kleinreime aus zettels kasten (2)

Kurzgedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

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bisweilen gilt's in sich zu gehen

um nach dem rechten dort zu sehen.


*


dass wünsche zu gedankenvätern werden

kommt ganz sicher recht häufig vor auf erden.


*


es tun viele gutes und reden drüber gern

doch liegt denen meistens des nächsten liebe fern.


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durchaus birgt zu große nähe

in sich auch entfremdung, jähe.


*


manch herz ist zwar ein bienenhaus

doch schmeißt selbst drohnen ungern raus.


*


ein dauerabo ist die liebe selten -

sie kann sich über nacht oft schwer erkälten.


*


münchhausen zog sich selbst einst an den haaren

samt pferd aus einem sumpf - so sind gefahren

wohl wirklich nur im märchen zu bestehen

sonst würde man dergleichen öfter sehen.


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hätt’ man gehört auf morgenthau

trieb deutschland längst nur ackerbau -

den wandel hatte der einst vor

als weltkriegswelt trug trauerflor.


*


die zwölf jahre ns-zeit soll’n am bein

der deutschen ewig nur ein klotz nicht sein.


*


es macht der ton ja die musik

mehr als ein kotelett je aspik.


*


ein morgen gibt’s solange einer lebt

und zeit neu tage aus der taufe hebt.


*


springt erst das ei trägt oft der samen

im aufgangsfall des säers namen.


*


wie sich der mensch auf erden längst gebärdet

ist unerhört bis sie ihn selbst einst erdet.


*


so stimmungen sind nicht zu unterschätzen

die wenn sie stimmen oft in gang was setzen.


*


am meisten schatten wirft der mensch aufs leben

und leider wirft er selten nur daneben.


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