Paula moppt bei Lemminger...

Kurzgeschichte

von  JohannPeter

oder

 

Hauptsache, die Haare liegen

  

 

Sie! Männeken, wennse mich noch eenmal übert Jemoppte trieseln, koof ick Sie ein Paar Filzpantinen! -

 

Ham'se  'n Moment Zeit? Bloß Vorsicht mit'n Mop, is bißken glibbrich.

 

Is doch wahr, janzen Tach uffe Akademie rumschwadroniern und nich kucken könn', wo der Jang noch feuchte is'. Fliechte hin mit seine Salamandertrittchen, bin ick ooch noch schuld. Soweit kommt et noch! Nich mit Paula Kowalski!

 

Also ehrlich, det muß ick Sie erzähln. Saß doch neulich der Jrießbach bei Professor Lemmingern. Wejen seine Doktorarbeit. Wat soll ick sagen, een Thema hat der sich jesucht, also da war ick baff. Über Mopping. Wieso der damit bei den Lemminger rumkluckt, wo ick doch jrade uff'n Jang zujange war... – freilich ooch bei Lemmingern in Büro. Wejen sauber.

Der Herr Professor is doch so eijen. Keen Teppich, bloß Lammenat, naja, und roochen tut er ja ooch, da muß jemoppt werden, sonst wird der Lack stumpf.

Jedenfalls der Jrießbach. Kuckt nich hin, wie ick moppe, bedröselt aber die janze Zeit den Herrn Professor, damit Moppen so ein weit verbreitetes Problem wäre, wie er sich ausdrückte. Da sieht man, damit der Jrießbach null Ahnung von Sauberkeit hat. Aber Doktor machen, der Dödel.

Naja, der Professor hat ihm ja jehörig uffe Weide jeschickt. Also, damit Moppen Jeld kostet, baret Jeld. Hätt' er zwar ooch jleich mir fragen könn', schließlich kenn' ick als selbständijer Raumpflegebetrieb meene Kosten, aber den Professor widersprech ick nich. Ick nich, noch nie in die janzen fuffzehn Jahre, die ick bei ihm putze. 

Früher hat er ja ooch Teppich jehabt und so schwere Vorhänge vor die Fenster. Aber denn sprach er uff eenmal, vor so fünf Jahre, det müßte raus, wejen Allergie, Hausstaub, un so. Kenn ick. Det Lammenat müßte aber jemoppt werden, wejen den Jlanz.  Na schön. Ick den alten Mop von Jroßmuttern ran, der kannte noch det Parkett bei Aschingern an Alex. Aber der Professor vertrug den Jeruch nich von de Moppolitur. Mußt ick mir so'n modernet Teil koofen, Vileda Wischmop. Da hatt' ick die Kosten. 

Bloß der Jrießbach faßt det nich. Der faselt wat von Demotivatzjon, also, damit die Leute wenijer Lust haben, wo jemoppt wird. Alles Quark. Bei Oma‘n, wo also bei Aschingern, da hatten die keene Lust, wenn nich jemoppt war, un Oma konnte sich wat anhörn. Fremdwörter war'n det nich. Demotivatzjon! Also wenn mir eener demotivatzjoniert, dem werd' ick den Mop, werd' ick dem, aber feuchte! Außerdem hat der Professor recht - solange Moppen bezahlbar is', hilft keen moralischer Appell - sacht er. Na, so teuer bin ick mit meene kleene Firma nich, mein bißken Jemopptes kann sich der Professor noch immer leisten. Jeb's Jott und langet Leben!

Un ein überheblicher Pinsel is der Jrießbach ooch. Quakt wat rum, det Leute, die wo moppen, jeistig minderbemittelt wären. Ick fand ja dann jut, wie der Professor mir in Schutz nahm, ooch wenn er mir jar nich ankuckte.  Vielleicht war ihm det peinlich vor Jrießbachen, aber er sprach, det Leute, die wo moppen, vor allem ihren inwendijen Frust abreagieren. Det kann ick sagen, Professor, ick seh det ja jeden Tach - jrade gemoppt, un wie wennse det nich jesehen hätten, obwohl ick noch vor't Feuchte stehe, latschen die einfach drüber, aus Daffke. Da kriege ick schon Frust, klar, aber nachmoppen muß ick trotzdem. Naja. Wat jeht mir der Frust von Leute an, die keene Manieren ham. Kinderstube is nu mal nicht jedermanns Ding.  Allerdings, der Herr Doktor..., na, wie heeßt der doch jleich..., ejal, also der mit die noblere Karosse wie den Herrn Professor seine, also der kommt ja ooch aus ein feinet Haus, solide Leute, meene Mutter putzte da mal 'ne Zeit, ja, un der is' doch ein Stiesel, wie er in Professor sein Buch von Mopping steht. Aber nich, damit der mal irgendwann hier 'n Besen in die Hand jenommen hätte, un' der hat ja nu ooch die Auslegeware un' die Vorhänge rausjeschmissen, wie der Lemminger, aber von Lammenat wird der Gumpel, ach ja, Gumpel heeßt der, also wird der noch lange nicht Professor. Nich, solange wie der Lemminger mich sein Büro moppen läßt. 

Mich aushorchen über den Professor und inne Kantine dummes Zeuch rumtratschen. Bloß jut, det der Professor mehr uff mir hört wie uff den Gumpel sein Jesummse.  Wie der ooch immer rumrennt - jeschniejelt un' jelackt,  aber nischt inne Aktentasche. Hauptsache, die Haare liejen.

Und denn is der Jrießbach uffe Psüscholojie rumjeritten. Hat ihm der Lemminger aber wat jehustet. Obwohl jemoppt war, damit es jlänzte. Nee, der Jrießbach versteht die Welt nich richtich. Wat brauch ick zum Moppen Psüscholojie? Er spricht, die wo moppen hätten keen Intresse an vernümftije Kommenikatzjon. Pinsel! Wenn ick moppe, quatsch ick nich, wann soll ick denn da fertig wer'n.  Un denn die Krone - die wo moppen, wollten damit ihre fachliche Inkompitenz bemänteln. Inkompitenz - kenn' Sie das, jibt's das? Wat weeß ick denn, jedenfalls sagte der Professer druff, das könnte man schlecht beweisen. Walte Hugo, det mir eener wat beweist. Nich bei's Moppen.

 

Naja, ick muß weiter den Jang lang.  Jehn'se langsam, wo jemoppt wird,  aber Sie sehn ja selber, wo sauber is.




Anmerkung von JohannPeter:

Ist nur in Berliner Schnauze machbar, Übersetzung ins Hochdeutsche - sorry... :)

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