Terrortourismus

Fatras zum Thema Psychologische Phänomene

von  FrankReich

Wo die Menschen um sich reisten
wirkt die Gegend kalt und trist.

Wo die Menschen um sich reisten,
ärgert das die allermeisten,
für die das die Heimat ist,
denn wer mag schon solche dreisten
Menschen, die sich alles leisten?
Nicht einmal auf kurze Frist
freut den Gastwirt Streit und Zwist.
Lieber meidet er den feisten
Gast, der sich zu gern vergisst.
Wo Gesichter schon entgleisten
wirkt die Gegend kalt und trist.


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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (16.05.22, 01:10)
Was bedeutet dieses Genre? Noch nie gehört. Sieht aber nach assoziativem Reimen aus.

 FrankReich meinte dazu am 16.05.22 um 01:30:
Ebenso wie die Vorstufe, die Fatrasie (s. Wikipedia) wurden die Fatras ursprünglich als Nonsensdichtung bereits im mittelalterlichen Frankreich konzipiert, leider während der deutschen Dichtungsreform im Barock übersehen; einen kurzen Hype erlebten sie erst wieder im französischen Surrealismus. 
Als der 8. Zwerg vor einigen Tagen einen präsentierte, stellte ich fest, dass ich ganz gut mit dieser Dichtungsart zurecht komme.

Ciao, Frank

 TassoTuwas antwortete darauf am 27.05.22 um 11:11:
Hallo Ralf, das mit den Fatras machst du ausgezeichnet und tust auch noch Gutes damit.
Neulich drang ein Seufzen tiefster Erleichterung an mein literarisches Ohr. 
Meine sofort durchgeführten gewissenhaften Recherchen brachten die Erklärung, es waren die Sonetten  :) !
Weiter so
LG TT

 FrankReich schrieb daraufhin am 27.05.22 um 22:05:
Keine Sorge, Tasso, denn sieh' es doch einmal so:

Die Antwort

Wofür hat der Mensch bloß Beine,
wenn man nicht dran pinkeln kann?

Wofür hat der Mensch bloß Beine?
Hätte er stattdessen keine,
käme er wohl nirgends an,
nun, vielleicht mal irgendwann,
allerdings wär' nicht alleine
er beim Kriechen über Steine,
über 'n Boden, durch den Tann,
aber sicher Schlange dann.
Beine nämlich, sogar keine,
sind kaum schlechter, als arm dran,
doch wozu hat der Mensch seine,
wenn man nicht dran pinkeln kann?

😂😂

Ciao, Frank

P. S.: Danke auch für Deine Empfehlung.

 Regina (16.05.22, 07:02)
Den Ausdruck "um sich reisten" finde ich originell. Die Gegend wirkt kalt und trist, weil Massentourismus nicht unbedingt förderlich für eine Region ist, Umwelt und Kultur verlieren und der fette Tourist ist beim Gastgeber unbeliebt, erweckt Neid, weil er sich vieles leisten kann, was dem Gastgeber verwehrt bleibt. Andere Formen des Reisens wären besser, aber sicherlich nicht bequemer.

 FrankReich äußerte darauf am 16.05.22 um 07:18:
Danke fürs Kommentieren, Regina, dieses "alles leisten" bezieht sich allerdings mehr auf den Charakter des Touristen, der weniger Neid als vielmehr Missbilligung hervorruft. 👋🙂

Ciao, Frank
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