dazu am 06.05.22 um 15:29:
@Graeculus
Du implizierst:
Widerstand = bewaffneter Widerstand?
Die Kriegstreiber aller Herren Länder werden Dir für diese Gleichsetzung danken.
Im Widerstand gegen Waffen siehst Du offenbar keinen Widerstand? Dabei ist der doch viel weitergehend.

Und was die Spekulationen um eine mögliche Konfliktlösung betrifft, die ich leider erst zu spät gesehen habe:
Es wird keine Lösung ohne "Uncle Sam" geben, und der strebt eine möglichst lange Fortsetzung des Krieges an. Er setzt fort, was seit dreißig Jahren seine Politik ist, und was der Papst "Gebell vor den Toren Moskaus" genannt hat. Wie die Ukraine zu ihrer Rolle als nützlicher Idiot gekommen ist, ist eine andere Geschichte. Ganz gewiss aber nicht ohne tatkräftige Hilfe der USA.
Theoretisch könnte Europa seine Sicherheitsinteressen auch unabhängig von den USA wahrnehmen, in Form einer europäischen Sicherheitsarchitektur, die Russland einschließt. Aber dazu fehlt allem Anschein nach der Mut.

Antwort geändert am 06.05.2022 um 16:22 Uhr

 Regina meinte dazu am 06.05.22 um 15:37:
O Graecule,
wessen Bewusstsein sich aufschwingt zur universellen Liebe in der Seele, wird nicht mehr anders können als auf Gewalt zu verzichten. Nur die dunklen Mächte wollen die Seele knechten, dass sie sich an die Interessen der Erde klammert und fordert: "Das ist mein Recht." Auf dass sie Rache übt und Aggressivität lebt, im Extremfall auch tötet. Hingabe als Prinzip andererseits kannte der alte Hinduismus, der Buddhismus, der Taoismus, einige weitere Religionen und auch Jesus.

 Graeculus meinte dazu am 06.05.22 um 16:01:
Ich versuche einfach herauszufinden, was genau Epiklord will und was das mit dem in Anspruch genommenen christlichen Glauben zu tun hat.

Wenn man gewaltsam angegriffen wird, ist gewaltsamer Widerstand wohl das erste, worauf man kommt. Epiklord will das offensichtlich nicht. Aber was will er stattdessen?
"Putin die Krim zugestehen", das kann doch nicht sein Ernst sein! Deshalb habe ich Epiklord darauf aufmerksam gemacht, was Putin erklärtermaßen will: die halbe Ukraine inkl. deren Meerzugang. Eine Bürgschaft für die Ukraine schlägt Epiklord vor; ich frage, ob die dann eine militärische Garantie einschließen soll ... und bekomme keine Antwort.
Nun lese ich, daß Epiklord mit Putin das Klima retten will. Als ob es Putin um das Klima zu tun wäre! Dessen Reichtum besteht in fossilen Energieträgern, und die will er uns verkaufen. Kohle, Öl und Gas - keine Windräder und keine Solarzellen!
Wir müssen Opfer bringen zugunsten anderer? Ich dachte, Epiklord argumentiere christlich, und was könnte christlicher sein? Daß wir als Gemeinschaft diese Opfer sozial verteilen müssen, versteht sich, und daran wird derzeit gearbeitet.
(Übrigens sind die Energiekosten nicht erst seit dem Ukraine-Krieg an die Decke gegangen.)

Ich blicke nicht durch, was Epiklord genau will, warum er es will und inwieweit er es als Christ will. Es steht doch irgendwo in der Bibel: "Seid sanft wie die Tauben und klug wie die Schlangen." Eine Schlange sehe ich hier weit und breit nicht!
Taina (39) meinte dazu am 06.05.22 um 16:19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Epiklord meinte dazu am 06.05.22 um 16:25:
Ich habe klar gesagt, was ich will, dass weiter keine Menschen sterben. Meine Mission ist, Menschenleben zu retten.

Und ich hab nicht gesagt, dass dies mit mir diskutierbar sei.

 Graeculus meinte dazu am 06.05.22 um 16:35:
Okay, wenn du es bei einem Gesinnungsaufruf belassen möchtest, ohne zu reflektieren, wie (mit welchen Methoden) er in dieser konkreten Lage umzusetzen sei, dann gibt es tatsächlich nichts zu diskutieren.
Überzeugen kann man damit freilich niemanden, der nicht ohnehin schon deiner Meinung ist; und insofern wird der Aufruf mit Sicherheit ineffizient bleiben.

An Fridolin:
Ich staune über die Leute, die nach den Erfahrungen in Tschetschenien, Georgien, Syrien, politischen Morden, Abschaffung der Demokratie in Rußland usw. noch von einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur mit Putin träumen. Das wäre dann wohl der von Lawrow genannte eurasische Block mit Rußland als Hegemonialmacht.
Ich halte dagegen: Mit einem Verbrecher und notorischen Lügner gibt es keine gemeinsame Sicherheitsarchitektur. So wenig wie mit Hitler oder Putins Vorbild Stalin.
Taina (39) meinte dazu am 06.05.22 um 16:41:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Epiklord meinte dazu am 06.05.22 um 16:53:
Ich habe gestern im TV einen Bericht gesehen, wie Bush seinen Einmarsch in den Irak rechtfertigte. Ein totales Lügengebäude.

Aber für mich ist derjenige bereits ein Kriegsverbrecher, der seine eigenen Soldaten als Kanonenfutter verheizt hat in der Normandie. Hitler war bereits geschwächt und man hätte auch auf menschenschonende Weise durchbrechen können. Perfide ist für mich das Veteranentreffen, wo zwar den vielen Toten gedacht wurde, aber die Überlebenden geehrt wurden.
Taina (39) meinte dazu am 06.05.22 um 16:58:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Graeculus meinte dazu am 06.05.22 um 17:02:
Ein totales Lügengebäude, diese Rechtfertigung des Irakkrieges, in der Tat. Und was hat das jetzt mit Putin zu tun? Oder willst du damit darauf hinweisen, daß Putins Rechtfertigung für den Angriff auf die Ukraine (Verhinderung des Genozids an den Russen im Donbass) ebenfalls eine komplette Lüge war?

Und der Sprung zur Invasion in der Normandie im Juni 1944 stellt dann sicher einen verdeckten Hinweis darauf dar, daß zeitgleich Rußland (die UdSSR) an der Ostfront die Vernichtung der deutschen Heeresgruppe Mitte ("Operation Bagration") eingeleitet hat. Dabei hätte man doch mit Hitler verhandeln, vielleicht sogar eine gemeinsame europäische Sicherheitsarchitektur aufbauen können, nicht wahr?

Antwort geändert am 06.05.2022 um 17:04 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 06.05.22 um 17:07:
Die Ukraine wurde überfallen und wer Überfallenen nicht so beisteht, daß sie überleben können, soll wenigstens die Klappe halten. All dieses edle Getue. ...

Gina, wann hast du das letzte mal die Bhagavad Gita gelesen, wo der verzweifelte Arjuna gegen die eigene Sippe in die Schlacht zieht und Krishna (der oft mit Jesus verglichen wird) ihn anleitet?
Ihr solltet euch nicht zu sehr auf der moralisch sicheren Seite wähnen, da seid ihr nämlich nicht.

 Epiklord meinte dazu am 06.05.22 um 17:14:
Ja, Taina, neulich hat man hier in der Gegend eine englische Bombe aus dem
Zweiten Weltkrieg entschärft, die ich noch gar nicht kannte. Es handelte sich um eine Bombe, die mit abgeschmissen wurde, aber nicht gleich explodierte, sondern erst wenn Leute in den Trümmern agierten, zündeten die und aus ihnen kam ein Feuersbrunst. Man kann sich vorstellen, wie grauenhaft es gewesen sein muss für Menschen, die aus den Kellern kamen, die Bomben überlebt hatten und nun von diesen heimtückischen Waffen gebraten wurden.

 Regina meinte dazu am 06.05.22 um 17:39:
Nun, Lothar und Graeculus, da seid ihr so alt geworden und nach einem Leben in Philosophie, jeder auf seine Weise, immer noch nicht über vorpubertäre Sandkasten-Strategiespiele hinausgekommen. Indische Literatur: Ja, Lothar, in der Tat stehen im hinduistischen Kastensystem die Soldaten recht hoch, gleich nach den Brahmanen. Aber ich bin keine Hindu und auch keine Sikh, die Bhagavad Gita ist für mich nicht verbindlich, sondern das Neue Testament. Und ich meine, wessen Seele sich zur Alliebe aufgeschwungen hat, wird keinen Menschen mehr töten können. Ich habe erlebt, dass einer zuschlagen wollte und der andere ruhig blieb, so dass der "Schläger"von ihm abließ. Nein, Panzer gegen Panzer macht keinen Sinn und Atombomben schon gar nicht. Strategisch gesehen muss man auch sagen, dass 1945 das Kräfteverhältnis Alliierte gegen die Wehrmacht ein ganz anderes war als wenn es heute hieße: Nato gegen Russland. Da gäbe es nämlich nur Verlierer.

 Fridolin meinte dazu am 06.05.22 um 17:41:
@Graeculus
... und ich staune über Deine Einäugigkeit.
"Mit einem Verbrecher und notorischen Lügner gibt es keine gemeinsame Sicherheitsarchitektur. So wenig wie mit Hitler oder Putins Vorbild Stalin."
Mit wem willst Du denn dann überhaupt noch reden? Haben die USA keine Kriegsverbrechen begangen? Und trotzdem haben wir eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur. Die, und das wird immer deutlicher, gewaltige Risiken in sich birgt.
Dass man selbst mit Stalin Seite an Seite gekämpft hat, daran habe ich Dich schon einmal erinnert.

 Regina meinte dazu am 06.05.22 um 17:56:
Er will mit keinem reden, Graeculus schwärmt offenbar für Haubitzen, Marderpanzer und Jagdbomber, neben jeder Menge Kriegsschiffen, Atomsprengkörper-bestückte Raketen und Bajonette. Damit will er auf die Russen losgehen.

 Graeculus meinte dazu am 06.05.22 um 17:57:
Mit wem man dann überhaupt noch reden kann, ist eine ausgesprochen gute Frage, auf die ich nur die vorsichtige Antwort habe: Ich sehe einen Unterschied zwischen Michail Gorbatschow und Wladimir Putin, zwischen Barack Obama und George W. Bush. Oder zwischen einer Demokratie (auch wenn in ihr nicht alles Gold ist, was glänzt) und einer Diktatur.

Die Welt und die Staaten sind nicht bipolar gut oder böse, sondern in unterschiedlicher Abstufung grau. Wobei das putinsche Rußland sich mehr und mehr in Richtung anthrazit entwickelt hat.

Anders ausgedrückt: Mit manchen Politikern kann man (vorsichtig!) sprechen, mit anderen ist es heillos, weil man ihnen nicht einmal elementare Aussagen glauben kann.

Noch anders ausgedrückt: Putin stammt aus der Schule des KGB, und für Geheimdienstler ist die Lüge eine fundamentale Voraussetzung ihrer Existenz.
Schon seit einigen Jahren beobachte ich mit zunehmender Empörung, wie Putin die offensichtlichsten Sachverhalte abstreitet.

Oder traust Du etwa allen Menschen gleichermaßen?

 Graeculus meinte dazu am 06.05.22 um 18:01:
Graeculus schwärmt offenbar für Haubitzen, Marderpanzer und Jagdbomber, neben jeder Menge Kriegsschiffen, Atomsprengkörper-bestückte Raketen und Bajonette. Damit will er auf die Russen losgehen.

Nicht nur, daß das Quatsch ist mit dem Schwärmen - ich bemerke zugleich etwas, was ich gleich vermutet habe: wie schnell du, Regina, deine Attitüde der "All(l)iebe" aufgibst, sobald man sie nicht teilt. Eine altbekannte Crux der Allliebe: auch sie kommt nicht ohne Gegner aus.

Antwort geändert am 06.05.2022 um 18:02 Uhr

 Epiklord meinte dazu am 06.05.22 um 18:08:
Kriegsverbrecher. Ja, ich wollte nur mal einige erwähnen. Übrigens, wenn wir schwere Waffen liefern, werden wir auch zu Kriegsverbrechern, sprich Mördern. Ja, Putin hat uns dazu genötigt. Wir sind also genötigte Mörder.

 Regina meinte dazu am 06.05.22 um 18:26:
Ich gebe gar nichts auf, Graecu, ich stelle nur fest, dass du für Kampf plädierst, und das dementierst du nicht einmal.

 Fridolin meinte dazu am 06.05.22 um 18:37:
Nein, es geht mir im Prinzip ähnlich wie Dir. Wir haben nur die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub. Putins KGB-Herkunft sollte man gewiss nicht vergessen, wobei der KGB nicht der einzige lügende Geheimdienst ist. Und andererseits kann man nicht abstreiten, dass er lange Zeit ernst zu nehmende Angebote gemacht hat, die ignoriert worden sind, und nicht nur das; es sind Fakten geschaffen worden, die ihn in die Enge getrieben haben. Und ich vergesse ebenso wenig, dass der freundliche Herr Biden schon sehr lange im Geschäft ist und für vieles mitverantwortlich, was mir gar nicht gefallen hat. Ich möchte trotzdem mit beiden in Frieden leben, und ich glaube, dass wir dazu gegenwärtig etwas mehr Abstand zu den USA benötigen. und ich glaube, dass eine europäische Sicherheitsarchitektur diesen Krieg beenden könnte, sie müsste aber wohl gegen amerikanischen Widerstand durchgesetzt werden.
Agnete (66) meinte dazu am 06.05.22 um 20:47:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Regina meinte dazu am 07.05.22 um 05:28:
Religionskriege sind zwar Realität, aber, ob sie sich mit einer gelebten christlichen Haltung vereinbaren lassen, dürfte strittig sein. 
Politische Friedensbereitschaft gegenüber Russland besteht oder auch nicht jenseits der Religionsfrage.
Taina (39) meinte dazu am 07.05.22 um 06:28:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Fridolin meinte dazu am 07.05.22 um 15:34:
OFFENSICHTLICH ist vor allem, dass USA und GB für die möglichst lange Fortsetzung des Krieges in der Ukraine plädieren und ihn, im Verein mit der NATO nach Kräften unterstützen, da sie sich davon eine Schwächung Russlands erhoffen.
Haben wir es nicht längst mit einem III. Weltkrieg zu tun, mit einem Schauplatz bewaffneter Kämpfe in der Ukraine und einem weltweiten Wirtschafts- und Sanktionenkrieg? Und es ist Dir, wie vielen anderen auch, offensichtlich entgangen, dass die USA diesen Staat seit langem schon für ihre Zwecke instrumentalisiert haben. Wie aktiv sie auch in Kampfhandlungen verwickelt sind, ging in den letzten Tagen recht ausführlich durch die Presse.

 Graeculus meinte dazu am 07.05.22 um 15:43:
Nicht "möglichst lange" soll dieser Krieg dauern (eine solche Äußerung, gar eine offensichtliche) gibt es nicht, sondern Rußland soll ihn nicht gewinnen, das wird immer wieder gesagt. Da Rußland erklärtermaßen (Lawrow) einen Krieg gegen die USA in Europa und für einen eurasischen Block unter russischer Hegemonie führt, ist diese Absicht der USA nicht ganz unverständlich, oder?

Ich für meine Person möchte übrigens lieber unter US-amerikanischer als unter russischer Hegemonie leben, wenn es schon eine Hegemonie sein soll. Und für ein Leben ganz ohne Hegemonie ist die EU weder stark noch einig genug. Leider, denn die Vereinigten Staaten von Europa sind an sich mein Wunsch.

 niemand meinte dazu am 07.05.22 um 15:54:
@ Fridolin
Guter Kommentar!
LG niemand

 Regina meinte dazu am 07.05.22 um 16:47:
Unsere Wünsche, lieber unter den USA zu leben, lieber Graeculus, werden im Bomben- und Kugelhagel untergehen, wenn erst einmal die zwei größten Atommächte gegeneinander kämpfen und Europa dem Erdboden gleichmachen. Ohne Einmischung, ohne Sanktionen- und Embargobegeisterung, ohne Waffenlieferungen, ohne Schulungen an diesen, hätte die Möglichkeit bestanden, den Konflikt lokal einzugrenzen und nicht alles Porzellan zu zerbrechen, das uns an Russland bindet. Wie wollen den Ukrainer und Russen nach dem Krieg als Nachbarn miteinander umgehen? Und wie Europa mit Russland co-existieren? Denkt denn keiner da mal ein bisschen weiter?

 Graeculus meinte dazu am 07.05.22 um 17:05:
Ich halte Putin für so klug, Atomwaffen zur Erpressung einzusetzen (funktioniert ja bei einigen wie bei Dir), aber nicht für so dumm, sie auch taktisch-strategisch einzusetzen. Dann sähe nämlich auch sein eigenes Land so aus wie heute Mariupol.

Und ich ich wiederhole mich: ich möchte nicht in einem Europa leben, das Putins strategischen Interessen unterliegt. Allein bei seinem Protegé Ramsan Kadyrow läuft es mir kalt den Rücken runter. Merkst Du nicht, was das für ein Verbrechergesindel ist, bei dem Du an die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz glaubst?
 
Nochmals Winston Churchill (1940 über Adolf Hitler): "Man kann nicht mit einem Diktator verhandeln, wenn man den Kopf in seinem Maul stecken hat!"
Taina (39) meinte dazu am 07.05.22 um 19:07:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Taina (39) meinte dazu am 07.05.22 um 19:12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 RainerMScholz (06.05.22, 22:42)
Käme denn jemand in Verlegenheit dich zu bitten, an einem Krieg teilzunehmen?
Grüße,
R.

 Regina meinte dazu am 07.05.22 um 05:21:
Nein, bitten sowieso nicht. Die BRD hat zurzeit eine Berufsarmee, wo einer aus freien Stücken Soldat wird. Es wird allerdings über eine Rückkehr zur Wehrpflicht nachgedacht, auch dann wäre es kein Bitten, sondern ein Befehl, sich einzufinden, Verweigerung möglich. Wie sich das Land in diesen Krieg einbringt, entscheiden die Bundestagsabgeordneten: Sanktionen, Embargos, Lieferung von schwerem Kriegsgerät inklusive Schulung.

 Epiklord meinte dazu am 07.05.22 um 17:31:
Merkwürdige Kriegslogik ist, wenn du dich nur verteidigen darfst. Also, erst schießen darfst, wenn du beschossen wirst. So ein Blödsinn haben sie den Kriegsdienstverweigerern erzählt. Sie sollen sich ja nur verteidigen, nicht selber angreifen. Mit anderen Worten, sie dürfen nur zurückschießen, wenn der Angreifer sie beschießt. Dass so etwas in einem Krieg aber nicht durchgehalten werden kann, ist ja klar. Da könnte man sich ja gleich selbst erschießen.

Die Kriegshelden Klitschko und Co. wollen nun also Russland angreifen. Ein Recht dazu haben sie, sagen sie. Toll, wollen wir uns da aber reinziehen lassen. Hat uns ja schon mal einer zugerufen "Wollt ihr den totalen Krieg", und wir haben JA geschrien - und den Krieg verloren.

 Fridolin meinte dazu am 07.05.22 um 18:06:
@Graeculus
Schon am 4.April war zu lesen:
Großbritannien hat nach einem Bericht der Londoner Times die Ukraine davor gewarnt, zu schnell Frieden mit Russland zu schließen. In dem am Freitag erschienenen Text heißt es, Premier Boris Johnson habe den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij in einem Telefongespräch aufgefordert, nicht um eines schnellen Friedens willen nachteilige Bedingungen in Kauf zu nehmen. Die Zeitung zitierte einen hohen Regierungsbeamten mit der Aussage, London befürchte, dass die USA, Frankreich und die BRD »übereifrig« seien, einen Friedensschluss zu erreichen, auch wenn dies zu Lasten der Ukraine gehe. Kiew solle Frieden aus einer Position der Stärke schließen. Die Aussage stimmt inhaltlich überein mit einer Äußerung der britischen Außenministerin Elisabeth Truss vor Parlamentariern am Montag. Die Ukraine müsse davor bewahrt werden, »ausverkauft« zu werden, sagte sie dort laut Reuters.
Die Statements decken sich auch mit halböffentlichen Einschätzungen britischer und US-Militärs, wonach die Ukraine nach ihrer Aufrüstung durch den Westen Chancen habe, Russland militärisch zu besiegen und so »dem russischen Imperialismus den Todesstoß zu versetzen«.
Agnete (66) meinte dazu am 07.05.22 um 18:41:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula (07.05.22, 18:36)
Fazit der Diskussion:

Völkerrechtliche Sodomierung geht ok, solange man damit nicht behelligt wird.

Man sollte die christlichen Gebote erweitern: wer einem Opfer zu Hilfe eilt, macht sich selbst zum Verbrecher.

Für die Historiker: hätten die Alliierten friedlich mit Hitler verhandelt, hätte die Rote Armee Europa bis zum französischen Brest befreit, alles wäre anders gekommen, wir könnten hier jetzt friedlich in Russisch debatieren, wie man die letzten freiheitlich-demokratischen Nazis (also die Beelzebuben) endlich ausrottet.

Und:
Wenn irgendwo auf der Welt ein Verbrechen verübt wird, sollte man davon ausgehen, dass der Ami ohnehin Schuld hat, weshalb jede Form der Kritik daran als Hysterie einzustufen ist.

Finally:
Ein Literaturforum dient dem Zweck, Meinungsmache mit belanglosen Texten zu kaschieren.

LG
Tula

 Epiklord meinte dazu am 07.05.22 um 19:09:
Noch führt Putin keinen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine, wie es die Engländer gegen uns geführt haben. Sie wollten mit ihren Bomben die Bevölkerung vernichten und uns nicht von den Nazis befreien. Noch führt Putin eine "Spezialoperation" durch. Wenn wir nun aber Russland den Krieg erklären, könnte das böse enden.

 Tula meinte dazu am 07.05.22 um 19:14:
Dem ist nichts hinzuzufügen ...
Teolein (70) meinte dazu am 07.05.22 um 19:38:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula meinte dazu am 07.05.22 um 19:49:
Hallo Teo
Nu mach mal die Schüler nicht schlechter als sie sind  :D
Aber ja, mancher Stoff hier eignet sich gut für einen Abend im Dorfkrug. Der ist stets voller Diplom-Virologen, Fussballtrainer, Politwissenschaftler und überhaupt Spezialisten jeder Branche ...  :(

LG
Tula

Antwort geändert am 07.05.2022 um 19:49 Uhr
Teolein (70) meinte dazu am 07.05.22 um 19:55:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Regina meinte dazu am 07.05.22 um 23:39:
Hallo, toller Tula, was wäre denn dein Lösungsvorschlag für die Situation?

 Tula meinte dazu am 08.05.22 um 00:21:
Hallo Regina
Da die Alliierten mit Hitler nicht verhandeln wollten, können wir hier heute frei diskutieren und müssen natürlich akzeptieren, dass auch darüber sicherlich nicht alle derselben Meinung sind.

Die Lösung? - die Ukraine unterstützen, denn nur sie haben sich selbst zur Verteidigung ihrer nationalen und kulturellen Unabhängigkeit entschieden. 
Putin stoppen. Nachzugeben wäre genau der Weg, der nicht zum Frieden führt.

Ansonsten denke ich, dass wir nach mehreren Dutzend Diskussionen unsere Standpunkte zu diesem Thema kennen. Ist doch kein Problem, wenn wir dahingehend auseinanderlaufen. Aber wenn schon Texte über politische Aktualität, dann bitte literarische. Agnete zeigt es doch. Ich muss ihr inhaltlich nicht zustimmen, aber sie schreibt unterhaltsame Gedichte. Andere Texte hier haben mMn überhaupt nichts mehr mit Literatur zu tun, laufen nur noch auf Agitprop hinaus. Keine Frage des literarischen Könnens, eher eine des Wollens, der Absicht. 

Steht natürlich jedem frei, hier zu posten was er/sie will und sich zum politischen Botschafter zu machen. Ist einem Literaturforum aber nicht unbedingt dienlich. Meine ehrliche Sicht dazu.

LG
Tula

Antwort geändert am 08.05.2022 um 00:22 Uhr

 Epiklord meinte dazu am 09.05.22 um 01:42:
Ich bin für die Variante, die am wenigsten Menschenleben opfert, also Neutralität für die Ukraine, Entmilitarisierung und Krim, Donezek unter russische Verwaltung.

Ihr wollt weiterkämpfen und Putin aus dem Land jagen. Eins ist klar bei der Variante, sie würde viele Tote fordern. Und birgt das Risiko, dass es nicht klappt mit der Vertreibung der Russen. Was, wenn die sich "eingraben". Am Ende würde in diesem Fall ein Friedensvertrag stehen, in dem Putin territoriale Zugeständnisse gemacht würden, Krim und so unter russische Fittichen.

Könnte man den Puter wegjagen, würde die Ukraine ihren jetzigen Status beibehalten, d. h. das korrupteste Staatswesen Europas und kostenintensives Militär.

Meine ukrainische Lehrerin Anna verdiente 120 Euro im Monat. In der Ukraine war es üblich mit Prostituition sich ein Zubrot zu verdienen, schnelles Geld, von dem sie 40 % für sich behalten durfte. Daran dürfte sich auch nichts ändern, wenn man Putin verscheuchte. Ob es für Anna besser wäre in einer neutralen Ukraine, weiß ich nicht. Aber ohne Militärausgaben könnte sie sicher mehr Geld an meine Lehrerin Anne auszahlen.

 Tula meinte dazu am 09.05.22 um 08:08:
Moin
Das erklärt einiges, obgleich ich längst keine Zweifel mehr hatte. Dass Putins Russland noch weitaus korrupter ist als die Ukraine, fällt natürlich nicht ins Gewicht. Dass die russischen Truppen in der Ukraine das Übel der Prostitution mit Vergewaltigungen (nicht nur von Frauen) bekämpfen, auch nicht. 

Russischer Faschismus anstatt der dekadenten EU! Wie es schon in einem alten Lied hieß: Im Kreml brennt noch Licht.

Hier ein weiteres, zur Feier des Tages. Man muss das Stal nur mit Put ersetzen, dann ist die Welt wieder in Ordnung:

LIED ÜBER STALIN

Es schwingt über Gipfel und Täler und Auen
mit Schwingen des Adlers ein herrliches Lied.
Das Lied über Stalin, dem alle vertrauen,
zu dem wir in Liebe und Freundschaft erglühn.

Wir lassen mit Stolz unser Sturmlied erklingen.
Wir führen zum Siege den Stalinschen Plan.
Wenn wir unser glückliches Leben besingen,
wir wissen, mit wem wir das Tagwerk getan.

Es schwingt über Gipfel und Täler und Auen,
wo Flieger sich grüßen in Wolken und Wind,
das Lied über Stalin, dem alle vertrauen,
dem alle wir treu und verantwortlich sind.


Gute Nacht
Tula

 Epiklord meinte dazu am 09.05.22 um 10:10:
Was sagte Biden neulich zu seinen Soldaten, er kämpfe Seite an Seite mit ihnen. Lüge! Er meinte natürlich im Geiste. (Oder meinte er die Natoländer. Aber kämpfen tun Soldaten.)

Was sagte Scholz, ihr kämpft für Freiheit und Demokratie, während mehr als die Hälfte aller Deutschen gegen seine Waffenlieferungen sind. Demokratisch wäre nun, wenn Scholz auf sein Volk hören würde. Nein er wendet sich dagegen. Er und seine Mannen diktieren.

Die großen Worte von Freiheit sind leere Hülsen. Früher hat man für Volk und Vaterland gekämpft, auch Verarsche. Man hat gekämpft, weil der König es so wollte.

 RainerMScholz meinte dazu am 09.05.22 um 16:02:
Ich finde, der Iwan könnte ruhig bis ...(hier beliebiges Land einfügen) durchmarschieren, und dann hätten wir ein paar Probleme vom Hals.

Antwort geändert am 09.05.2022 um 16:03 Uhr
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram