verbannt

Gedankengedicht zum Thema Trennung

von  WinstonSmith

Dieser Text ist Teil der Serie  vielsilbig - Kapitel VI - Gebetsfahnen

*verbannt*

Girlandenarm, fast aufgeräumt
mein Keller
im Hirn
nur meine Gefühle, wie Gebetsfahnen wehten sie

Bis dann
das Haus unter mir
und in mir bestürzte

Und die rote Tara
mich mitleidig und gefühlvoll
im Entbrennen
verbannte



Anmerkung von WinstonSmith:

Kurz zur Erklärung:
 https://de.wikipedia.org/wiki/Gebetsfahne
 https://de.wikipedia.org/wiki/Kurukulla (rote Tara)


Hier eine bereinigte und angepasste Version der Analyse von der KI ChatGPT:

Das Gedicht beschäftigt sich mit dem Thema der Einsamkeit. Der Keller wird als ein Ort des Rückzugs und der Einsamkeit dargestellt, in dem nur noch die Gefühle des lyrischen Ichs vorhanden ist, die wie Gebetsfahnen wehen. Dann stürzt das Haus, metaphorisch für einen emotionalen Zusammenbruch, ein. Die rote Tara, eine buddhistische Gottheit, die Mitleid und Mitgefühl symbolisiert, scheint die Person zu "verbannen", die Trost und Unterstützung bieten könnte. Insgesamt spricht das Gedicht von einer schwierigen Zeit, in der das lyrische Ich sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzt und von einer hilfreichen Kraft unterstützt wird.

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Kommentare zu diesem Text


 Tula (11.11.22, 22:26)
Hallo Winston
Soweit gefällt es mir, aber warum "verstürzte" (und nicht zusammenstürzte)?

Mir gefiele auch eine andere Variante - das Haus in mir ... weil es gedanklich und gefühlsmäßig ja ein Produkt der Seele ist. Das 'unter' interpretierte ich im Sinne der Gebetsfahnen darüber.

LG
Tula

 WinstonSmith meinte dazu am 11.11.22 um 23:56:
Lieber Tula,

es mag eine Macke von mir sein, aber ich verwende gerne Neologismen in Gedichten von mir. Sodass das "verstürzt" mit dem Präfix "ver" eine Anlehnung schaffen soll an z. B. "vertan" oder "vergebens" und sogar an das "verbannt".
Auch wenn ich es Gedankengedicht nenne, hat es bewusst Kennzeichen der hermetischen Lyrik.

Und mit dem "unter" hast Du vollkommen recht, ich überlege noch, ob ich es mit dem "Haus  in mir" greifbarer mache. 

Und lieben Dank für die Empfehlung.

Herzliche Grüße sendet Dir
Winston

 FrankReich antwortete darauf am 12.11.22 um 13:03:
Hi Winston,

ich gestehe, dass mich gerade die neologisierten Suffixe eher abschrecken als begeistern, weil sie Deinen Gedichten eine angestrengte Stimmung verleihen, anstatt mich in neue gedankliche Sphären zu entführen. Ich bin der Ansicht, dass Du, falls Du diesen Anspruch denn hast, ihn um einiges besser mit ungewöhnlichen Gedankenkonstellationen erzielen könntest, die Ansätze dafür sind in vielen Deiner Gedichte sowieso vorhanden, in diesem Fall stelle ich mir das etwa wie folgt vor:

[...] bis dann 
das Haus unter mir
und in mir mich bestürzte [...]

Allgemein bin ich ohnehin der Auffassung, dass Neologismen nicht nur originell sein, sondern auch dem Ohr schmecken, bzw. sich in den Textfluss einschmiegen sollten, zwar mit der Intention Neugierde zu erwecken, allerdings eben ohne allzu aufdringlich zu wirken. 
Insgesamt finde aber auch ich den Text gelungen und denke, dass er ebenfalls als Symbolgedicht durchgehen würde.

Ciao, Frank

P. S.: An der Antwort bzgl. der Hermetik arbeite ich noch, wahrscheinlich bin ich morgen soweit, sie einstellen zu können.

 WinstonSmith schrieb daraufhin am 12.11.22 um 13:33:
Lieber Frank,

manches Mal stelle ich Funktionalität und inhaltliche Kompaktheit über Form und Lesefluss und auch Bequemlichkeit für den Leser.
Sicherlich lässt sich das optimieren. 
Dein Vorschlag bzgl. des Hauses ist gut, ich muss aber noch darüber nachdenken, ob ich es so adaptieren möchte.
Neologismen sind für mich meist aufdringlich, was sie aber auch sollen. Sie führen, das ist zumindest mein Ziel, zur Kompression des Inhalts in optimaler Verwendung. Leider gelingt mir das nicht immer. Ich bin ja auch kein Paul Celan.
Aber Du hast natürlich recht, ungewöhnliche Gedankenkonstellationen wären auch in meinen Augen noch optimaler und zugleich schöner.
Herzlichen Dank für Deinen so ausführlichen Kommentar und Deine Empfehlung.

Herzensgrüße sendet Dir
Winston

 WinstonSmith äußerte darauf am 12.11.22 um 18:30:
Lieber Frank, 

das war mir ein "mich" zuviel. Ich habe es gerade entfernt, aber so adaptiert.
Nochmals vielen Dank!

Herzensgrüße sendet Dir
Winston

 WinstonSmith ergänzte dazu am 17.12.22 um 03:00:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 17.12.2022 um 03:01 Uhr wieder zurückgezogen.
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